Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses
machen“, unterbrach ihn der Leutnant. „Gibt es in diesem alten Haus ein Telefon?“
„Nein, gibt es nicht“, war Herrn Kramers Auskunft. „Das Haus hat dem alten Frank gehört, einem komischen Kauz. War als Geizhals verschrien. Soviel ich gehört habe, ist er gestern an Lungenentzündung gestorben.“
„Ein Geizhals?“ Die Reporter drängten näher zum Haus und spähten durch die Fenster hinein. „Du kriegst die Motten!“ rief einer von ihnen. „Seht euch doch bloß den ganzen alten Plunder an! Daraus mache ich eine tolle Geschichte!“
„Von außen können Sie Aufnahmen machen, soviel Sie wollen“, warnte einer der Polizisten. „Aber daß mir niemand das Haus ohne Genehmigung von unserem Chef betritt! Kommen Sie“, forderte er den Piloten auf, „unser Wagen steht da unten. Wir fahren Sie zur Wachstube, damit Sie Ihrem Vorgesetzten Meldung machen können.“
„Diese vielen Leute!“ flüsterte Brigitte Trixie zu. „Sieh dir bloß den Fotografen da drüben an. Er macht durch das offene Fenster ein Bild vom Wohnzimmer. Wo ist Uli?“
„Ich weiß nicht“, flüsterte Trixie zurück. „Auf einmal war er verschwunden.“
Reger nahm Fortunas Zügel und trabte auf Jupiter davon. Nach und nach verliefen sich die Schaulustigen. Kaum war der letzte gegangen, ahmte Trixie ihren Käuzchenruf nach.
Uli kam von der Veranda vor dem alten Sommerhaus angekrochen. Er atmete auf. „Das war vielleicht ein Wirbel! Die ganze Geschichte kommt hundertprozentig in die Zeitungen. Ich kann es nicht riskieren, noch länger hierzubleiben.“
„Nein, Uli“, fiel ihm Trixie ins Wort. „Ich habe da einen Plan. Mami und Paps fahren gleich nach dem Mittagessen ans Meer. Der Arzt hat gemeint, daß Bobby eine Luftveränderung guttäte.“ Sie drehte sich zu Brigitte um. „Ich wollte dich sowieso bei nächster Gelegenheit fragen. Sie haben gesagt, daß ich zu Hause bleiben darf, wenn du bei mir wohnst. Nur für eine Nacht. Paps kommt morgen zurück. Glaubst du, Fräulein Trasch erlaubt es?“
„Ganz bestimmt“, nickte Brigitte. „Aber warum kommst du nicht einfach über Nacht zu mir?“
Trixie schüttelte ihre blonden Locken. „Nein, es ist besser, wenn du zu mir kommst, weil unser Haus näher beim alten Landhaus liegt. Sobald meine Eltern weg sind, kann sich Uli bei uns verstecken, und wir sehen uns noch ein letztes Mal da oben um. Bitte, Uli“, schloß sie, „nur noch einen einzigen Tag! Bei uns bist du ganz sicher. Außerdem ist heute nacht Vollmond, und wir könnten vielleicht noch einmal zusammen ausreiten.“
„Gut, von mir aus“, gab Uli nach kurzer Überlegung nach. „Aber morgen früh mache ich mich noch vor Sonnenaufgang auf den Weg.“
Als Trixie nach Hause kam, schwärmte Bobby von nichts anderem als dem Flugzeugabsturz. „Unser Haus hat so gewackelt, daß ich fast aus dem Bett gefallen bin“, berichtete er Trixie. „Mami sagt, daß der Pilot oben beim Landhaus runtergekommen ist. Hast du ihn gesehen? Hat er sich was getan? Was ist mit dem Flugzeug?“
„Ja, ich habe ihn gesehen“, sagte Trixie. „Er war überhaupt nicht verletzt. Aber das Flugzeug hat es in tausend Stücke zerrissen.“
Bobby hopste begeistert in seinem Bett auf und ab. „Es ist mitten in der Luft explodiert“, schrie er. „He! Wenn ich ganz gesund bin, geh ich in den Wald nach Flugzeugresten suchen. Dann habe ich mein eigenes Geheimnis!“
Frau Belden kam mit Bobbys Mittagessen auf dem Tablett herein. „Na, das war vielleicht eine Aufregung!“ meinte sie. „Ich war unten im Garten Salat holen. Von da hat es ausgesehen, als ob das Flugzeug nur einen halben Meter an Willers Schornstein vorbeigesaust ist.“ Sie band Bobby eine Serviette um den Hals. „Weißt du schon, ob Brigitte über Nacht bei dir bleibt, Trixie? Wenn nicht, dann mußt du nämlich langsam deine Sachen zusammenpacken. Ich lasse euch zwei Mädchen zwar nicht gern hier allein, aber dein Vater findet, daß nichts dagegen einzuwenden ist.“
„Er hat ganz recht“, rief Trixie rasch. „Außerdem ist es doch nur für eine Nacht.“
Ihre Mutter klappte den Deckel eines kleinen Koffers zu. „Bobby und ich bleiben ungefähr eine Woche bis zehn Tage. Der Arzt meint, daß er morgen schon etwas am Strand spielen kann und bis zum Wochenende ins Wasser darf.“ Sie kniff den Kleinen liebevoll in seine blasse Wange. „Ich möchte nämlich, daß du deine runden, roten Apfelbäckchen wiederkriegst!“
„Du brauchst dir während der ganzen Zeit keine
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