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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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gehen wird.«
    Ursula versuchte wieder, bescheiden auszusehen. »Nicht der Rede wert«, sagte sie abweisend. »Aber ich werde mein Bestes tun, um mich nützlich zu machen.«
    Was ich ihr aufs Wort glaubte.
    Als sie gegangen waren, wandte sich Larry zu mir und schob mir die ganze Schuld zu. »Warum hast du diese ich idiotische Bemerkung über >alle zusammen überlegen< gemacht? Und warum hast du es so weit kommen lassen? Siehst du nicht, daß diese Frau in den nächsten beiden Monaten Anne das Leben zur Hölle machen wird?«
    »Natürlich sehe ich das — aber was hätte ich machen sollen? Du warst ja auch nicht klüger!«
    »Weil du den Kopf geschüttelt hast! Ich wollte gerade sagen, daß Anne davon sicher nicht begeistert wäre, und daß sie und Tim viel besser allein auskommen.«
    »Das wäre wirklich taktlos gewesen. Und es hätte einen Krach gegeben.«
    »Das wollte ich ja. Nun, es ist passiert. Was machen wir jetzt? Du kennst Anne ja. Sie schluckt alles, bis es ihr dann plötzlich zu viel wird und sie durchdreht. Niemand kann es aushalten, wenn Ursula sich bei ihm nützlich macht — keine Frau, wollte ich sagen — und Anne hat jetzt schon genug von ihr. Susan, wir müssen einfach etwas dagegen tun!«
    Ich hatte diesen Satz in den letzten Jahren oft genug gehört, und er brachte für gewöhnlich Schwierigkeiten mit sich. Dieses Mal war ich fest entschlossen, nur mit Tim zu reden und mich weiter nicht einzumischen.
    Ich sagte: »Wir können nur versuchen, Tim die Sache klar zu machen. Wenn ich daran denke, wie er mit Mrs. Silver fertig geworden ist, dann weiß er sicher auch Ursula zu nehmen.«
    »Da hab’ ich wenig Hoffnung. Du weißt selbst, wie vernarrt die Guten in diese großartige Frau sind. Wir können es ja einmal versuchen. Sie arbeiten heute alle drei auf eurem Hof. Gehen wir, und reden wir mit Tim.«
    Aber es wurde ein vollständiger Reinfall. Dummerweise konnten wir Tim nicht allein erwischen. Die drei Männer tranken gerade in der Küche ihren Tee, als wir kamen, und Sam sagte sofort: »Was gibt’s? Ich sehe es Larry an der Nasenspitze an, daß etwas nicht stimmt.«
    Larry stürzte sich in den Kampf. »Also, der Colonel und Ursula waren gerade bei uns, und sie haben einen Plan ausgeheckt, der dich interessieren dürfte, Tim.«
    »Großer Gott, was hat der alte Knabe denn jetzt schon wieder vor? Noch so eine Ruby?«
    Hier beging Larry einen Fehler. Sie sagte: »Nein, schlimmer. Ursula hat sich erboten, zu euch zu kommen und sich nützlich zu machen, wie sie es nennt.«
    Alle drei Männer starrten uns an, als wären wir vom Himmel gefallen. Dann sagte Paul: »Aber das ist verdammt nett von ihr. Du hast Glück, Tim.« Und Sam schloß sich an: »Wirklich eine gute Nachricht. Anne ist ihre Sorgen los. Genau das, was man von so einer großartigen Frau erwartet.«
    Wir schauten Tim an. Er war unsere letzte Hoffnung. Aber er grinste albern. »Donnerwetter, die Idee ist gut. Mächtig anständig von ihr. Keine Sorgen mehr für Anne. Ursula wird sich um alles kümmern.«
    Und Paul gab uns den Rest: »Du wirst ein herrliches Leben haben, Tim. Sie wird sich um Anne kümmern und die Kinder versorgen. Sie wird es dir richtig gemütlich machen. Sie gehört zu den Frauen, die wissen, was Männer schätzen.« Dann fing er meinen wütenden Blick auf und fügte schnell hinzu: »Natürlich geht es hier um Anne. Ursula wird ihr eine große Hilfe sein.«
    Ohne ein weiteres Wort drehten Larry und ich uns um und verließen die Küche.
     
     
     

4
     
    Innerhalb von drei Tagen hatte Ursula sich in Annes Haushalt eingerichtet und führte ihn. Anne reagierte wie erwartet und ließ sich nichts anmerken. Sie sagte zu mir am Telefon: »Es ist schrecklich lieb von ihr, Susan«, und es klang wie eine Verteidigung. Ich stimmte hastig zu; es würde für sie noch anstrengend genug werden, da brauchte ich es ihr nicht noch schwerer zu machen.
    Und Tim war so ein Dummkopf. Als die drei einmal auf dem Heimweg von Te Rimu hereinschauten, grinste er wie ein Honigkuchenpferd.
    »Es geht wunderbar mit Ursula!« vertraute er mir in der Küche an. »Sie teilt ihre Zeit so großartig ein. Heute früh hing die Wäsche doch tatsächlich schon um acht Uhr auf der Leine, und sie kam heraus, um mir das Schafgatter aufzumachen und die Nachzügler zusammenzutreiben. Sie reitet ausgezeichnet.«
    Ich murmelte etwas ins Spülbecken und ärgerte mich. Anne ritt ebenfalls ausgezeichnet, und sie hatte sich immer eifrig bemüht, Tim zu helfen, wenn die

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