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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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PROLOG
    Vor eineinhalb Jahren
     
    Jordan Orrs Daumen schwebte über dem Zünder. Zu seinen Füßen lagen zwei tote Wachen. Er warf seinen Komplizen einen letzten Blick zu, beide nickten. Orr drückte auf den Knopf, und in einem Parkhaus in der Nähe des fünf Kilometer weit entfernt liegenden Picadilly Circus explodierte ein Mercedes.
    Ob jemand zu Schaden gekommen war, wusste Orr nicht. Da es drei Stunden nach Mitternacht war, hielt er es jedoch für unwahrscheinlich. Es interessierte ihn im Übrigen gar nicht. Ihm lag einzig und allein daran, dass die Londoner Polizei von einem Terroranschlag ausgehen und doppelt so lange brauchen würde wie gewöhnlich, bis sie auf einen Anruf reagierte. Dadurch hatten er und seine Männer genügend Zeit, das Tresorgewölbe des Auktionshauses leerzuräumen.
    Orr zog sich die Balaclava über das Gesicht. Russo and Manzini taten dasselbe. Die Überwachungskameras funktionsunfähig zu machen, würde sie nämlich kostbare Zeit kosten, die sie nicht hatten. Der Alarm wurde in dem Augenblick ausgelöst, wenn sich die Gewölbetür öffnete.
    Sie war doppelt gesichert, mit einem Kartenschloss und einem Code. Den Kartenschlüssel hielt Orr nun in der Hand, dank einem der beiden toten Wachleute. Er schob ihn in den Schlitz. Auf dem Display wurde er aufgefordert, den Zugangscode einzugeben. Orr musterte den kleinen Bildschirm. Bei jeder Benutzung des Touchpads änderte sich die Anordnung
der Zahlen des Nummernblocks, sodass man den Code nicht einfach anhand der Fingerbewegungen des Benutzers erraten konnte. Doch am Vortag hatte Orr unter dem Vorwand, ein Interessent zu sein, das Gewölbe besichtigt. Dabei war er von einem Angestellten begleitet worden, der es mit den Vorschriften nicht so genau nahm. Er hatte das Display nicht vor Orrs Blicken geschützt beziehungsweise vor der Videokamera in Form eines Kulis, der aus Orrs Jacketttasche ragte.
    Typisch, diese Selbstgefälligkeit, hatte Orr gedacht. Immer wieder vergaßen die Planer von Sicherheitssystemen den Faktor Mensch.
    Orr tippte den Code ein, und die Tür summte. Er riss sie auf. Alles blieb ruhig, aber er wusste, dass der geöffnete Magnetverschluss den stillen Alarm in der Zentrale der Bewachungsfirma ausgelöst hatte. Und dort wiederum wusste man ganz genau, dass zu dieser frühen Morgenstunde niemand etwas in dem Gewölbe zu suchen hatte.
    Da man nicht in der Lage wäre, Kontakt zu den Wachmännern aufzunehmen, würde man die Polizei anrufen, dort jedoch würde der Anruf untergehen, weil der angebliche terroristische Anschlag Priorität hätte. Orr fand die Situation köstlich.
    Da er sich auskannte, ging er voran. Russo und Manzini hatten nur das Video gesehen, das er bei seinem Besuch gemacht hatte.
    In dem knapp fünf auf fünf Meter großen Gewölbe waren die Gegenstände ausgestellt, die am nächsten Tag von Experten besichtigt werden sollten. Es handelte sich um Kostbarkeiten, die ein Jahrhundert lang auf dem Dachboden eines englischen Herrenhauses verschollen gewesen waren. Schmuck, seltene Bücher, Skulpturen, Goldmünzen und Antiquitäten lagen effektvoll beleuchtet in ihren Vitrinen. Man schätzte, dass sie dem Anbieter zusammen mehr als dreißig Millionen Pfund einbringen würden.

    Das Prunkstück der Sammlung hatte seinen Platz in der Mittelvitrine. Wie schon am Vortag bestaunte Orr die schimmernde, feingliedrige Hand aus purem Gold.
    Sein Komplize Manzini, ein kleiner, muskulöser Mann mit schütterem Haar, zog einen Vorschlaghammer aus dem Gürtel.
    »Nun wollen wir mal reich werden«, sagte er, holte weit aus und zerschmetterte das dicke Glas zu tausend Scherben. Dann griff er in die Vitrine, entnahm ihr die goldene Hand, wickelte sie in Luftpolsterfolie und ließ sie in seiner Umhängetasche verschwinden. Anschließend machte er sich über die Vitrine mit dem Schmuck her.
    Der schmächtige Russo brauchte beide Hände, um die Rückwand der Vitrine einzuschlagen, in der eine Zeichnung von Picasso ausgestellt war, auf die er es abgesehen hatte. Beim Herausnehmen achtete er penibel darauf, dass die spitzen Glassplitter sie nicht beschädigten.
    Während Manzini und Russo allen Schmuck an sich brachten und die kostbaren Bilder aufrollten, ging Orr zum hinteren Teil des Raumes. Mit einem gezielten Schlag gelang es ihm, an drei sehr alte Handschriften heranzukommen, die er vorsichtig in der mitgebrachten Tasche verstaute. Als Nächstes knöpfte er sich die Sammlung rarer Goldmünzen vor.
    Innerhalb von drei Minuten war

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