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Traveler - Roman

Traveler - Roman

Titel: Traveler - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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spiegeln.
    »Sie werden niemanden töten«, sagte Hollis leise.
    »Ich habe Sie angeheuert. Sie sind ein Söldner.«
    »Ich habe Ihnen meine Bedingungen genannt. Ich werde Ihnen helfen und Sie beschützen, aber ich kann nicht zulassen, dass Sie irgendwelche fremden Leute über den Haufen schießen.«
    »Shepherd ist ein Verräter«, entgegnete Maya. »Er arbeitet für …«
    Noch bevor sie den Satz beenden konnte, öffnete sich das Garagentor, und ein Mann auf einem Motorrad kam heraus. Als er auf die Straße rollte, sprach einer der Telefontechniker in sein Funkgerät.

    Maya berührte Vicki an der Schulter. »Das ist Gabriel Corrigan«, erklärte sie. »Linden meinte, dass er Motorrad fährt.«
    Gabriel bog nach rechts in den Coldwater Canyon Drive ein und raste den Hügel in Richtung Mulholland hinauf. Wenige Sekunden später schossen drei Motorradfahrer mit schwarzen Helmen am Lieferwagen vorbei, um die Verfolgung aufzunehmen.
    »Sieht ganz so aus, als hätten die anderen auch auf ihn gewartet.« Hollis ließ den Motor an und drückte aufs Gaspedal. Auf abgefahrenen Reifen schlingerte der Lieferwagen den Canyon hinauf. Wenig später bogen sie in den Mulholland Drive ein, jene zweispurige Straße, die entlang der Hügelkette der Hollywood Hills verläuft. Blickte man zur Linken hinunter, konnte man unter dem braunen Dunst das Tal mit seinen Wohnhäusern, hellblauen Swimmingpools und Bürogebäuden erahnen.
    Maya tauschte die Plätze mit Vicki und setzte sich mit der Maschinenpistole ans Fenster. Die vier Motorräder hatten mittlerweile einen beträchtlichen Vorsprung, und während der Lieferwagen eine Kurve nahm, verloren sie die Gruppe sekundenlang aus den Augen. Dann verlief die Straße wieder gerade. Maya beobachtete, wie einer der Motorradfahrer eine Waffe zog, die wie eine Leuchtpistole aussah. Er näherte sich Gabriel, schoss auf das Motorrad – und verfehlte sein Ziel. Die Kugel schlug in den dünnen Asphalt am Fahrbahnrand ein. Der Straßenbelag explodierte.
    »Was zum Teufel war das?«, rief Hollis.
    »Ein Geschoss aus einer Hatton-Pistole«, schrie Maya, »das aus einer Wachs-Metallpuder-Mischung besteht. Die Kerle haben es auf sein Hinterrad abgesehen.«
    Der Tabula-Fahrer fiel im selben Moment zurück, während seine Begleiter die Jagd fortsetzten. Aus der entgegengesetzten Richtung kam ein Pick-up. Der erschreckte Fahrer hupte und winkte Hollis, um ihn zu warnen.

    »Lassen Sie ihn am Leben!«, rief Vicki, als sie beim ersten Motorradfahrer angelangt waren.
    Der Tabula-Fahrer hatte am Straßenrand angehalten, um seine Pistole nachzuladen. Maya streckte den Lauf der Maschinenpistole aus dem geöffneten Seitenfenster. Sie feuerte und zerfetzte den Vorderreifen des Motorrads. Das Fahrzeug brach nach rechts aus und krachte gegen eine Begrenzungsmauer aus Beton, wobei der Fahrer durch die Luft geschleudert wurde.
    Maya schob ein neues Magazin in ihre Waffe. »Weiter!«, schrie sie. »Wir dürfen sie nicht verlieren!«
    Der Motor des Lieferwagens vibrierte bereits gefährlich. Sie hörten einen Knall. Als sie um die nächste Ecke bogen, sahen sie, dass der zweite Motorradfahrer angehalten hatte, um seine Leuchtpistole zu laden. Er ließ die Trommel zuschnappen und war wieder auf der Straße, bevor sie ihn eingeholt hatten.
    »Schneller!«, rief Maya.
    Hollis umklammerte das Lenkrad fester, als sie in die nächste Kurve schlitterten. »Ich kann nicht. Einer der Reifen wird demnächst platzen.«
    »Schneller!«
    Der zweite Fahrer hielt seine Leuchtpistole in der rechten Hand, während er mit der linken das Motorrad lenkte. Er geriet in ein Schlagloch und verlor beinahe die Kontrolle über seine Maschine. Als er langsamer wurde, hatte der Lieferwagen ihn eingeholt. Hollis machte einen Schlenker nach links. Maya schoss das Hinterrad des Motorrads weg, und der Fahrer flog über die Lenkstange. Der Lieferwagen raste weiter, wieder in eine Kurve. Ein großer grüner Sedan kam ihnen entgegen, hupte und schlingerte. Umdrehen!, gestikulierte der Fahrer, dreht bloß um!
    Sie passierten die Abzweigung zum Laurel Canyon. Hupend und anderen Autos ausweichend, überfuhren sie die rote
Ampel. Maya hörte einen dritten Knall, aber sie konnte weder Gabriel noch den letzten Motorradfahrer ausmachen. Hinter der nächsten Kurve blickten sie die enge Straße entlang. Gabriels Hinterreifen war getroffen worden, aber das Motorrad fuhr noch. Rauch stieg von dem zerfetzten Reifen auf, und man konnte das knirschende Geräusch der

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