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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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dabei. Ich war überglücklich und stolz.

2. Beim SEK B.-Stadt
    Ich war also am Ziel meines langjährigen Traums angelangt. Glücklich und motiviert bis in die Haarspitzen, trat ich dann Anfang Januar meinen Dienst beim SEK an. Die Ausbildung ist so aufgegliedert, dass die Bewerber zunächst für sechs Wochen in ihrem jeweiligen Standort ausgebildet werden (es gibt sechs Standorte in NRW: Dortmund, Essen, Köln, Münster, Düsseldorf und B.-Stadt), um dann die insgesamt ein Jahr dauernde Fortbildung sowohl im Ausbildungsstandort der Spezialeinheiten Selm-Bork als auch in die Kommandos integriert am Heimatstandort fortzusetzen. Das SEK B.-Stadt ist in der Polizeiwache Am Kesselbrink einquartiert. In diesem großen und vielstöckigen Bau „bewohnt“ es zusammen mit dem MEK (MobilesEinsatzkommando/verdeckte Observation, etc.) und der VG (Verhandlungsgruppe) mehrere Etagen. In der 4. Etage befinden sich die Umkleideräume mit den jeweiligen persönlichen Spinden, die Waffenkammer, Duschen und der Selbstverteidigungs-Raum (kurz SV-Raum genannt). Die 5. Etage besteht überwiegend aus Büros und Aufenthaltsräumen der SEKKommandos I, II und III. In der 6. befindet sich der gemeinsam genutzte Kraftraum. Die Türen zu jeder Etage sind elektronisch per Code gesichert.
    Obwohl in manchen Jahren keiner oder maximal drei die Aufnahmeprüfungen bestanden hatten, traten wir in diesem Jahr zu neunt die Ausbildung an. Dies war bitter nötig, leiden die SEKs doch auf Grund von Überalterung und Nachwuchsproblemen landesweit unter einer großen Anzahl unbesetzter Stellen. Dennoch weigert man sich hartnäckig, die Anforderungskriterien herunterzuschrauben, was meiner Meinung nach auch vollkommen richtig ist. Wir wurden als neue Kollegen willkommen geheißen, und man machte uns bereits zu diesem Zeitpunkt klar, dass wir die Elite und die Ultima Ratio seien und in Zukunft Einsätze und Situationen wahrnehmen würden, die der „normalen“ Polizei vorenthalten blieben. Anschließend empfingen wir unsere neue Grundausstattung: Bekleidung, Maschinenpistole mit spezieller Zieloptik, neue Pistole (SIG Sauer P226, 16 Schuss) usw. und bezogen dann unsere jeweiligen Spinde inmitten der übrigen Kollegen der verschiedenen Kommandos. Mein Spindnachbar war der „schöne Lolli“, der an späterer Stelle dieses Buches noch einmal Erwähnung findet. Schon am nächsten Tag begann der Drill. Zum Auftakt ein „lockerer“ Zehn-Kilometer-Lauf, den jeder unter 50 Minuten absolvieren musste. Ich lief ihn in etwas über 49 Minuten, was für mich eine sehr gute Zeit bedeutete. Ich war immer ein muskulöser Sprinter und Kraftsportler. Die Prägung wurde durch den American Football zusätzlich gestärkt. Für die Aufnahmetests hungerte ich, wie bereits erwähnt, innerhalb von drei Monaten 25 kg ab. Diese Radikalkur wirkte sich jedoch negativ auf meine Physis und Leistungsfähigkeit aus. Im Kraftbereich machte ich mich trotz starker Schwächung mit Gewichten warm, die für viele der anderen schon das Aus bedeuteten. Allerdings merkte ich schnell, dass ich im Ausdauerbereich Schwierigkeiten bekommen würde. Dieswar jedoch das Allerwichtigste beim SEK und für unsere Ausbilder. Die 5.000-Meter-Zeit schien das Allerwichtigste überhaupt zu sein, und unser Ausbilder, selbst ein sehniger und begnadeter Langstreckenläufer und zudem mit seinen immerhin schon 50 Jahren ein Urgestein innerhalb des SEK, trieb nichts mehr an als das Steigern der Lauffähigkeit. Angetrieben durch diesen Druck, ein guter Langläufer zu werden, bemühte ich mich immer weiter, noch mehr Gewicht zu verlieren, um die langen Entfernungen in besseren Zeiten laufen zu können. Dafür aß ich immer weniger, obwohl das Training immer anstrengender wurde. Ich geriet in einen regelrechten Abmagerungswahn. Für den Ausbilder hatte ich trotzdem immer noch zu viel Unterhautfett. Wo das saß, war mir allerdings schleierhaft. Meine Kräfte schwanden immer mehr. Inzwischen hatten wir in Selm-Bork unsere restlichen noch fehlenden Ausrüstungsgegenstände erhalten, darunter den grauen Ganzkörperoverall, die Sturmhaube, Handschuhe und unsere Stiefel. Wenn wir dann mit dem Mannschaftswagen zum regelmäßigen Schießtraining in die Polizeiliegenschaft nach Stukenbrock fuhren, sahen wir mit unseren seitlich am Bein getragenen „Rambo Holstern“ wie reguläre SEKEinheiten aus und wurden von den neuen, frischen Polizeischülern wie Helden bewundert. Was mir damals schmeichelte, lässt mich heute nur noch

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