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Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Titel: Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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leicht.
    „Schöne Vorstellung“, sagte ich. „Aber er weiß, dass ich zögern werde zu schießen, wenn Sie dort bleiben.“
    Sie sah Ariel an.
    „Bleib, wo du bist“, sagte er, ohne den Blick zu erwidern. „Herrgott noch mal, Ariel“, sagte Winifred. „Sie ist deine Tochter. Du kannst sie doch nicht als Schutzschild benutzen. Nicht einmal du.“
    „Ich tue, was nötig ist“, sagte er. „Ich habe stets getan, was nötig ist.“
    Winifred stand auf.
    „Wo willst du hin?“, fragte Ariel.
    „Wenn ich schon meine Tochter nicht beschützen kann, dann kann ich wenigstens mich selbst beschützten.“ Damit kam sie durch das Wohnzimmer und ging die Treppe rauf.
    „Denk dran“, sagte Ariel. „Ich habe das Mädchen.“ Winifred antwortete nicht, während sie nach oben verschwand.
    „Du hast das Mädchen?“, fragte Missy.
    „Mund halten“, sagte Ariel zu ihr.
    Er wirkte ein bisschen in die Enge getrieben, und wenn ich es richtig sehen konnte, hatte er die Pistole nicht entsichert. „Ich habe mindestens zweimal versucht, Sie zu töten. Sie sind geschickt und hatten Glück, und Sie haben meine Operation hier zunichte gemacht.“
    „Kein Grund, mir zu danken.“
    Ariel schüttelte leicht den Kopf, als hätte er etwas im Ohr. „Aber jetzt habe ich Sie.“
    „Oder auch andersrum. Jedenfalls haben Sie Ihre Waffe nicht entsichert.“
    Ariel lächelte und entsicherte sie mit dem Daumen. „Sie werden nicht schießen. Sie wollen doch nicht riskieren, dass das Mädchen verletzt wird.“
    Er hatte recht; ich wusste es. Und er wusste, dass ich es wusste.
    Ich konzentrierte mich auf seine Schusshand. Sobald sie sich anspannte, würde ich mich zur Seite hechten, und vielleicht kam das Mädchen dann noch weg, bevor er mich umbrachte.
    „Daddy“, sagte Missy. Ihre Stimme klang so erstickt, als ob ihr jemand die Kehle zudrückte.
    „Sei still.“
    „Du versteckst dich hinter mir“, sagte sie rau.
    „Ich töte ihn. Dann hauen wir beide ab.“
    „Du versteckst dich hinter mir, damit du jemanden erschießen kannst.“
    „Genau das.“ Ariel hob die Waffe.
    Ich achtete auf seine Hand. Plötzlich stand Missy auf und warf sich vor mich. Ich packte sie und stieß sie runter auf den Boden, hinter das Sofa, hechtete ihr nach. Als wir aufschlugen, schob ich sie weiter und rollte mich auf den Bauch, die Waffe im Anschlag. Ein lauter, dumpfer Knall erfüllte den Raum, und Ariel machte einen Schritt nach hinten und fiel rückwärts um. Ich kam auf die Füße und ging um das Sofa herum zu ihm. Er lag auf dem Rücken, die Augen geöffnet und ohne Blick. Ich bückte mich und fühlte nach seinem Puls, aber mir war klar, dass es keinen geben würde. Es gab auch keinen. Ich stand auf und sah mich um. Winifred stand oben auf der Treppe, mit einem langläufigen Gewehr. Sie weinte. Hinter dem Sofa weinte Missy und rief: „Momma.“ Sie kämpfte gegen das Schluchzen an. „Momma.“ Halb rennend, halb stolpernd, das Gewehr immer noch in der Hand, kam Winifred die Treppe runter und fiel neben ihrer Tochter auf die Knie. Sie legte das Gewehr neben sich auf den Teppich und legte die Arme um Missy, und sie wiegten sich auf dem Boden hinter dem Sofa hin und her. Ich sicherte meine Waffe und steckte sie in das Holster zurück. Ich ging zur Küche und fand eine Flasche Scotch und ein Wasserglas. Ich holte Eis aus dem Kühlschrank, gab es in das Glas und goss Scotch darüber. Dann ging ich zurück ins Wohnzimmer. Ein großes Containerschiff zog wie im Traum an dem Aussichtsfenster vorbei, in Richtung Mystic River. Die Frauen weinten und wiegten sich.
    Ich setzte mich auf ein großes Sitzkissen und trank meinen Scotch und schwieg.

66
    Sie hörten auf zu weinen und saßen zusammen hinter dem Sofa auf dem Boden.
    „Wir müssen ein bisschen was besprechen, bevor die Cops kommen“, sagte ich.
    „Müssen sie denn kommen?“, fragte Winifred.
    „Ja.“
    „Ich weiß.“ Sie stand auf und legte das Gewehr vorsichtig auf den langen Couchtisch. Dann drehte sie sich um und hielt Missy eine Hand hin und zog sie auf die Füße. Keine der beiden sah zu dem Toten auf dem Fußboden.
    „Wo habe ich ihn getroffen?“, fragte Winifred. „Mittenrein“, sagte ich.
    „Ich war bester Schütze der Chicagoer Dienststelle. Er wollte sie mitnehmen.“
    „Du hast auf ihn geschossen“, sagte Missy.
    Winifred nickte langsam. „Ja.“
    „Ist er tot?“
    „Ja.“
    „Werden sie dich einsperren?“
    „Ich glaube nicht“, sagte Winifred.
    „Nein“, sagte

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