Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses
wir schauen mal in eurem Briefkasten nach, ob die heutige Zeitung schon da ist. Meistens bringt sie der Postbote so um diese Zeit zusammen mit der Post. Vielleicht steht etwas Neues über Herrn Frank drin.“
Gemeinsam liefen sie die Einfahrt hinunter.
Die „Lindenberg-Tageszeitung“ lag zuoberst in Willers Briefkasten. Brigitte faltete sie eilig auseinander und stieß einen tiefen Seufzer aus. Neugierig spähte ihr Trixie über die Schulter und las:
Ulrich Anton Frank ernstlich erkrankt
Herr Ulrich Anton Frank, 82, Besitzer eines großen Landhauses bei unserer Stadt, ist ernstlich an Lungenentzündung erkrankt. Herr Frank, einer der Mitbegründer des Lindenberg-Krankenhauses, wurde gestern abend von seinem Nachbarn Herrn Peter Belden, Angestellter bei der Nationalbank, bewußtlos am Fuß seiner Toreinfahrt aufgefunden und sofort ins Krankenhaus geschafft. Die Ärzte halten den Zustand des Kranken für sehr ernst. Von behördlicher Seite werden alle nur erdenklichen Anstrengungen unternommen, lebende Verwandte von Herrn Frank ausfindig zu machen und zu verständigen. Bisher blieben diese Bemühungen allerdings ohne Erfolg.
*
„Weißt du, Brigitte“, gab Trixie zu bedenken, „wir wollen Uli das lieber gleich sagen. Wenn die ganze Geschichte in einer großen Tageszeitung erscheint, wird es hier bald von Reportern wimmeln.“
„So wichtig ist es doch auch wieder nicht“, wandte Brigitte ein.
„Das kann man nie sagen“, belehrte Trixie sie. „Wenn irgendeine Zeitung von der Geschichte mit der halben Million Wind bekommt, die hier versteckt sein soll, dann schickt sie bestimmt einen Fotografen her. Und wenn der den ganzen alten Plunder sieht, dann macht er womöglich noch eine Schlagzeile daraus!“
„Da kannst du schon recht haben“, gab Brigitte zu. „Aber ich glaube die Geschichte mit dem Geld nun mal nicht, und Uli glaubt auch nicht daran.“
„Aber ich“, beharrte Trixie energisch. Die Sorge um Uli ließ sie sogar ihren schmerzenden Kopf vorübergehend vergessen. „Uli muß einfach ein Testament oder sonst etwas finden“, fuhr sie entschlossen fort. „Ich gehe jetzt gleich zu ihm hinauf und sage ihm, daß er das ganze Haus noch einmal gründlich durchsuchen muß, solange noch Zeit dazu ist.“ Brigitte schob die Zeitung wieder in den Briefkasten. „Ich komme mit dir. Übrigens, mußt du nicht euren Garten gießen?“
„O je“, jammerte Trixie. „Das hätte ich ja fast vergessen.“
„Ich helf dir“, erbot sich Brigitte.
Ein wenig später, als sie am Brunnen zwei große Gießkannen füllten, klagte Trixie: „Das ist das Schlimmste an einem Garten. Ich wünschte, es würde regnen. Alles ist dermaßen trocken, daß ein weggeworfenes Streichholz wahrscheinlich sofort einen Waldbrand auslösen würde.“
„Ich weiß“, sagte Brigitte, während sie zum Garten marschierten. „Uli hat das heute früh auch schon gesagt, als er das Feuer unter dem Grill ganz sorgsam ausgemacht hat. Er hatte auch Angst, daß jemand den Rauch sehen und nachschauen kommen könnte.“
„Deswegen braucht er sich keine Sorgen zu machen“, bemerkte Trixie, während sie die Tomaten goß. „Außer euch und uns wohnt hier in weitem Umkreis keine Menschenseele. Aber im Haus drinnen muß er sehr vorsichtig sein. Wenn es bei dem vielen Papier, das da herumliegt, einmal zu brennen anfängt, dann kann kein Mensch mehr etwas machen.“
Sie gingen noch einmal zum Brunnen, um die Gießkannen nachzufüllen. „Der Brunnen ist fast leer“, stellte Trixie fest. „Er war schon einmal ausgetrocknet, und zwar in dem Sommer, als auf dem Feld hinter unserem Garten ein Feuer ausgebrochen ist. Sie haben sofort die ganzen Feuerwehrwagen heraufgeschickt, aber weil es hier nirgends Hydranten gibt, konnten sie nur mit dem Schaumlöschwagen etwas anfangen. Damit haben sie das Feuer dann auch ziemlich rasch unter Kontrolle gebracht. Der Feuerwehrhauptmann hat dann hinterher zu Paps gesagt, wir hätten Glück gehabt, daß der Wind nicht in die entgegengesetzte Richtung geweht hat. Seither sind wir alle mit Streichhölzern sehr vorsichtig, und Paps läßt Klaus nicht einmal mehr den Abfall verbrennen.“
Brigitte sah zu dem alten Landhaus hinauf. „Meine Güte“, murmelte sie. „Wenn das da oben zu brennen anfängt, dann kann das Feuer doch durch den Wald auch auf euer und unser Haus übergreifen, oder?“
„Allerdings“, bestätigte Trixie. „Und bei der Trockenheit, die wir augenblicklich haben, würden alle drei
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