Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald
mit den Pferden durch die Wildschutzgebiete reiten. Und am Wochenende hätten wir stundenlang Zeit.“
Brigitte nickte. „Lund hat mehr als hundertfünfzig Mark pro Woche verdient. Aber ich fürchte, Fräulein Trasch wird in mehreren Tageszeitungen Anzeigen einsetzen lassen. Möglicherweise kann in den nächsten Tagen irgendein unschlagbar guter Wildhüter hier auftauchen.“
„Und außerdem können wir uns doch nicht schon im voraus bezahlen lassen“, sagte Uli. „Sogar wenn wir die Arbeit bekommen, müssen wir schließlich erst einmal beweisen, daß wir die hundertfünfzig Mark wert sind.“
Klaus, der für kurze Zeit sehr froh ausgesehen hatte, wandte sich zum Fenster. „Du hast recht, Uli“, murmelte er. „Wir können nichts am Klubhaus tun, ehe wir uns das Geld dafür redlich verdient haben. Wir wollen jetzt endlich aufhören, uns deswegen den Kopf zu zerbrechen. Schließlich habe ich das Geld, um alles zu bezahlen.“
In diesem Augenblick sprang Trixie auf und zog Brigitte mit sich aus dem Zimmer.
„Ich habe des Rätsels Lösung gefunden“, wisperte sie ihr ins Ohr, während die beiden Freundinnen die Treppe zu Brigittes Zimmer hinaufrannten.
Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, sagte Trixie atemlos: „Der Brillantring, den Uli mir geschenkt hat! Wenn ich an den herankommen kann, sind wir aus allen Schwierigkeiten heraus!“
Der Brillantring
Brigitte sah Trixie überrascht an. „Redest du von dem Ring, den Uli zurückgelassen hat, als das Landhaus abbrannte?“ Trixie nickte. „Erinnerst du dich, was in dem Brief stand, den uns Uli damals schrieb? Daß ich den Ring wirklich verdient hätte, weil ich ihn fand, und weil ich das Geld, das sein Onkel im Landhaus versteckt hatte, vor dem Feuer gerettet habe?“
„Natürlich erinnere ich mich daran“, rief Brigitte aufgeregt. „Jetzt weiß ich, was du meinst. Wenn du den Brillantring verkaufst, könntest du genug Geld dafür bekommen, um das Klubhaus reparieren zu lassen.“
„Stimmt“, sagte Trixie. „Aber Paps wird mir nie die Erlaubnis geben, den Ring zu verkaufen. Er hat ihn in unser Banksafe gelegt, weißt du — vor lauter Angst, daß ich ihn verlieren könnte.“
„Na ja“, erwiderte Brigitte mutlos, „was kann er uns dann nützen?“
„Eine Menge“, erklärte Trixie eifrig. „Ich muß meinen Vater nur dazu bringen, daß er ihn für kurze Zeit aus dem Safe nimmt. Dann kann ich ihn Herrn Lytell als Sicherheit geben — verstehst du, was ich meine?“
„Keine Ahnung“, sagte Brigitte. „Was hat der neugierige alte Lytell mit unserem Klubhaus zu tun?“
Trixie fuhr sich ungeduldig durchs Haar. „Mensch, Brigitte, überleg doch mal! Ich rede natürlich von dem Auto, das Klaus Herrn Lytell abkaufen will. Ich werde ihm den Ring als Sicherheit anbieten, damit er den Wagen so lange behält, bis wir Geld genug verdient haben, um Klaus die hundertfünfzig Mark zurückzuzahlen, die er uns leiht.“
Brigitte sah ihre Freundin bewundernd an. „Manchmal hast du wirklich großartige Einfälle, Trixie! Aber sag mir bloß eines: Wie willst du deinen Vater dazu bringen, daß er dir den Ring gibt?“
„Genau das“, sagte Trixie seufzend, „ist der Haken an der Sache!“
Sie überlegten beide eine Weile schweigend; dann murmelte Brigitte halblaut vor sich hin: „Wenn nur nicht alle wüßten, daß du mit Schmuck und Kleidern und dem ganzen weiblichen Kram nichts anfangen kannst. Wenn du so wärst wie Dinah Link oder ich, wäre dein Vater bestimmt nicht sehr überrascht, wenn du ihm plötzlich eröffnen würdest, daß du den Ring einige Zeit tragen möchtest.“
Trixie grinste. „Na ja, ihr zwei habt euch auch ziemlich verändert, seit ihr Mitglieder bei den ,Rotkehlchen’ geworden seid. Jetzt lauft ihr auch am liebsten in Jeans herum. Aber du hast schon recht. Meine Eltern und meine Brüder würden mich bestimmt für verrückt halten, wenn ich plötzlich eine Vorliebe für Schmuck zeigen würde. Vielleicht sollte ich es ihnen ganz langsam beibringen, daß ,aus der Raupe ein Schmetterling geworden ist’, wie man so schön sagt. Heute ein bißchen Lippenstift, morgen ein paar Tropfen Parfüm...“ Brigitte lachte so, daß sie kaum mehr Luft bekam. „Ja, und wie wär’s mit Lidschatten, Perücke und Make-up?“
„Sei bitte mal ernst, Brigitte“, entgegnete Trixie. „Die Sache ist wirklich wichtig. Klaus muß seinen Wagen bekommen, und er darf natürlich nichts von meinem Plan mit dem Brillantring erfahren. Ich
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