Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses
hätte einen besonders harten Schädel. Anscheinend hat er recht gehabt.“
„Damit wären wir alle drei verletzt“, erklärte Brigitte. „Erst habe ich mir mein Knie aufgeschlagen, dann hat sich Trixie den Kopf an einem Stein gestoßen, und jetzt bist du von der Leiter heruntergepurzelt. Was wohl als nächstes passiert?“
„Nichts!“ Trixie schnitt ihr das Wort ab. „Aller guten Dinge sind drei, und damit ist der Spuk vorbei!“
„Ich wollte ja auch nur sagen“, entschuldigte sich Brigitte, „daß Uli heute nicht noch mal auf die Leiter klettern soll.“
„Du hast recht“, pflichtete Uli ihr bei. „In meinem Kopf läuten die Glocken sowieso noch Sturm.“
„Gut“, räumte nun auch Trixie ein. „Ich muß sowieso nach Hause gehen und Mami mit dem Abendessen helfen. Ich werde Taschenlampen besorgen, damit wir morgen oben suchen können.“
Während die beiden Mädchen den Weg zu Trixies Haus hinunterwanderten, meinte Brigitte: „Ich weiß, du machst dich über mich lustig, weil ich abergläubisch bin, aber...“
„Aber i wo“, wehrte Trixie rasch ab. „Ich bin doch auch ein bißchen abergläubisch. Kein Mensch bringt mich dazu, mich unter eine Leiter zu stellen, und was schwarze Katzen betrifft“, fuhr sie lachend fort, „da ist uns einmal eine vor den Wagen gelaufen, und um sie nicht zu überfahren, sind wir im Straßengraben gelandet. Paps hat sich damals den Fuß gebrochen. Seither sind wir bezüglich schwarzer Katzen alle ziemlich abergläubisch.“
„Bei mir ist es mehr als nur das“, erklärte Brigitte. „Ich habe das Gefühl, daß etwas Schreckliches geschehen wird.“ Trixie musterte sie neugierig von der Seite. „Und was ist das für ein Gefühl? Was glaubst du, wird geschehen?“
Brigitte fröstelte. „Ich weiß nicht. Aber es hat etwas mit dem unheimlichen alten Haus zu tun. Immer wenn ich da oben bin, habe ich das Gefühl, daß ich mich umsehen muß, damit ich sehe, was hinter mir vorgeht. Wahrscheinlich ist das alles nur so, weil ich so ein Feigling bin, aber...“
„Du bist überhaupt kein Feigling!“ fiel ihr Trixie ins Wort. „Rede dir das doch nicht dauernd ein. Du bist sogar sehr tapfer, ehrlich. Ich habe noch nie jemanden am ersten Tag mit dem Fahrrad einen so steilen Hügel hinunterfahren sehen.“
„Wirklich?“ fragte Brigitte ungläubig.
„Habe ich dich vielleicht schon einmal angelogen?“ versetzte Trixie empört.
*
Am Sonntag morgen ging es Bobby schon so gut, daß er mit seinem Vater Mensch ärgere dich nicht! spielen konnte. Beeil dich und vergiß meine Micky-Maus-Hefte nicht“, rief er Trixie vom Fenster aus nach. Die beiden Mädchen schwangen sich auf ihre Räder. Sie waren auf dem Weg zum Kaufmann.
In Herrn Kramers Geschäft nahmen sie sich die Zeit, sämtliche Zeitungen durchzusehen. Zu ihrer Erleichterung konnten sie feststellen, daß nichts über Herrn Frank drinstand. Trixie stellte Brigitte dem Ladeninhaber vor. „Ihre Eltern haben das Herrenhaus auf dem Hügel über uns gekauft, Herr Kramer“, erklärte sie ihm.
„Ach, wirklich?“ Herr Kramer rückte seine Brille auf der Nase zurecht. „Habe gehört, euer andrer Nachbar, Herr Frank, ist ziemlich krank, Trixie.“
„Ja, es sieht so aus, als ob er stirbt“, gab Trixie zur Antwort und wollte gehen.
„Noch einen kleinen Moment“, rief ihr Herr Kramer nach und kam hinter dem Ladentisch vor. „Bin neulich auf meinem alten Gaul jenseits der Straße durch den Wald geritten, Trixie. Habe Rauch vom Landhaus aufsteigen sehen. Ihr Mädchen macht doch da oben hoffentlich keine Lagerfeuer, oder? Wenn der alte Schuppen Feuer fängt, brennt er ab wie Zunder.“
Er sah Trixie forschend an. Sie spürte, daß sie dunkelrot wurde. „Aber nein, Herr Kramer“, beeilte sie sich zu versichern. „Nach dem Brand vorletzten Sommer würde ich nirgends draußen ein Streichholz anzünden.“
Er warf ihr noch einen argwöhnischen Blick zu und brummte vor sich hin: „Schließlich raucht es nicht von allein.“
„Puh!“ atmete Trixie auf, als sie wieder auf ihre Fahrräder kletterten. „An Herrn Kramer habe ich überhaupt nicht gedacht. Wir müssen Uli warnen, daß er kein Feuer mehr macht.“
„Wie gut, daß er geglaubt hat, wir wären es gewesen“, meinte Brigitte. „Sonst hätte er womöglich nachgeschaut und Uli entdeckt.“
Sie fuhren in die Einfahrt zu Beldens Haus. Trixie radelte freihändig. „Wenn du weiter so schnell lernst“, meinte Trixie zu Brigitte, „dann kannst du das
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