TS 09: Kinder des Weltalls
Zentralachse rechtfertigen.
Jay und Curtway aber waren immer noch am Le ben.
Jay zählte nicht mit, das heißt, er hatte bis jetzt nicht mitgezählt, aber wenn Curtway ihm berichtet hatte, was er wußte, und wenn Merrill sie gefunden, sie belauscht und irgendwo versteckt hatte, um auf die Möglichkeit zu warten, sie zum Kapitän zu bringen …
Gregson griff nach dem Telefon, wählte eine Nummer und wartete ungeduldig, bis die Verbindung hergestellt war. „Hier ist Gregson. Conway?“
„Jawohl! Stimmt etwas nicht?“
„Eine ganze Menge. Zu viele Leute wissen zuviel. Curtway vor allem.“
„Aber Sie sagten mir doch, er wäre tot.“
„Ich glaubte das auch, aber er ist es nicht. Doch das ist im Augenblick unwichtig.“ Gregson dämpfte seine Stimme. „Hören Sie! PSYCHO muß die Karten von Jay West und Merrill auswerfen. Beides H.P.-Offiziere. Sie haben ihre Nummern. Ich will, daß diese Männer zur Auslöschung bestimmt werden, und je eher Sie ihre Karten auswerfen lassen, desto besser. Können Sie das jetzt durchführen?“
„Jetzt?“ Conway schien beunruhigt. „Ich weiß nicht. Es wird nicht so einfach sein wie das letzte Mal. Ich muß die Karten ausfindig machen, muß sie oder die Mustermatrizen verändern, damit sie nicht mehr übereinstimmen und die Maschine wieder normalisieren.“
„Schieben Sie folgende Daten unter!“ befahl Gregson kurz. „Beide sind schuldig, weil sie schlechte Arbeit geleistet haben. Merrill hat Anwandlung von Großmannssucht, Jay ist wahnsinnig. Hören Sie, Conway! Das ist wichtig! Können Sie es machen oder nicht?“
„Ich werde es versuchen.“ Conway schien nicht sehr zuversichtlich. „Warum, Gregson, stimmt etwas nicht?“
„Jawohl! Curtway weiß, was wir getan haben. Jay West weiß es auch, und ich glaube, daß Merrill einen Verdacht hat. Alle versuchen, den Kapitän zu erreichen.“ Er machte eine Pause. „Sie wissen, was geschehen wird, wenn ihnen das gelingt?“
„Ich kann es mir vorstellen. Werden Sie mich schützen, Gregson?“
„Ich bin darum bemüht, mich selbst zu schützen. Hören Sie zu! Es gibt nur eine Möglichkeit, uns zu retten: Was der Kapitän erfährt, tut nichts mehr zur Sache – wenn ich der Kapitän bin. Ist das klar?“
„Keine Meuterei“, wehrte Conway ab. „Keine Meuterei!“
„Dann können Sie mir also die Karten verschaffen? Ich kann es nicht wagen, Merrill auszulöschen, solange ich keinen offiziellen Auftrag habe. Sie haben Curtways Karte gefixt, warum können Sie das bei den anderen Karten nicht auch?“
„Curtway war ein alter Mann und sowieso an der Reihe. Aber diese beiden sind jung und gelten als zuverlässig.“ Conway zögerte. „Können Sie mir drei Schichten Zeit geben?“
„Nein.“
„Wenigstens zwei? Ich kann es in weniger nicht schaffen.“
„Dann vergessen Sie es“, schnaubte Gregson wütend. „Warten Sie, bis Quentin nach Ihnen schickt. Ich habe keine Zeit für einen Mann, der zu furchtsam ist, um seine eigene Haut zu retten.“
„Nein“, stotterte Conway. „Ich will Ihnen helfen. Was soll ich tun?“
„Treffen Sie mich in der Zentrale. Warten Sie auf mich, wenn es sein muß, spinnen Sie Quentin irgendein Garn vor, erzählen Sie, daß Sie über PSYCHO beunruhigt sind, irgend etwas wird Ihnen schon einfallen, aber unternehmen Sie nichts, bis ich da bin. Nichts, verstanden?“
„Ja, aber …“
Gregson hatte aufgelegt, bevor Conway weitere Fragen stellen konnte. Der Mann war ein Schwächling.
Aber er war der einzige, auf den Gregson, im Augen blick wenigstens, bauen konnte.
Bewegungslos saß er an seinem Schreibtisch, das Ge sicht verdüstert, als er versuchte, sich die Zukunft auszumalen. Quentin mußte sterben. Dieser Teil würde kaum schwierig sein. Der Kapitän war ein alter Mann und würde wahrscheinlich beim ersten Angriff zusammenbrechen. Conway würde bereitwillig schwören, daß der Tod natürliche Ursachen gehabt hätte, und mit seiner Rückendeckung könnte Gregson die Macht an sich reißen. Merrill würde durch eine Beförderung zum Chef der H.P. zunächst befriedigt werden, zumindest so lange, wie der neue Kapitän benötigte, um seine Beseitigung in die Wege zu leiten. Conway würde später auch verschwinden müssen – und dann könnte er herrschen, so lange, bis der natürliche Tod an ihn herantrat.
Gregson fühlte, wie seine innere Spannung nachließ, jetzt, da er einen konkreten Plan hatte. Dann blickte er verärgert auf, als ein Mann in das innere Büro
Weitere Kostenlose Bücher