Trixie Belden 04 - Trixie Belden entlarvt den falschen Onkel
also alles gutgegangen zu sein.“
„Ich darf mitkommen!“ rief Dinah schon von weitem atemlos.
„Großartig!“ Brigitte zog sie mit sich in den Bus. „Du brauchst dich nicht einmal um eine Zahnbürste zu kümmern; es ist alles da.“
Dinah schüttelte den Kopf. Plötzlich war das Lächeln von ihrem Gesicht wie weggewischt. „Mutter will mir den Chauffeur mit einem Koffer nachschicken. Ich habe sie so gebettelt, es nicht zu tun, aber...“ Sie schwieg plötzlich; es sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
„Pah, was macht es für einen Unterschied, ob sie dir den Koffer schickt oder nicht?“ sagte Trixie.
„Darüber kann ich hier im Bus nicht reden“, flüsterte Dinah.
Trixie starrte sie an. „Warum nicht?“
Dinah drehte ihr Gesicht zum Fenster und tat, als interessiere sie sich für das Panorama.
Trixie sah ebenfalls aus dem Fenster, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Sie stieß Dinah mit dem Ellbogen in die Seite und fragte:
„Was ist denn mit dir los?“
Dinah antwortete nicht.
Trixie wußte, daß sie nicht sehr taktvoll war, aber die Sache mit dem Koffer hatte ihre Neugierde geweckt. „Bist du taub, oder hast du die Sprache verloren, hm?“
Dinah machte eine hastige Bewegung. Ihre Augen standen voll Tränen, und ihre Lippen zitterten. „Ich habe dir doch gesagt, daß ich hier im Bus nicht darüber sprechen will“, wisperte sie. „Und du würdest es sowieso nicht verstehen, Trixie!“
Ein rätselhaftes Telefongespräch
Vor der Auffahrt zum Grundstück der Beldens hielt der Bus rumpelnd an; Trixie, Martin und Klaus stiegen aus.
„Ich werde aus Dinah Link nicht schlau“, sagte Trixie, als sie mit ihren Brüdern allein war. „Sie verbirgt irgendein Geheimnis, das könnt ihr mir glauben!“
„O nein!“ stöhnte Martin. „Nicht schon wieder ein Geheimnis, Trixie!“
Trixie machte ein würdevolles Gesicht. „So meine ich es natürlich nicht, Dummkopf! Ich habe nicht behauptet, daß sie in ein Verbrechen verstrickt ist.“
„Natürlich nicht“, sagte Klaus grinsend. „Vielleicht ist sie eines von den Mädchen, die es interessant finden, unglücklich zu sein.“
„Aber du hast nicht erlebt, wie sie sich wegen des Koffers aufgeregt hat, den ihre Mutter ihr nachschicken will“, wandte Trixie ein. „ Irgend etwas stimmt da nicht, aber ich blicke noch nicht durch.“
„Von wegen durchblicken“, mischte sich Martin lachend ein. „Vater erwartet, daß wir heute nachmittag die Garage entrümpeln. Er konnte nämlich gestern seinen Wagen nicht mehr darin parken.“
Trixie stöhnte entsetzt. „Hättest du mich bloß nicht daran erinnert!“
„Hör zu, Schwesterherz“, sagte Klaus, „ich habe einen Vorschlag: Du räumst die Garage für uns auf, und Martin, Uli und ich arbeiten weiter am Klubhaus. Das Dach ist erst zur Hälfte repariert, und später müssen wir auch noch die Pferde bewegen. Wenn wir uns nicht beeilen, ist der Herbst vorbei, und das alte Haus ist noch nicht stabil genug, um Regen, Sturm und Schnee abzuhalten.“
Trixie sah nicht sehr begeistert drein. Trotzdem mußte sie ihrem Bruder recht geben: Die Arbeiten am Pförtnerhaus waren noch nicht sehr weit gediehen, obwohl sie bereits vor zwei Monaten damit begonnen hatten. Abgesehen davon war das alte Gebäude auf Willers Grundstück der ideale Platz für ein geheimes Klubhaus, denn es lag sehr versteckt und war fast völlig überwachsen von wildem Wein und Efeu. Brigitte Willer, die — im Gegensatz zu Trixie — sehr geschickt mit Nadel und Faden umgehen konnte, hatte den Klubmitgliedern rote Jacken geschneidert; seitdem nannten sie sich die „Rotkehlchen Sie hatten sich alle verpflichtet, für die Renovierung des Klubhauses Geld zu beschaffen; so verdiente sich Uli seinen Anteil wie die übrigen Jungen durch Gartenarbeit, obwohl er von seinem Großonkel eine halbe Million geerbt hatte. Trixie hütete Bobby und half ihrer Mutter im Haushalt und bekam dafür ein ansehnliches Taschengeld, und Brigitte kümmerte sich gegen einen großzügigen Stundenlohn um den ewig vollen Stopfkorb der Beldens.
„Na ja, schon gut“, sagte Trixie schließlich. „Ich werde mir die Garage vornehmen.“ In diesem Augenblick entdeckte sie ihren kleinen Bruder Bobby, der aus dem Haus gestolpert kam. „Du hilfst mir, Bobby, magst du?“
„Bei was?“ erkundigte er sich mißtrauisch.
„Martin und Klaus arbeiten drüben am Dach, und ich muß inzwischen die Garage aufräumen — ganz allein!“
Bobby
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