Trixie Belden 07 - Trixie Belden rettet den Geheimclub
für Näharbeiten ein, und Dinah spielte gegen ein Taschengeld öfter Kindermädchen bei ihren jüngeren Geschwistern. Martin übernahm alle Arbeiten, die ihm in der Nachbarschaft angeboren wurden, während Uli und Klaus im Schulcafe Küchendienst machten.
Während Trixie trübsinnig ihre Wurstsemmel verzehrte, mußte sie an die Weihnachtsferien denken, die sie gemeinsam in Arizona bei Dinahs Onkel verbracht hatten, der eine Ferienranch leitete. Dort hatten sie als Köche, Kellner und Stubenmädchen ausgeholfen und das gleiche Gehalt bekommen wie richtiges Personal. Trixie seufzte unwillkürlich. Durch die gemeinsame Arbeit, die Pläne, die sie zusammen schmiedeten, und die Abenteuer, die sie miteinander erlebt hatten, waren die sechs „Rotkehlchen“ zu einer unzertrennlichen Gemeinschaft geworden.
Es war einfach undenkbar, daß jemand von ihnen verlangen könnte, ihren Klub aufzugeben.
*
Trixies rettender Einfall
Pünktlich um halb vier Uhr betraten sechs junge Leute mit ernsten Gesichtern das Büro von Rektor Stratton. Sechs Stühle wurden vor seinem Schreibtisch aufgestellt.
„Guten Tag“, sagte Herr Stratton lächelnd. „Mal sehen — ihr beide seid Klaus und Martin Belden, habe ich recht?“
Die Brüder standen rasch auf und verbeugten sich höflich.
„Und die beiden Willers , Brigitte und Ulrich.“ Er nickte ihnen freundlich zu und wandte sich dann an Trixie. „Noch eine Belden — Trixie. Ist das ein Spitzname?“
„Nicht direkt“, erwiderte Trixie vorsichtig. Sie war Beatrix getauft worden, doch das sollte möglichst keiner wissen.
„Und dann noch Dinah Link.“ Herr Stratton richtete sich auf, und sein Lächeln verschwand. „Wer ist euer Klubsprecher?“
„Ich“, erwiderte Trixie. Uli war ebenfalls Vorsitzender, doch sie führte meistens das Wort für alle, weil — nun, weil sie von Natur aus redselig war.
„Trixie, du hast mir von eurem Rotkehlchen-Klub erzählt und mir gesagt, was ihr euch zur Aufgabe gemacht habt. Ich fürchte, das wird nicht genügen. Das Direktorium will bei jedem einzelnen Klub genau untersuchen, aus welchem Grund er gebildet wurde und welche Ziele er verfolgt. Man wünscht keine geheimen Vereinigungen in Lindenberger Schulen, nachdem es Klubs gibt — oder vielmehr Banden —, die soviel Unheil anrichten. Wir müssen diesem Treiben ein Ende bereiten. Und welche Maßnahmen wir auch immer gegen Geheimklubs ergreifen, sie werden leider sowohl die guten als auch die schlechten betreffen.“
„Aber wir ,Rotkehlchen’ haben keinen richtigen Geheimklub“, wandte Uli ein. „Wir wollen es nur nicht in alle Welt hinausposaunen, wenn wir uns Mühe geben, Gutes zu tun.“
„Das ist lobenswert“, stimmte ihm Herr Stratton zu „Der eigentliche Fehler scheint mir darin zu liegen, daß eure Tätigkeit sich nur auf einen sehr kleinen Personenkreis beschränkt.“
„Himmel, wir sind doch nicht das Rote Kreuz!“ murmelte Martin vor sich hin.
„Wie bitte?“ fragte der Rektor. „Ich habe dich nicht verstanden.“
Glücklicherweise schaltete Klaus sich rechtzeitig ein. „Wir können nicht mehr tun“, sagte er. „Und wir haben auch schon Leuten geholfen, die nicht zu unserem Klub gehören. Ich darf nicht darüber sprechen, aber es ist wirklich so.“
„Vermutlich wären die Mitglieder des Direktoriums durchaus einverstanden, wenn ihr für eine staatliche Hilfsorganisation arbeiten würdet. Ihr müßt einen wirklich triftigen Grund für die Existenz eures Klubs nennen können, sonst wird der Ausschuß wohl verlangen, daß ihr ihn auflöst“, erklärte Herr Stratton ernst.
„Das können wir nicht!“ Trixie schrie es beinahe.
Uli, Klaus und Martin tauschten Blicke. Schließlich sprach Uli aus, was alle anderen dachten. „Tut mir leid, Herr Rektor, aber das ist wirklich unmöglich. Unserer Meinung nach erfüllt der Klub einen guten Zweck, und wir sehen nicht ein, weshalb jemand von uns verlangen könnte, ihn aufzulösen.“
„Ihr seid also nicht dazu bereit — selbst wenn eure Weigerung die Verweisung von der Schule nach sich ziehen würde?“ fragte Rektor Stratton widerstrebend.
Sechs Augenpaare starrten ihn entsetzt an. Trixie schluckte schwer; dann straffte sie die Schultern. „Können wir irgend etwas unternehmen, Herr Rektor?“
„Ich weiß es nicht“, erwiderte er traurig. „Ich will versuchen, dem Direktorium klarzumachen, daß die ,Rotkehlchen’ kein wirklicher Geheimbund sind — wenigstens nicht von der Art, die sie mißbilligen .
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