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Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen

Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen

Titel: Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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nichts gemein hatte. Die war nämlich wirklich und greifbar gewesen, während die Gestalt im Gang —
    Trixie schnappte nach Luft und schoß in die Höhe. Jetzt erst wurde ihr klar, daß die Gestalt in dem Gang durchsichtig gewesen war.
    Trixie hatte direkt durch sie hindurchsehen können!

    Ihr nächster Gedanke war, daß jemand sie schüttelte. Sie versuchte, ihr Gesicht tiefer in das Kissen zu vergraben.
    „Oh, Trixie, hörst du das denn nicht?“ sagte Brigittes Stimme dicht an ihrem Ohr.
    Zuerst konnte Trixie nichts weiter als den Schlag ihres eigenen Herzens hören. Dann drang wie aus weiter Ferne das Stampfen von Füßen und zorniges Stimmengewirr, das näher und näher kam, an ihr Ohr.
    Trixie wurde mit einem Schlag hellwach. Ihre Augen, die bis jetzt geschlossen waren, öffneten sich weit. Sie wandte den Kopf und erblickte über sich einen großen, weißen Fleck, der sich in der Dunkelheit zu ihr herunterbeugte — Brigittes Gesicht.
    Trixie setzte sich mit einem Ruck auf. In dem Augenblick machte Anna das Licht an und starrte kreidebleich zu ihnen hinüber.
    „Was war das?“ fragte sie entsetzt.
    Wie zur Antwort hämmerten die ersten Fäuste an die Haustür. „Mach auf!“ brüllte eine rauhe Männerstimme. „Wir wissen, daß du da drin bist! Mach auf!“
    Trixie warf die Decke zur Seite und sprang auf die Füße. Zitternd, alle Muskeln in Alarmbereitschaft, stand sie da und bohrte ihre Augen in die Tür, als ob sie nur mit Hilfe ihres Willens durch sie hindurchsehen könnte.
    Immer noch schlugen Fäuste gegen die Haustür. Jetzt waren auch noch andere Stimmen zu hören — zornig und haßerfüllt verlangten sie, eingelassen zu werden.
    Schon bildete Trixie sich ein, daß weitere Schritte auf dem Kies knirschten und auf die Veranda trampelten. Als sie mit all ihren Sinnen lauschte, vernahm sie ein unterdrücktes Murmeln, das wie das Gebrabbel einer aufgeregten Menge klang.
    „Ich kann’s einfach nicht glauben“, stieß Trixie mit weit aufgerissenen Augen hervor. „Es ist fast so, als ob wir den Tod von Sarah Sligo noch einmal erleben.“
    Anna und Brigitte brachten kein Wort heraus, sondern starrten sie nur von Grauen gepackt an.
    Im nächsten Augenblick hieben Äxte ins Holz, eine Tür brach auf. Das Geräusch der zornigen Stimmen schwoll an — kam näher und näher.
    „Komm heraus, du Hexe!“
    „Sucht sie!“
    „Bringt sie um! Bringt sie um! Bringt sie um!“
    Dann herrschte Schweigen.
    Die drei Mädchen starrten auf die Schlafzimmertür. Mitten in die unheimliche Stille hinein fragte Brigitte mit zitternder Stimme: „Ist — ist es vorbei?“
    „Oh, bitte, bitte, laß es vorbei sein.“ Annas Augen waren geschlossen. Sie kniete im Bett, umschlang ihren Körper mit den Armen und schaukelte unablässig vor und zurück.
    „Hör auf, Anna!“ befahl Trixie mit scharfer Stimme. „Wir müssen hier jetzt raus! Ich habe das Gefühl, daß das noch längst nicht alles war. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch, bevor es wieder losgeht.“
    Sie stürzte zur Tür und griff nach der Klinke. Aber es war zu spät.

    Jemand näherte sich mit schlurfenden Schritten ihrer Tür — ächzend und stöhnend!
    „Kommt!“ schrie Trixie und drückte die Klinke nach unten.
    „Wir sind soweit, Trixie!“ Brigittes Stimme überschlug sich fast.
    Schluchzend klammerte sich Anna an Trixies Arm. „Mach auf!“ kreischte sie. „Worauf wartest du noch? Bloß raus aus diesem entsetzlichen Haus!“
    Trixie drehte sich zu ihnen um. Alles Blut war aus ihrem Gesicht gewichen. „Wir können nicht raus“, sagte sie tonlos. „Wir sind eingesperrt!“
    Die nächsten Augenblicke vergingen in einem Nebel des Grauens. Die Schritte schlurften immer näher, das Stöhnen wurde stärker, als ob dieser Mensch furchtbare Qualen litte.
    Dann sprach die Stimme. Sie bat und flehte, die Tür zu öffnen.
    „Laßt mich rein!“ brüllte sie. „Habt Erbarmen mit mir! Helft mir! Helft mir!“
    Jetzt folgte das schreckliche Geräusch von Fingernägeln, die verzweifelt über Holz kratzten. Dann schlug jemand mit der Faust gegen ihre Tür — und schlug — und schlug — Trixie wich zurück. Das Herz schlug ihr bis zum Halse. „Wir — wir können dich nicht hereinlassen!“ rief sie schließlich. „Wir sind selbst eingesperrt!“
    „Verschwinde!“ kreischte Anna.
    „Hau ab!“ schrie Brigitte.
    Plötzlich wurde es ganz still. Dann lachte jemand leise.
    „So öffnet denn eure Ohren, und lauscht mit all euren Sinnen“,

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