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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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trat von der Blutlache weg und steckte die Waffe wieder ein.
    »Es ist die Arterie«, murmelte er. »Ich wollte ihn nur verwunden …«
    Noch während er sprach, setzte die schwere Atmung aus. Hatte es überhaupt eine Minute gedauert? Der Doktor trat wortlos an den Tisch. Miss Temple räusperte sich, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Sie nickte zu Benton.
    »Die Schlüssel zu diesen Ketten sind in seiner Weste.«
    Phelps gab Miss Temple den Revolver zurück, samt ihrer Tasche, und bediente sich bei dem armen Benton.
    »Bestimmt haben sie die Schüsse gehört.«
    »Vielleicht glauben sie, es waren ihre eigenen Männer«, erwiderte Svenson. Er wandte sich an Miss Temple. »Wir haben einen Teil der Befragung belauscht.«
    Phelps runzelte die Stirn. »Die Stimme ihres Anführers – ich bin mir sicher, sie schon einmal gehört zu haben, erinnere mich nur nicht, wo.«
    »Wer auch immer er sein mag«, sagte Svenson, »sie haben Mr. Ramper – und wer weiß, was der ihnen erzählt hat.«
    »Viel kann das nicht sein.« Miss Temple strich ihre Jacke glatt. »Nicht wenn sie glauben, dass die Contessa ihn angeheuert hat. Aber ich muss nach Mr. Brine sehen.«
    Svenson trat zu ihr. »Er hat sich bei dem Sprung das Genick gebrochen. Vielleicht ist es …«
    »Ein Segen«, beendete sie. »Ich weiß.«
    Blaues Glas hatte sich in Brines Kiefer gebohrt, und jeder Splitter schickte Adern kristalliner Zerstörung aus, wie die Gliedmaßen blauer Spinnen. Svenson zeigte auf eine Stelle auf Brines Brust, dann auf weitere an Unterleib und Armen. Als sie die Kleidungsstücke beiseiteschoben, sahen sie die harten fleckigen Einsprengsel.
    »Glaskugeln?«, flüsterte Phelps.
    Svenson nickte. »Ich verstehe ihren Zweck nicht. Ich bezweifle, dass allein sie ihn getötet hätten.«
    Miss Temple suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch und ging zur Tür. »Wir können nicht wieder zurück über die Mauer. Wir müssen weiter.«
    »Es tut mir leid um Ihren Mann, Celeste«, sagte Svenson. »Er war ein tapferer Bursche.«
    Miss Temple zuckte mit den Schultern, blickte ihn jedoch nicht an.
    »Tapfere Burschen gibt es zuhauf«, sagte sie, »und das Schicksal mäht sie nieder. Mein eigener armseliger Haufen hat nicht lange Bestand gehabt.«
    Am Ende eines hallenden Tunnels stießen sie auf eine Metalltür.
    »Das erklärt, warum niemand gekommen ist«, sagte Svenson und zog daran. »Dicker Stahl und fest verschlossen. Wir werden wohl zurückkehren und nachsehen müssen, ob einer dieser Verbrecher einen Schlüssel hat.«
    »Schon passiert«, sagte Phelps lächelnd. »Mit freundlicher Empfehlung des kürzlich verstorbenen Mr. Benton.«
    Er breitete einen Schlüsselring auf seiner Handfläche aus, wählte einen und steckte ihn ins Schloss. Der Schlüssel ließ sich drehen. Phelps trat zurück und brachte seine Pistole in Anschlag.
    »Haben wir eigentlich einen Plan?«
    »Und ob«, behauptete Svenson. »Herausbekommen, was Vandaariff hier getan hat, Mr. Ramper suchen, alles, was geht, über die Contessa herausfinden und unsere eigene Flucht organisieren.«
    Miss Temple öffnete einfach die Tür.
    Wenn die überirdischen Anlagen eine zerstörte Wabe waren, befand sich hier nun der Bienenkorb selbst: Eisenkäfige, Wände mit abgeplatztem Beton, riesige Schmelzöfen, die erkaltet waren, Montagetische, staubige Bottiche sowie überall Treppen, die in die Dunkelheit führten.
    »Sollen wir uns aufteilen?«, flüsterte Phelps. »Die Ebene ist riesig …«
    Der Doktor schüttelte den Kopf. »Selbst getrennt könnten wir das nicht einmal in einer Woche durchsuchen. Wir müssen Folgendes überlegen: Wo haben sie sich eingerichtet – und warum? In einer Gießerei? Im Munitionslager? Was bringt ihnen am meisten?«
    Phelps musste auf einmal niesen. »Tut mir leid …«
    »Sie sind erkältet«, murmelte Svenson. »Wir müssen ein Feuer finden.«
    »Wir müssen diesen Mann finden. Vielleicht entdecken wir mehr, wenn wir die Treppe hinaufsteigen.« Phelps seufzte und beendete selbst seinen Satz. »Oder wir werden gesehen und fangen uns eine Kugel ein. Miss Temple, Sie sagen ja gar nichts …«
    Sie hörte keinem von beiden zu. Sie hatte diesen Ort noch nie zuvor gesehen … und trotzdem …
    Sie holte das Glasquadrat aus ihrer Tasche, nahm eine Reihe hoher Säulen als Orientierungspunkt und schaute hinein. Wie jedes Mal war ihre Sinneswahrnehmung ungenau … doch dann waren die gleichen Säulen da … und große Kreise, welche die Bottiche mit den Chemikalien

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