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0037 - Panik in Tokio

0037 - Panik in Tokio

Titel: 0037 - Panik in Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Büroarbeit und das Verfassen von Berichten habe ich schon immer gehaßt. Dann wollte ich mich lieber mit einem ordentlichen Dämon herumschlagen. Ich stocherte in den Zähnen, wo eine hartnäckige Fleischfaser von der Steakmahlzeit in der Mittagspause sich festgeklemmt hatte.
    Das Steak war zäh gewesen, vielleicht hatte es mal zu Lebzeiten einen Milchwagen gezogen oder im Stall eines Reitclubs gewiehert.
    Ich las die Notiz der Kassenabteilung zu meiner letzten Spesenabrechnung. Da waren mehrere Posten unklar, achtzehn Pfund machten sie insgesamt aus.
    Wie sollte ich mich bei all dem Trouble noch erinnern, wofür ich jeden einzelnen Pence ausgegeben hatte? Es war zum Verrücktwerden.
    Das Schrillen des Telefons riß mich aus meinem Nachdenken. Ich nahm ab.
    »Sinclair, Großbritannien.«
    »Powell.« Die Stimme des Superintendenten war unverkennbar. Er schaffte es mitunter, sogar am Telefon magenleidend zu erscheinen. »Kommen Sie bitte zu mir, John. Sofort.«
    Das war es. Ich legte auf und erhob mich, strich mir übers blonde Haar und rückte die auf halbmast hängende Krawatte zurecht. Wenn Superintendent Powell jetzt auch bürokratische Querelen auf Lager hatte, reichte ich vielleicht am besten meinen Resturlaub ein.
    In meinem Vorzimmer klapperte Glenda Perkins, meine ebenso hübsche wie tüchtige Sekretärin, auf ihrer Schreibmaschine. Sie lächelte mich an wie die Frühlingssonne. Glenda Perkins schwärmte für mich, und das nicht erst, seit ich sie in Schottland aus den Klauen des Schwarzen Henkers gerettet hatte.
    Doch ich wollte keine Affäre in der Dienststelle, das hätte zu viele Komplikationen ergeben.
    Ich erwiderte Glendas Lächeln.
    Die Korridore des New-Scotland-Yard-Gebäudes waren fast leer. Anderthalb Minuten später saß ich vor Superintendent Powells Schreibtisch. Er lugte hinter seinen flaschendicken Brillengläsern nicht gerade optimistisch in die Welt.
    »Waren Sie schon mal in Japan, John?«
    »Mit dem Finger auf der Landkarte, ja.«
    Powell quälte sich ein Grinsen ab.
    »Offenbar hat es sich bis dahin herumgesprochen, daß wir hier beim Yard einen Spezialisten für übernatürliche Fälle haben. Lesen Sie dieses Fernschreiben.«
    Er reichte es mir über den Schreibtisch, und ich las. Der Schrieb war in einem gestelzten Englisch gehalten.
    Man wollte wissen, ob es möglich wäre, den sehr verehrten Sinclair-san für eine bestimmte Mission nach Japan zu entsenden. Übernatürliche Kräfte waren im Spiel. Die Japaner wußten offensichtlich nicht weiter. Genauere Angaben fehlten.
    »Bei uns liegt nichts Dringendes an«, sagte der Superintendent. »Ich wäre geneigt, Sie nach Tokio zu schicken, John. Aber ich wollte zuvor Ihre Meinung hören.«
    »Mich hält hier nichts. Von einem Haufen Papierkrieg und einer unerledigten Spesenabrechnung abgesehen. Achtzehn Pfund, sieben Shilling und drei Pence sind unklar. Solange ich mit der Finanzabteilung nicht im reinen bin, kann ich England nicht verlassen.«
    Powell winkte ab.
    »Ihren Humor möchte ich mal übers Wochenende haben. Den Schreibkram soll Miß Perkins erledigen, und den Spesenzettel schicken Sie nur zu mir. Ich zeichne das ab. Damit wären Sie also frei für den Auftrag in Japan und auch bereit ihn zu übernehmen?«
    »Ja, Sir.«
    »Fein. Nehmen Sie die nächstmögliche Maschine. Ich verlasse mich auf Sie, John. Sie haben freie Hand. Versuchen Sie, in Japan nicht zu sehr ins Fettnäpfchen zu treten, es könnte diplomatische Verwicklungen geben. Andererseits, falls Sie erfolgreich sind, wird sich das auch günstig auf unsere diplomatischen Beziehungen zu den Japanern auswirken.« Der Superintendent räusperte sich. »Da würde Ihre Abteilung lobend erwähnt.«
    Ich roch den Braten. Dann konnte auch der Superintendent Powell glänzen, den es schon lange wurmte, daß er noch nicht geadelt worden war. In seinem Alter und bei seinen Verdiensten.
    Wo doch sogar die Beatles in den Rang von Members of the British Empire erhoben worden waren. Nun, mir war es gleich, auf welchen Schleichwegen der Superintendent zu seinem Adelsprädikat kommen wollte. Ich erhob mich, doch eine Frage hatte ich noch.
    »Kann Suko mich begleiten?«
    »Nehmen Sie ihn nur mit.« Suko arbeitete offiziell nicht für New Scotland Yard, wurde aber öfters bei Fällen, die ich bearbeitete, als freier Mitarbeiter eingesetzt. »Die Unkosten liegen in diesem Fall ohnehin bei den Japanern. Lassen Sie sich an der Kasse einen Vorschuß in angemessener Höhe geben.«
    Dem

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