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Traveler - Roman

Traveler - Roman

Titel: Traveler - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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Anrufer. »Hat das nicht Zeit bis …« Plötzlich veränderte sich die Miene des Generals. Er stand auf und lief mit angespanntem Gesichtsausdruck auf und ab. »Was haben Sie getan? Wer hat Ihnen die Erlaubnis erteilt, die Tiere aus den Käfigen zu lassen? Wo ist eigentlich Boone? Haben Sie ihn schon benachrichtigt? Dann wird es aber höchste Zeit. Sagen Sie ihm, er soll sofort zu mir kommen.«
    »Irgendwelche Probleme?«, fragte Michael, nachdem Nash das Gespräch beendet hatte.
    »Mehrere Personen sind in das Forschungszentrum eingedrungen. Womöglich gehören sie zu diesen fanatischen Harlequins, von denen ich Ihnen erzählt habe. Das ist alles sehr sonderbar. Diese Leute verfügen eigentlich nicht über die nötigen Mittel, um bei uns einzudringen.«
    »Sind die Leute hier in diesem Gebäude?«
    Die Frage verblüffte General Nash. Er musterte seinen Leibwächter, dann unterdrückte er seine Besorgnis. »Natürlich nicht. Völlig unmöglich.«

ACHTUNDFÜNFZIG
    N achdem er lange durch die dunkle Stadt gestreift war, hatte Gabriel schließlich den Weg zurückgefunden. Es kam ihm jetzt vor, als wäre er auf dem Grund eines tiefen Sees und blicke hinauf an die schimmernde Oberfläche. Die Luft in seinen Lungen schob ihn hinauf – zuerst langsam und dann immer schneller. Als er nur noch einen halben Meter von der Oberfläche entfernt war, kehrte er in seinen Körper zurück.
    Der Traveler öffnete die Augen und stellte fest, dass er nicht auf einem Feldbett in einem Schlafsaal lag. Er war vielmehr an einer Krankenhaustrage festgeschnallt und wurde durch einen langen Gang mit in die Decke eingelassenen Lampen geschoben. Auf seiner Brust und seinem Bauch lag, geschützt durch die Scheide, das Jadeschwert.
    »Wo …«, flüsterte er. Ihm war sehr kalt, und das Sprechen bereitete ihm Mühe. Plötzlich hielt die Rolltrage an, und zwei Gesichter sahen zu ihm herunter; das eine gehörte Vicki Fraser, das andere einem Mann Ende vierzig in einem weißen Arztkittel.
    »Herzlich willkommen«, sagte der Mann.
    Vicki berührte mit besorgtem Blick Gabriels Arm. »Alles in Ordnung? Hörst du mich?«
    »Was ist passiert?«
    Vicki und der Mann im Arztkittel schoben die Rolltrage in einen Raum voller leerer Tierkäfige und schnallten Gabriel los. Während er sich aufrichtete und seine Arme und Beine zu bewegen versuchte, berichtete ihm Vicki, dass die Tabula Arcadia überfallen und sie beide in eine Forschungseinrichtung
in der Nähe von New York City verschleppt hatten. Der Mann im Arztkittel war ein Neurologe namens Phillip Richardson. Er hatte Vicki aus dem Raum befreit, in dem sie eingesperrt gewesen war, und dann hatten sie gemeinsam Gabriel geholt.
    »Es war nicht geplant, sondern ein spontaner Entschluss.« Dr. Richardson klang sowohl ängstlich als auch euphorisch. »Ein Wachmann war vor Ihrer Tür postiert gewesen, aber dann wurde er anderswo gebraucht. Anscheinend ist jemand in das Forschungszentrum eingebrochen …«
    Vicki musterte Gabriel, um einzuschätzen, wie seine körperliche Verfassung war. »Dr. Richardson meint, wir sollten versuchen, uns in der unterirdischen Parkgarage ein Auto zu besorgen und damit zu fliehen.«
    »Und was dann?«, fragte Gabriel.
    »Ich bin für jeden guten Vorschlag zu haben«, antwortete Richardson. »Ein alter Freund von mir betreibt eine Farm in Kanada, aber es könnte Probleme an der Grenze geben.«
    Gabriel stellte sich hin. Seine Knie fühlten sich noch weich an, aber sein Verstand war hellwach. »Wo ist mein Bruder?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir müssen ihn suchen.«
    »Viel zu gefährlich«, erwiderte Richardson. »Spätestens in ein paar Minuten wird jemand bemerken, dass Vicki und Sie verschwunden sind. Und gegen die Wachmannschaft haben wir nicht die geringste Chance.«
    »Dr. Richardson hat Recht. Vielleicht können wir ja später wieder herkommen und deinen Bruder retten. Aber jetzt müssen wir schleunigst weg von hier.«
    Nach einer kurzen geflüsterten Debatte mit Vicki gab Gabriel nach. Dr. Richardson geriet immer mehr in Panik. »Kommen Sie jetzt endlich«, sagte er. »Vielleicht sucht man schon nach uns.« Er spähte durch einen Türspalt und führte sie dann einen langen Flur entlang zu einem Fahrstuhl.
    Ein paar Sekunden später erreichten sie die Parkgarage. Die
Betondecke wurde von etlichen Stützpfeilern getragen. Ein paar Meter von den Fahrstühlen entfernt standen drei weiße Lieferwagen. »Wenn wir Glück haben, steckt in einem davon der Schlüssel im

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