Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
losziehen und die Pflanzen im Moor,
auf den Wiesen und im Gebirge sammeln.“
„Heißt das, daß wir morgen auf
Pflanzenjagd gehen müssen?“ Dinah machte ein enttäuschtes Gesicht.
„Genau das!“ bestätigte Trixie voller
Begeisterung. „Klaus kann uns ins Moor fahren und uns die richtigen Pflanzen
zeigen. Und natürlich muß mein holder Bruder Martin auch helfen, ob er nun will
oder nicht...“
„Und Uli macht bestimmt auch mit“, warf
Brigitte ein. Sie wußte, daß ihr Adoptivbruder meistens bereit war, Trixies
neueste Einfälle zu unterstützen.
Dinah seufzte. „Also gut. Auf mich
könnt ihr natürlich auch zählen, obwohl’s bestimmt
aufregendere Beschäftigungen gibt als Kräutersammeln. Am besten ziehen wir dazu
unsere ältesten Jeans und Gummistiefel an.“
Als die Mädchen den nächsten Bus
erreichten, war er bereits so voll, daß sie keinen Sitzplatz mehr fanden.
„Autsch!“ stöhnte Dinah bei der ersten
Haltestelle. Ein Junge von der Fußballmannschaft war ihr auf den Fuß getreten,
als er zum Ausgang drängte.
Erst als die Freundinnen am Tor des Willerschen Grundstücks ausstiegen, konnten sie wieder
richtig durchatmen.
„Jetzt weiß ich, wie einer Sardine
zumute ist“, äußerte Brigitte.
Sie lachten noch immer, als sie auf
Martin Belden stießen, der lässig auf einer Bank in der Sonne lag. Martin war
elf Monate älter als Trixie und sah ihr sehr ähnlich.
„Wo seid ihr Squaws so lange gewesen?“
fragte er. „Wißt ihr nicht, daß eine Menge Arbeit auf euch wartet? Ihr seid
wohl mal wieder in der Eisdiele versumpft? Das gibt zwei Minuspunkte für
jeden!“
„Sind wir nicht!“ sagte Trixie empört.
„Wir planen für morgen einen wichtigen Ausflug, um Kräuter und Pflanzen zu
sammeln, und...“
Ehe sie weitersprechen konnte, hob
Martin die Hand. „Nur nichts überstürzen, Schwesterherz. Morgen müssen wir
Männer von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang hart arbeiten. Du hast wohl
vergessen, daß wir versprochen haben, Herrn Maipfennig und Dan Mangan bei der
Aussaat zu helfen?“
Herr Maipfennig war Wildhüter auf dem
großen Gut der Familie Willer. Er lebte zusammen mit Dan Mangan in einer
Blockhütte am Waldrand, Dan, ein Junge in Martins Alter, war dem „Rotkehlchen-Klub“
erst vor wenigen Monaten unter abenteuerlichen Umständen beigetreten.
Trixie musterte ihren Bruder mit
gerunzelter Stirn. „Verflixt, daran habe ich gar nicht mehr gedacht! Und ich
hoffte, Klaus würde uns mit seinem Auto ins Moor fahren.“
„Eine innere Stimme sagt mir, daß du
dich morgen nicht weit von deinem Wigwam entfernen wirst, junge Squaw“,
verkündete Martin und erhob sich träge von der Bank. „Es sei denn, du
strampelst auf dem Fahrrad los.“
„Ach, ich glaube fast, es ist besser,
wir geben den Plan vorläufig auf“, sagte Brigitte. „Meinst du nicht, Trixie?“
„Nein!“ Trixie streckte ihr Kinn
eigensinnig vor. „Wenn ihr anderen kneift, mache ich mich eben allein auf den
Weg.“
Nach einem raschen Blick auf das
Gesicht seiner Schwester begriff Martin, daß sie es ernst meinte. „In welches
Moor wolltet ihr denn?“ fragte er etwas ernster.
„Fräulein Bennet sagte, die meisten
ihrer Pflanzen wären aus dem Schwarzmoor. Dorthin wollten wir fahren.“
„Ins Schwarzmoor?“ wiederholte Martin
und stieß ein hohles Gelächter aus. „Mein liebes schwachköpfiges Schwesterherz,
das Schwarzmoor gibt es nicht mehr. Seit vergangenem Herbst ist dort, wo früher
Sumpf war, ein Teil unserer neuen großen Autobahn!“
Seltsame Gäste
„Blödsinn! Das ist nur wieder einer von
deinen dummen Witzen“, beschuldigte Trixie ihren Bruder.
„Es ist wirklich kein Spaß, Martin“,
mischte sich Brigitte ein. „Morgen sammeln wir im Schwarzmoor Pflanzen für
Fräulein Bennet, auch wenn du...“
„Schon recht“, sagte er belustigt.
„Dann müßt ihr aber erst mal die Asphaltdecke aufhacken.“
Trixie begriff, daß ihr Bruder sie
diesmal nicht aufgezogen hatte. Sie seufzte. „Und dabei hatte ich es mir so
schön vorgestellt, am Montag mit einem Arm voll seltener Pflanzen ins
Botanikzimmer zu kommen!“
„Es wäre besser, ihr würdet euch aufs
Lernen konzentrieren, statt euch mit solchen Tricks bei Fräulein Bennet
einzuschmeicheln“, stichelte Martin.
Seine Schwester warf ihm einen
finsteren Blick zu. „Wir wollen uns nicht hei ihr einschmeicheln! Nur hat heute nachmittag irgendein
Dummkopf ihr Fierbarium ruiniert, und du weißt ja, daß sie selbst mit
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