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Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeit, dass ihr den Platz für die Kinder aus der Kirschenstraße räumt. Wenn ihr das nicht wollt, muss der Beste von euch gegen mich kämpfen.
    Es wird fünf Kämpfe geben.
    1. Dosenschießen.
    2. Baumklettern.
    3. Ringen.
    4 . Elfmeterschießen.
    5. Murmelspielen.
    Ich komme nächsten Samstagnachmittag um fünf und werde alle fünf Kämpfe gewinnen. Oliver, stark wie ein Pferd.
     

     
    Ich las den Brief dreimal laut. Meine Freunde waren genauso überrascht wie ich. Wir überlegten, was wir tun sollten. Einige meinten, dass wir unsere Eltern informieren sollten. Einer, der einen Onkel bei der Polizei hatte, wollte zu ihm laufen, um ihm alles zu erzählen.
    »Nein!«, sagte ich. »Wir brauchen keine Polizei und wir werden kein Wort zu unseren Eltern sagen. Ich werde nächsten Samstag gegen Pferd kämpfen und ich werde gewinnen.«
    Zuerst waren nicht alle einverstanden, aber als ich erzählte, was am Vormittag in der Stadt passiert war, waren sich alle einig, dass ich gegen Pferd kämpfen sollte.
    Wir versprachen uns, dass wir das, was in dem Brief stand, niemandem erzählen würden, und gingen nach Hause.
    Zu Hause fragte meine Mutter, was passiert sei. »Nichts!«, sagte ich, und damit sie mich in Ruhe ließ, setzte ich mich an den Tisch, um mit meiner Schwester »Mensch-ärgere-dich-nicht« zu spielen.

Mensch ärgere dich nicht!
     
    Meine kleine Schwester war sehr glücklich, dass ich mit ihr spielen wollte. Gegen Mutter und Vater hatte sie schon ein paarmal gewonnen, aber gegen mich noch nie. Ich war mir sicher, dass ich auch diesmal gewinnen würde.
    Aber weil ich an meinen Kampf gegen Pferd dachte und nicht gut genug aufpasste, verlor ich gegen meine kleine Schwester.
    Das machte mich sehr wütend. Sofort beschuldigte ich sie, dass sie geschummelt hätte. Ich wusste sehr gut, dass sie das nicht getan hatte, aber ich sagte es trotzdem. Natürlich dauerte es nicht lange und meine Schwester begann zu weinen.
    Mutter kam aus der Küche und versuchte uns zu versöhnen. Aber das half nichts. Ich schimpfte weiter und meine Schwester weinte noch lauter.
    »Wenn du ein Gewinner sein willst, musst du erst lernen zu verlieren«, sagte meine Mutter zu mir.
    »Blödsinn, alles Blödsinn!«, antwortete ich. »Ich möchte nur lernen zu gewinnen, nicht zu verlieren.«
    »Das eine ohne das andere gibt es leider nicht, mein Sohn«, erwiderte sie. »Sieg und Niederlage gehören zusammen wie Tag und Nacht. Wo einer ist, ist immer auch der andere.«
    Leider machten mich ihre Worte noch wütender. Ich nahm das Spielbrett und warf es mit allen Figuren auf den Boden. Meine Schwester hörte erschrocken auf zu weinen und meine Mutter sah mich mit großen Augen an. Es war vollkommen still im Zimmer. In diesem Augenblick kam mein Vater herein. Er begrüßte uns freudig und fragte, warum wir so gestritten hätten.
    Mutter erzählte ihm alles.
    Mein Vater sah mich mit ernstem Gesicht an und sagte: »Wenn du ein wirklicher Gewinner sein möchtest, dann musst du lernen zu verlieren. Sonst wirst du vielleicht einmal einen Freund verlieren.«
    Ich wollte schon sagen, dass ich nicht verstand, wie man, wenn man gewann, einen Freund verlieren konnte. Aber ich sagte nichts, sondern hoffte, dass damit die Sache erledigt wäre.
    Aber das war sie nicht. Mutter meinte, weil ich so ungerecht zu meiner Schwester gewesen wäre, müsste ich nach dem Abendessen sofort ins Bett gehen. Und sie verbot mir noch in meinem Buch zu lesen. Ich sollte darüber nachdenken, was ich getan hatte.
    Ich ging aus dem Zimmer und warf hinter mir die Tür zu. Ich wollte auch gar nicht mehr mit ihnen zu Abend essen. Als ich im Bett lag, versuchte ich sofort einzuschlafen. Ich kniff die Augen fest zu. So lange, bis ich sie wieder aufmachen musste. Ich sah im Fenster ein langhaariges Mädchen mit einem roten Kleid. In einer Hand hielt sie eine Zwirnspule. Ich wollte sie gerade fragen, was sie hier machte, als sie schon wieder verschwunden war. Die Tür öffnete sich und meine Mutter kam ins Zimmer.
    »Auch wenn du heute Abend so böse zu deiner Schwester warst, erzähle ich dir eine Gutenachtgeschichte«, sagte sie.
     

Gutenachtgeschichte
     
    Auch das noch! Nach diesem anstrengenden Tag musste ich mir auch noch eine Gutenachtgeschichte anhören.
    Ich war doch schon groß und konnte selber Geschichten lesen.
    Aber das war immer so. Wenn ich etwas tat, von dem meine Mutter dachte, dass es falsch wäre, kam sie am Abend zu mir, um mir eine Geschichte zu erzählen.
    Ich war

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