Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

Titel: 0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Edwards kletterte aus dem Wagen. Der Sturm klatschte ihm wie ein nasser Lappen ins Gesicht. Er versuchte, sich Haltung zu geben, weil er wußte, daß das Mädchen ihn beobachtete, aber die Angst schnürte ihm die Kehle zu. »Nur immer geradeaus!« befahl der Mann hinter ihm. Der hysterisch jaulende Sturm zerfetzte die Worte. In Edwards Bewußtsein blieb nur die Silbe »aus« hängen. Ja, es war aus. Sie hatten ihn!
    Er blickte über die Schulter. Der zweite Mann kletterte aus dem Chevy. Das Mädchen blieb am Steuer sitzen. Sie rauchte eine Zigarette und vermied es, Edwards anzusehen. Der Mann schlug die Wagentür zu. Die Innenbeleuchtung erlosch.
    Weit in der Ferne sah Edwards ein paar Lichter, die sich durch die Nacht bewegten. Ein fahrender Zug! Ein Stück unerreichbare Geborgenheit.
    Edwards spürte salzige Nässe auf den Lippen. Befanden sie sich in der Nähe des Meeres, oder waren es Tränen? Einen Moment lang erwog er, einfach davonzulaufen, hinein in die pechschwarze Dunkelheit. Was hatte er noch zu verlieren? Aber er war zu ausgehöhlt, zu zerschlagen und apathisch, um diese letzte Sinnlosigkeit zu riskieren. Die beiden Männer würden sofort schielten, schon bei der ersten Fluchtbewegung. Sie würden die Magazine ihrer großkalibrigen Pistolen leerknallen, zielsicher, kaltschnäuzig.
    »Worauf wartest du noch?« schrie der Mann, der zuletzt ausgestiegen war. »Vorwärts, marsch!«
    Edwards schluckte. Er wußte genau, was nach wenigen Schritten passieren würde. Er verzog die Lippen. Das Opfer auf dem Wege zur Schlachtbank! dachte er bitter.
    Im nächsten Moment knallte es.
    Er zählte die Schüsse nicht. Er wartete nur auf den jähen, beißenden Schmerz. Der Sturm zerrte an seinem Haar und preßte ein paar feuchte Strähnen gegen die Stirn, Das war alles, soweit es ihn betraf.
    Edwards entspannte sich. Er konnte das Geschehen nicht begreifen. Es war geschossen worden, aber nicht auf ihn. Die Kugeln hatten ihn nicht getroffen.
    Langsam, verwirrt und schweratmend wandte er sich um. Das Mädchen hatte den Wagenschlag geöffnet und damit die Innenbeleuchtung eingeschaltet. Ihr kupferrotes Haar leuchtete metallisch. Sie hielt eine Pistole in der Hand und bewegte die Lippen. Er konnte wegen des Sturmes nicht hören, was sie sagte, aber er begriff, daß die Worte ihm galten.
    Was war aus den beiden Männern geworden?
    Er ging auf den Wagen zu, noch immer wie betäubt. Sein Fuß stieß gegen etwas Weiches. Er bückte sich. Die Finger seiner ausgestreckten Hand berührten etwas Warmes, Klebriges. Er zuckte zurück und richtete sich auf. Blut! Das Girl blickte ihn an.
    Ihre Augen wirkten jetzt tiefschwarz, aber daran war nur die schlechte Wagenbeleuchtung schuld. In Wahrheit hatte das Mädchen graugrüne Augen, hell und wolkig zügleich. Sie sagte etwas. An der Mundbewegung erkannte er, daß sie »Einsteigen!« befahl.
    Er hob die Füße und stieg über die Männer hinweg.
    Waren sie tot?
    Es kümmerte ihn nicht. Hauptsache, er lebte noch! Tränen standen in seinen Augen. Er zitterte am ganzen Körper.
    Er setzte sich neben das Mädchen. Sofort war er wieder von ihrer Nähe fasziniert, von dem Duft, der sie umgab, von der Ausstrahlung, der er sich nicht entziehen konnte. Sie war schön. Es war keine kalte Schönheit; die vollkommenen Linien von Gesicht und Figur waren aufreizend und lockend, aber auch rätselhaft. Was war das Mädchen denn nun? Seine Retterin? Oder einfach eine Mörderin? Eine Person, die kaltblütig zwei Menschen erschossen hatte?
    Er schloß den Wagenschlag. Die Wagenbeleuchtung ging aus. Der Sturm fegte in den Wagen. Das Seitenfenster war heruntergekurbelt. Natürlich! Das Mädchen hatte ja durch das Fenster geschossen!
    »Schließen Sie das Fenster«, sagte sie.
    Gehorsam kurbelte er das Fenster hoch.
    »Da, nehmen Sie!« Er spürte, wie sie ihm die Pistole in die Hand drückte. Am liebsten hätte er die Waffe fallen gelassen.
    »Was soll ich damit?« fragte er heiser.
    »Stecken Sie das Ding ein«, meinte sie. »Man kann nicht wissen.« Ihre Stimme war dunkel und ein wenig melancholisch, samtig, einschmeichelnd.
    Ihm fiel ein, daß das Mädchen dünne Wildlederhandschuhe trug. Daraus ergaben sich einige erschreckende Konsequenzen. Jetzt befanden sich auf der Mordwaffe nur seine Fingerabdrücke! Sein Mißtrauen war sofort geweckt.
    »Warum haben Sie es getan?« fragte er.
    »Was getan?« erkundigte sie sich kühl. Sie startete und setzte den Wagen zurück. Es war klar, daß sie die Frage

Weitere Kostenlose Bücher