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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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den oberen Rand des Steines – der eigentlich gar kein Stein war – und die Zeigefinger legten sich um den Abzug.
    Fraud aber, der eigentliche Held wider Willen – und der jetzt in diesem Augenblick seine Sprachkenntnisse in die tiefste Hölle verfluchte – schritt aus der Schußrichtung heraus und trat seitlich an die beiden obersten Roboter heran.
    Er blieb so stehen, daß Kattowitz und Harrel alle vier Roboter mit ihren Geschossen erreichen konnten, ohne ihn zu gefährden. Dann räusperte er sich und sagte in der Sprache der Majo:
    „Im Zentrum der Macht versagt der Öffnungsmechanismus der verbotenen Kammer und …“
    Hier stockte er, denn die beiden oberen Roboter begannen, sich schwerfällig um ihre eigene Achse zu drehen, bis ihre starren Augen in die von Fraud sahen. Dem Franzosen wurde ein wenig übel, und wie fasziniert blickte er auf die Stirn der beiden unheimlichen Gesellen und wartete darauf, daß sich eine kleine, schwarze Öffnung bilden würde.
    Aber nichts dergleichen geschah.
    Wie aus einem Munde sagten die beiden Roboter:
    „Deine Befehle, Herr?“
    Es hatte zwar nicht wie eine Frage geklungen, denn die Worte waren ohne jegliche Betonung, aber es war zweifellos eine gewesen. Fraud atmete auf und suchte in aller Hast die zurechtgelegten Sätze wieder zusammen, die er in der Angst beinahe verloren hätte.
    „Die Tür muß mit Gewalt geöffnet werden“, sagte er.
    „Deine Befehle, Herr?“ sagten sie wieder beide zugleich.
    Kattowitz war aus seiner Deckung hervorgekommen und stellte sich neben Fraud. Er hatte die Waffe sinken lassen. Der Franzose fühlte sich durch diese Geste beruhigt und gewann an Überlegung. Er sagte:
    „Einer muß mitkommen und die Tür zerstrahlen.“
    „Wir folgen“, sagten sie beide zugleich.
    Fraud überlegte fieberhaft. Es wäre ihm lieber gewesen, nur ein Roboter hätte sie begleitet, statt deren gleich zwei. Mit einem konnte man notfalls fertig werden, zwei waren unangenehmer.
    „Du folgst uns“, zeigte er auf den, der ihm am nächsten stand. Auf den zweiten zeigend, setzte er hinzu: „Du wirst das Heiligtum weiter bewachen.“
    Der zweite Roboter drehte sich genau so schwerfällig um wie zuvor und stand dann wieder reglos in der alten Stellung. Der andere jedoch antwortete:
    „Deine Befehle, Herr?“
    Fraud wußte, daß er das Spiel jetzt gewonnen hatte. Der Roboter würde ihm bedingungslos gehorchen, solange die fremde Sprache nicht an seinen Hörmechanismus gelangte. Wenn man den wenigstens lahm legen konnte, aber das schien unmöglich zu sein.
    „Gehe mit uns!“ befahl er und ging voran. Der Roboter drehte sich um und folgte ihm. Ein wenig unsicher, wie es schien, schritt er die Stufen hinab, würdigte seine Genossen keines Blickes, und ging hinter Fraud her, den er als seinen Herrn anerkannt hatte.
    Harrel kam aus seinem Versteck hervor und blieb neben Kattowitz stehen.
    Der nickte ihm zu, in den Augen ein listiges Lächeln. Dann folgten sie Fraud in gebührendem Abstand, die Waffen schußbereit.
    Als sie weit genug vom Tempel entfernt waren, flüsterte Harrel:
    „Das hätte ich nicht gedacht. Ich hatte mich schon auf einen fürchterlichen Kampf vorbereitet. Fraud ist ein Teufelskerl.“
    „Der hat genauso viel Angst ausgestanden wie wir, Harrel“, sagte der Pole grinsend. „Aber ich glaube auch, daß wir es jetzt schaffen. Aber nicht vergessen: keinen Ton mehr. Wenn der Bursche etwas hört, vergißt er seine gute Erziehung.“
    Er meinte sicherlich den Roboter, nicht Fraud, der am Rande des Platzes auf sie wartete. In seinen Augen war ein triumphierendes Leuchten.
    Das Transportband brachte sie auf einigen Umwegen in den Stadtteil in dem sich das Zentrum der Macht befand. Gehorsam schritt der Kampfroboter neben ihnen her, kletterte mit ihnen in den Keller und nahm keine Notiz von seinem gestürzten Kollegen, an dem sie vorbeigingen.
    Vor der geschlossenen Tür zur verbotenen Kammer hielt die Gruppe an, und Kattowitz und Harrel traten ein wenig zur Seite, um ein gute Ziel zu haben, falls ihr Helfer zu guter Letzt doch noch auf dumme Gedanken kommen sollte.
    Fraud hatte sich während des Weges seinen Satz zurechtgelegt.
    „Zerstrahle die Tür“, sagte er und fügte hinzu: „Sie muß geschmolzen werden. Beginne!“
    Unwillkürlich zuckten die Hände von Harrel, als er sah, wie sich in der Stirn des Roboters das dritte Auge in Form einer kleinen, kreisrunden Öffnung bildete, aus der sofort das erwartete Silberröhrchen hervorstach, Aber das

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