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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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dieses Gesicht erinnern sollte.«
    Sie kicherte hinter vorgehaltener Hand. Chang nickte. Daraufhin kicherte die Frau gemeinsam mit ein paar anderen erneut.
    »Hätten Sie gerne Tee?«, fragte eine andere Dame mit einer Schleife um den Hals.
    »Nein danke.«
    »Dann sollten wir direkt zu Ihrer intimen Angelegenheit kommen. Ein provokantes Entrée.«
    »Und unerfreulich, Monsignore.« Die Frau mit den eng anliegenden Ärmeln schüttelte den Kopf. »Eine verderbliche Einleitung, die alles rechtfertigt.«
    »Sogar, um Soldaten ins eigene Foyer zu stellen«, fügte die Frau mit der Schleife hinzu. »Natürlich zum Schutz. Sind Sie ebenfalls gekommen, um uns zu beschützen?«
    »So wie ich den Erzbischof kenne, darf ich keine Nächstenliebe erwarten.« Das war die Frau mit dem orangenroten Haar, deren Stimme ihre Fröhlichkeit verloren hatte.
    »Lucifera ist ein furchterregend klingender Name für einen Kirchenmann«, stellte die Frau mit der Schleife fest.
    »Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Lichtbringerin.« Chang wandte sich an das andere Ende des Raums, wo die Frauen bisher geschwiegen hatten. »Lucifer ist lichtgeboren und damit der erste der Engel. Manche behaupten, die Jungfrau Lucifera bestimme über Hinrichtungen, Hochzeiten und Wiedergeburt. Ein Engel.«
    »Wie bestimmt sie darüber?«
    Diese Frau hatte noch nicht gesprochen. Ihr helles Haar in der Farbe von salzwassergebleichtem Holz fiel auf einen Zobelkragen. Sie hatte kaum Übergewicht und war nicht sehr alt. Direkt über dem Kragen sah er eine Silberhalskette mit blauen Steinen.
    »Wie bestimmt sie darüber?«, fragte sie erneut.
    »Manche würden es Alchemie nennen.« Ein verächtliches Gemurmel erhob sich im Raum.
    »Ich bin sicher, der Erzbischof hat Sie nicht geschickt, um solche verbotenen Themen anzusprechen.«
    Chang ging stumm zu ihr. Er nahm die Teetasse von ihrer Untertasse, hob sie an seine Nase – er konnte nichts riechen – und schnüffelte daran. »Dass Sie sich verstecken, zeigt, dass Sie sich des Risikos zumindest ein wenig bewusst sind …« Er kippte den Inhalt auf den Fußboden und ließ die Tasse dann auf den Teppich fallen. Sie blieb heil. Die Frau lachte.
    »Wenn Sie den Tee in Verdacht haben, bin ich bereits verloren. Das war meine zweite Tasse!« Die anderen Frauen lachten mit ihr, wobei sie plötzlich wieder verstummten, als sie bemerkten, dass Chang einen Dolch aus seinem Stock gezogen hatte, während sie die Tasse betrachtet hatten. Die Klinge schwebte nur Zentimeter von der Kette mit den blauen Steinen in der Luft, die den Hals von Lady Axewith – Chang war sich sicher – schmückte.
    Changs Stimme war noch genauso höflich wie zuvor. »Wie einfach wäre es angesichts des Durcheinanders bei der Kathedrale für einen Mann, sich Zutritt zu verschaffen und das Leben dieser Frau zu beenden?«
    Er zermalmte mit dem Absatz die Teetasse zu Scherben. »Sind Sie sich Ihrer Selbst so gewiss – Ihres schlauen Netzes? Hat sie Ihnen nichts gesagt?«
    Lady Axewith konnte nicht anders, als sich an den Hals zu fassen. »Sie?«
    »Wo ist die Contessa?«
    »Welche Contessa? Wer sind Sie?«
    »Jemand, der ihr Gesicht auf der Maske einer Braut gesehen hat.«
    »Welche Braut?«
    »Sagen Sie es ihr. Sie wird mich verstehen – ihr Leben hängt davon ab.«
    »Ich fürchte, es gibt keine Contessa …«
    »Lügen Sie nicht! Wo ist sie? Die Contessa di Lacquer-Sforza.«
    Dem Namen folgte eine plötzliche Stille. Dann brach der gesamte weibliche Zirkel in Gelächter aus.
    » Sie ? Warum sollte irgendjemand sie wollen?«
    »Diese ordinäre Italienerin? Sie ist überhaupt niemand!«
    »Strackenz’ Schoßhund!«, rief die Frau mit der Schleife und löste eine weitere Lachsalve aus.
    »Die schmutzige Venezianerin«, sagte die Frau mit dem orangenroten Haar. »Mit dem Verstand eines Affen.«
    »Woher haben Sie ihren Namen?«, fragte eine andere. »Pont-Joule? Oder irgendein anderer Schwerenöter mit persönlichen Erfahrungen?«
    »Einer von den Wachmännern?«
    »Sie schleicht im Palast herum wie in irgendeiner Gasse …«
    »Durch und durch verkommen!«
    »Von niedriger Herkunft.«
    »Gefährlich.«
    »Unverheiratet!«
    »Verdorben.«
    »Krank. Ich weiß es genau!«
    »Wirklich, Monsignore«, bemerkte Lady Axewith in ätzendem Tonfall, »wer hätte gedacht, dass die Kirche solche Zeugen hat. Ich brauche mehr Tee – obwohl Sie mich meiner Tasse beraubt haben! Byrnes!« Ein glatzköpfiger Diener kam mit einer neuen Tasse und einem

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