TS 09: Kinder des Weltalls
wirst deine Anweisungen sowohl vom Rat als auch von mir erhalten. Außerdem gibt es Spezialbildstreifen, die private Instruktionen für den Befehlshaber enthalten. Ich werde dir diese selbst zeigen.“ Quentin lächelte. „Ich muß dich warnen, nicht ungeduldig zu werden. Die Unterweisung dauert lange, und ich habe nicht die Absicht, so schnell schon zu den Umwandlern zu gehen. Du mußt vielleicht noch zehn Jahre, vielleicht auch noch länger warten. Aber du wirst in jeder Minute lernen.“ Er wurde wieder ruhiger, als er die Hand auf die Schulter des jungen Mannes legte. „Die Verantwortung ist schwer – jetztviel schwerer als damals, als ich das Kommando übernahm –, aber du bist jung und anpassungsfähig, und ich weiß, daß du dein Bestes zu leisten bereit bist.“
„Jawohl, Sir“, sagte Jay und fühlte sich seltsam bedrückt. „Vielen Dank!“
Er hatte das Gefühl, als ginge er durch die Luft, als er die Zentrale verließ. Dieses Gefühl hielt an, als er schon die flüsternden Gänge zum Sektor hinunterging. Als er dann ihre Gestalt auftauchen sah, zögerte er in plötzlichem Zweifel.
„Hallo, Jay!“ Susan kam auf ihn zu, lächelte und schob ihren Arm durch den seinen. „Vater hat mir alles erzählt. Ich war ein Narr, daß ich jemals Zweifel an dir hatte.“
„Susan!“
„Ich habe wirklich niemals geglaubt, was du gesagt hast. Ich bin eine Frau, Jay, und eine Frau weiß, wenn ein Mann sie liebt.“ Sie lächelte ihn von unten herauf an. „Hast du schon das Neueste gehört? Die Eugenik hat die Erlaubnis zur freien Gattenwahl gegeben.“ Sie machte hoffnungsvoll eine Pause, und dann schüttelte sie in plötzlicher Ungeduld seinen Arm. „Jay! Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?“
„Ja“, log Jay. Er dachte immer noch an das, was ihm der Kapitän erzählt hatte. „Es wird noch .ungefähr fünf Jahre dauern.“
„Was wird noch fünf Jahre dauern?“
„Die Berührung mit den Planeten.“
„Wer kümmert sich denn um die Planeten?“ Susan klammerte sich an seinen Arm. „Du hast überhaupt nicht gehört, was ich gesagt habe. Die Eugenik hat die Erlaubnis zur freien Gattenwahl für jeden gegeben, der das heiratsfähige Alter erreicht hat.“ Sie sah ihn verschmitzt von unten her an. „Ich werde dieses Alter in wenigen Monaten erreicht haben.“
„Gut“, sagte er. Dann aber, als ihm zum Bewußtsein kam, was sie angedeutet hatte, blieb er plötzlich stehen, packte ihre Schultern und drehte sie herum. „Susan!“
„Ich wußte, daß du mich gern heiraten würdest“, sagte sie. „Deshalb habe ich auch schon ein Gesuch eingereicht, um mein Heiratsalter herabsetzen zu lassen. Wir können uns nächsten Monat trauen lassen.“
Da gab er es auf – und er tat es gern.
Vor ihnen lag das Leben – ein Leben, das bis zum natürlichen Tode dauerte.
ENDE
Der Wissenschaftler Kempton gehörte zu den Unsterblichen, deshalb wurde er ermordet. Und doch lebte er in einem anderen Manne weiter, den man zum Staatsfeind erklärt hatte.
TERRA-Sonderband 10
DAS vertauschte ICH
(THE ALTERED EGO)
von Jerry Sohl
Spannender als ein Kriminal-Roman! Deshalb sollten Sie sich diesen Roman nicht entgehen lassen. In vier Wochen bei Ihrem Zeitschriftenhändler für DM 1. – erhältlich.
Weitere Kostenlose Bücher