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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Löcher versehen, wie Vogelhäuschen, die alle zur Plattform und somit jedem möglichen Eindringling zeigten. Miss Temple schätzte die Entfernung zum Boden und die Breite der Metallplatte ab. Sie sammelte ihren Mut, wobei sie wie eine Katze zitterte. Dann ließ sie sich in die Dunkelheit fallen.
    »Celeste!«
    Sie fiel auf die Rampe, rollte herum und tastete nach einem Halt, um nicht über die Kante zu fallen. Dann erhob sie sich eilig und hastete zum höchsten Punkt der Rampe hinauf.
    »Celeste – das war wirklich töricht …«
    »Seien Sie still! Entweder müssen Sie mir nachklettern oder sich verstecken.«
    »Gibt es kein Schloss?«, fragte Phelps.
    »Ich komme nicht dran, ohne getötet zu werden – wenn man auf die Metallplatte tritt, wird die Falle ausgelöst – Sie werden es selbst sehen. Sie müssen daran vorbeispringen. Die Aufgabe ist einfach, ein Mädchen hat es schon vor Ihnen getan. Aber Sie müssen sich beeilen – von unten kommt jemand!«
    Phelps folgte als Erster – und landete nass und alle viere von sich gestreckt zu Miss Temples Füßen. Mit beiden Händen gab er Svenson ein Zeichen. Der Doktor war nur kurz mit dem Mantel an einem der Stachel hängen geblieben, klammerte sich aber noch unsicher an den Zaun.
    »Ich hab’s nicht so mit der Höhe«, brummte er.
    Lichtstrahlen drangen zu ihnen herauf. Svenson sprang, verfehlte die Metallplatte um wenige Zentimeter und taumelte in ihre Arme. Miss Temple legte ihm zwei Finger auf den Mund. Eine Stimme erklang übertrieben amüsiert in der Dunkelheit.
    »Sieh dir den an! Voll auf die Fresse geplumpst. Ihr da, seht nach, ob er allein ist.«
    Ihr einziger Fluchtweg war die Rampe, wo jetzt ein Trupp Männer hinter einer hochgehaltenen Laterne näherkam. Miss Temple packte ihre Begleiter und zog sie zu Boden.
    »Flach hinlegen – nicht bewegen«, flüsterte sie. »Folgen Sie mir, wenn möglich!«
    Sie drückte Phelps ihre grüne Tasche in die Hand und rannte dann los. Sie erreichte eine Anlegestelle und drehte sich zu dem hellen Laternenlicht um.
    »Wo ist Mr. Brine?«, rief sie mit schriller Stimme. »Was ist passiert? Ist er am Leben?«
    Der Mann mit der Laterne packte sie mit eisernem Griff am Arm und hielt die Laterne so nah, dass er ihr das Gesicht hätte verbrennen können.
    »Was tun Sie hier?«, knurrte er. »Wie sind Sie durch das Tor gekommen?«
    »Ich bin Miss Isobel Hastings«, wimmerte sie. »Was ist denn mit Mr. Brine passiert?«
    »Er hatte einen schweren Sturz.« Der Mann trug einen offenen grünen Umhang, die Uniform der Xonck’schen Miliz. Die anderen waren ähnlich gekleidet – und alle schmuddelig und unrasiert.
    »Mein Gott!«, rief Miss Temple aus. »Sie sind zu fünft, und alle wollen mich retten!«
    »Retten?«, höhnte der Anführer. »Haltet sie fest.«
    Miss Temple schrie auf, als sie gepackt wurde, und versuchte, sich loszureißen. »Ich bin auf der Suche nach meinem … meinem Verlobten. Sein Name ist Ramper. Er hatte beruflich hier zu tun – Mr. Brine hat es mir gesagt – ich habe ihn dafür bezahlt, mir dabei zu helfen…«
    »Niemand kommt hierher, Isobel Hastings.«
    »Er schon! Ned Ramper, ein kräftiger Mann! Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    Der Anführer blickte an Miss Temple vorbei und schickte sich an, die Laterne oben auf die Rampe zu richten. Sie trat ihm gegen das Schienbein.
    »Wo er ist, will ich wissen – ich bestehe auf einer Antwort …«
    Der Handrücken des Mannes traf sie wie ein Peitschenhieb ins Gesicht, und sie hielt sich nur deshalb auf den Beinen, weil sie festgehalten wurde. Der Anführer ging die Rampe entlang und bellte den anderen zu, ihm zu folgen. Sie konnte keinen einzigen Schritt tun. Nach wenigen Metern schleiften sie sie einfach mit.
    In einem kalten Raum mit Gaslaternen ließ man sie auf den Boden fallen.
    »Den da auf den Tisch.«
    Männer gingen an ihr vorbei und schleppten den bewusstlosen Mr. Brine zu einem aus fleckigen Brettern gezimmerten Tisch. Brine hatte die Augen geschlossen, und seine Wange war blau gesprenkelt wie ein französischer Schimmelkäse.
    »Und das Zuckerpüppchen auf den Thron.«
    Miss Temple kam auf die Knie. »Ich kann mich selbst …«
    Die Männer lachten und schubsten sie zu einem hochlehnigen Stuhl, der aus geschweißten Stahlrohren bestand und am Boden festgeschraubt war. Eine Kette wurde ihr um Brustkorb und Hals gelegt. Hinter ihr quietschte eine Tür.
    »Wen hast du gefunden, Benton?«
    Die Stimme war dünn und so träge wie aufsteigender Rauch.

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