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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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gelangen in zehn Minuten zur verbotenen Kammer, und es ergeben sich dort einige Schwierigkeiten, die fünfzehn Minuten in Anspruch nehmen. Dann legen wir den Hebel um und sind zehn Minuten später wieder zurück. Dann wäre die TERRA bereits seit fünf Minuten unterwegs, und wir säßen hübsch in der Patsche. Nein, ich übernehme den Auftrag nur dann, wenn ich einen Sender mitnehmen kann.“
    „Und der Unterschied?“ knurrte Anderson ein wenig wütend darüber, daß er nicht selbst auf diese einfache Idee gekommen war. Aber ein Kommandant konnte ja auch nicht an alles denken.
    „Die TERRA kann genau dreißig Minuten nach der Meldung starten, daß der Hebel bewegt worden ist. Sobald wir das geschafft haben, geben wir Nachricht. Wenn uns auf dem Rückweg etwas passiert, so ist es unsere eigene Schuld. Aber hier sitzen zu bleiben, ist kaum meine Absicht.“
    Harrel bekam seinen Funkkasten und instruierte Halley, sein Gerät auf Empfang zu halten. Dann schritten er und Fraud quer über das Rollfeld auf die nahe Stadt zu. Per Anderson und die ganze Mannschaft sahen ihnen mit sehr unterschiedlichen Gedanken nach.
    Harrel und Fraud erreichten das hohe Gebäude nach knapp 15 Minuten. Niemand begegnete ihnen, als sie die geräumige Halle durchschritten und die Stufen benutzten, um in den Keller zu gelangen.
    Der Wachroboter stand genau dort, wo sie ihn zuletzt gesehen hatten.
    „Jetzt gilt es“, flüsterte Harrel und gab Fraud einen leichten Stoß in den Rücken. „Wie gut, daß er so brav ist.“
    Aber der Astronom hatte sich geirrt. Er hatte, genau wie Fraud, vergessen, daß der Roboter weder ein Zeitgefühl noch ein wahres Gedächtnis besaß. Das Elektronengehirn hatte längst ,vergessen’, daß es vor wenigen Tagen die beiden gleichen Menschen in die verbotene Kammer eingelassen hatte, obwohl es sich daran ,erinnerte’.
    Fraud ging auf den Roboter zu, blieb dicht vor ihm stehen und sagte in der melodischen Sprache der Majos:
    „Öffne uns die verbotene Kammer.“
    Natürlich konnte Harrel nicht verstehen, was der Roboter antwortete, aber er erfuhr den genauen Wortlaut der Unterhaltung sehr bald.
    „Hast du einen Befehl?“ fragte der Roboter.
    Fraud schüttelte den Kopf.
    „Wozu denn? Ich war vor drei Tagen schon einmal hier und kontrollierte die Kammer. Du hattest mich erwartet.“
    „Das ist vorbei. Du wurdest mir gemeldet, das Zentrum der Macht zum letzten Male zu kontrollieren. Du kämest, und damit ist dein Auftrag erledigt.“
    Fraud versuchte es zum letzten Male.
    „Ich muß in die Kammer – öffne sie! Ich befehle es!“
    „Nur einer gibt hier Befehle – nicht du, Herr!“
    Fraud verlor für eine Sekunde seine Beherrschung. Er wandte sich an den wartenden Harrel und rief:
    „Er will uns nicht einlassen – was nun?“
    Die Frage schien Sekunden später berechtigt, denn der Roboter brach mit hohlem Gepolter zusammen und strömte eine beachtliche Wärme dabei aus. Es roch nach verbrannter Plastik und nach Ozon.
    Der Wächter der verbotenen Kammer existierte nicht mehr – und damit war der Zugang zu jenem Hebel, der die Sonne und damit die Erde retten konnte, ein für allemal verschlossen.
    Harrel hatte eine Warnung rufen wollen, aber er hatte eingesehen, daß eine solche Warnung genauso sinnlos sein würde. Er kam langsam herbeigeschritten und sah düster auf den gestürzten Roboter hinab.
    „Was nun?“ fragte er seinen Freund.
    Der Franzose gab nicht sofort Antwort, sondern ging langsam den Gang entlang, bis er vor der Tür zur verbotenen Kammer stand. Nachdenklich betrachtete er diese und sagte dann:
    „Vielleicht gelänge es uns mit Sprengstoff, sie zu öffnen, aber ich bin mir nicht sicher. Das Material ist zu hart, zu widerstandsfähig. Aber was bleibt uns anderes übrig als ein Versuch. Rufe das Schiff, Harrel, damit die nicht vor lauter Nervosität abhauen – und wir stehen noch vor der geschlossenen Tür.“
    Harrel nickte und gab das Rufzeichen. Halley antwortete sofort, ließ aber Harrel gar nicht zu Worte kommen.
    „Alles klar? Habe die Uhr eingeschaltet. Beeilt euch, in einer halben Stunde werden die Düsen gezündet und …“
    „Den Mund halten!“ brüllte Harrel und versuchte, den Funker zu unterbrechen, was ihm nach einigen vergeblichen Ansätzen auch gelang. „Gar nichts ist klar. Wir kommen nicht an den Hebel ran, also besteht auch keine Veranlassung dazu, daß ihr euch dünne macht. Wir benötigen Sprengstoff. Bereitet alles vor, in zehn Minuten sind wir dort und holen

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