Silberband 050 - Gruelfin
Vorwort
In diesem 50. Band der PERRY RHODAN-Bibliothek wird eines besonders deutlich, das die gesamte Serie in den späten sechziger und den siebziger Jahren stark prägte – der ›Hang‹ einzelner Autoren dazu, eigene Figuren zu kreieren (oder sich vorgegebener speziell anzunehmen) und weitgehend aus deren Sicht die Handlung zu stricken. Bei H.G. Ewers ist dies hier ›sein‹ Patulli Lokoshan mit dem Großen Erbgott Lullog, bei Hans Kneifel ist es ›sein‹ Joaquin Cascal. Und da drei der sieben hier enthaltenen Romane je von H.G. Ewers und Hans Kneifel sind, könnte statt ›Perry Rhodan‹ auch ›Lokoshan, Lullog & Cascal‹ über dem Titelbild stehen.
Diese Entwicklung zu eigenen Figuren hatte natürlich ihre Sonnen- und ihre Schattenseiten. Die Autoren konnten ›voll vom Leder ziehen‹, ihre Protagonisten ausbauen und ihnen eine echtere Persönlichkeit geben, als hätten sie sich diese Helden mit dem Rest der Autorenschaft ›teilen‹ müssen. Es gibt viele andere Beispiele. Kein anderer Autor konnte (und kann) so über Gucky schreiben wie Clark Darlton, keiner einen Alaska Saedelaere so faszinierend darstellen wie William Voltz. Die Autoren identifizierten sich mit ihren Figuren und hatten doppelten Spaß am Schreiben, was ihren Romanen und – nicht zuletzt natürlich – den Lesern zu Gute kam.
Allerdings war auch die Versuchung groß, zu übertreiben und sich immer mehr auf einen schriftstellerischen Egotrip zu begeben, mit den Lokoshans, den Cascals, den Bontainers oder den Mausbibern, den Rorvics und a Hainus oder den Quolfahrts (in späteren Zyklen). In diesen Fällen war die Exposefabrik gefordert, dann und wann die Zügel leicht anzuziehen. Aber alles in allem hat die ›Freiheit‹ der Autoren, sich mit eigenen Helden und deren Geschichten in der RHODAN-Serie ein kleines Denkmal zu setzen, der Serie ganz bestimmt nicht geschadet, sondern viel eher ein Stück mehr ›Human Touch‹ verliehen.
K.H. Scheer bildet mit seinem Roman Aufbruch der MARCO POLO (450) also die Ausnahme, bevor H.G. Ewers mit Die falschen Götter (451), Die Operationsbasis (457) und Im Arsenal der Androiden (458) Patulli Lokoshan in brenzligen Situationen vorführt oder Hans Kneifel mit den Abenteuern Vorsicht – radioaktiv! (453), Der Archivplanet (459) und Zeitpunkt X (460) Joaquin Manuel Cascal in den Einsatz schickt.
Bergheim, im Herbst 1994
Horst Hoffmann
Zeittafel
1971
Perry Rhodan erreicht mit der STARDUST den Mond und trifft auf die Arkoniden Thora und Crest.
1972
Mit Hilfe der arkonidischen Technik Aufbau der Dritten Macht und Einigung der Menschheit.
1976
Das Geistwesen ES gewährt Perry Rhodan und seinen engsten Wegbegleitern die relative Unsterblichkeit.
1984
Galaktische Großmächte (Springer, Aras, Arkon, Akonen) versuchen, die aufstrebende Menschheit zu unterwerfen.
2040
Das Solare Imperium ist entstanden und stellt einen galaktischen Wirtschafts- und Machtfaktor ersten Ranges dar.
2326/28
Gefahr durch die Hornschrecken und die Schreckwürmer. Kampf gegen die Blues.
2400/06
Entdeckung der Transmitterstraße nach Andromeda; Abwehr von Invasionsversuchen von dort und Befreiung der Andromeda-Völker vom Terror-Regime der Meister der Insel.
2435/47
Der Riesenroboter OLD MAN und die Zweitkonditionierten bedrohen die Galaxis. Perry Rhodan wird in die ferne Galaxis M 87 verschlagen. Nach seiner Rückkehr Sieg über die Erste Schwingungsmacht (Uleb).
2909
Während der Second-Genesis-Krise kommen fast alle Mutanten ums Leben.
3430/34
Um einen Bruderkrieg zu verhindern, läßt Perry Rhodan das Solsystem in die Zukunft versetzen. Bei Zeitreisen in die Vergangenheit lernt er den Cappin Ovaron kennen, der entscheidenden Anteil an der Vernichtung des Todessatelliten hat, durch den die Sonne zur Nova zu werden drohte.
3437
Um Ovaron, dem Ganjo, zu seinem Recht zu verhelfen und einer befürchteten Invasion zuvorzukommen, beschließt Rhodan eine Expedition in die Heimatgalaxis der Cappins.
Prolog
Die Jahre des Versteckspiels sind endgültig vorbei – seit Mitte Juli 3434 existiert das Solsystem wieder im normalen Zeitablauf. Der Rücksturz aus dem Antitemporalen Gezeitenfeld, in dem das Heimatsystem aller Menschen vor den Macht- und Kriegsgelüsten rivalisierender Sternenreiche relativ sicher war, beendete gleichzeitig den Alptraum der Terraner, durch den cappinschen Todessatelliten qualvoll sterben zu müssen.
Der Satellit, der
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