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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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eine flache Nische entdeckte. Jede Nische hatte eine Höhe von einem Meter neunzig. Eine flache Aussparung, die groß genug war, um einen halben menschlichen Körper seitwärts aufzunehmen. Die Konturen des Körpers waren in diese Nischen eingeschnitten.
    Cross lächelte grimmig. In wenigen Minuten würden die Wände zusammenstoßen, und der einzige freie Raum für ihn wäre die Stelle, wo sich die beiden Nischen aneinanderlegen würden. Eine nette Falle!
    Nun, die Atomenergie des Rings an seinem Finger konnte zwar einen Weg für ihn durch die Wände schneiden, aber sein Plan erforderte, daß die Falle bis zu einem bestimmten Grad Erfolg haben müßte. Er untersuchte die Nischen noch einmal aufmerksam. Dieses Mal flammte sein Ring zweimal in kurzer wilder Wut auf und verwandelte die Handschellen in Nichts, die in den den Händen zugedachten Aussparungen auf den Hilflosen lauerten. Der Ring schnitt zudem genug freien Raum, um ihm später Bewegungsfreiheit zu gestatten.
    Wenige Minuten später trafen die beiden Wände mit einem dumpfen, metallischen Klang aufeinander.
    Ein Moment der Stille! Dann begann eine Maschinerie irgendwo leise zu surren, und Cross fühlte sich rasch aufwärts bewegt. Die Bewegung dauerte viele Minuten lang an, bevor sie sich verlangsamte und schließlich aufhörte. Eine Minute verging, und dann begann sich die Zelle, in der er stand, langsam um sich selbst zu drehen. Ein Spalt erschien vor seinem Gesicht, ein Spalt, der sich zu einer rechteckigen Öffnung erweiterte, durch die er in einen Raum sehen konnte.
    Die Maschinerie verstummte. Es herrschte wieder Stille, während Cross den Raum überblickte. In der Mitte des spiegelnden Fußbodens stand ein Schreibtisch, und die Wände waren mit Walnußtäfelung verkleidet. Mehrere Sessel und Aktenschränke und ein Bücherschrank, der vom Boden bis zur Decke reichte, vervollständigten das Mobiliar des nüchternen Zimmers.
    Schritte erklangen. Der Mann, der hereintrat und die Tür hinter sich schloß, war von majestätischer Erscheinung. Cross fühlte sich von seinen scharfen Augen seziert und in seine Elemente zerlegt. Endlich verzog sich der stolze Mund zu der Andeutung eines ironischen Lächelns.
    Kier Gray sagte: „Sie sind also in die Falle gegangen. Das war nicht besonders schlau.“
    Seine Worte führten die große Wandlung herbei. Denn mit ihnen kamen Ströme von Oberflächengedanken, und diese Oberflächengedanken bildeten einen Schirm, der sich mit wohlbedachter Absicht über einen Gedankenschild legte, der ebenso undurchdringlich und konzentriert war wie sein eigener. Kier Gray, der Anführer und Herrscher der Menschen, war seiner eigenen Überzeugung nach –
    „Ein echter Slan!“
    Diesen einen explosiven Satz äußerte Gross, und dann gefror sein Geist in der Eisschicht ruhiger, nüchterner Gedanken. Während jener Jahre hatte Kathleen Layton bei Kier Gray gelebt und niemals die Wahrheit vermutet. Natürlich besaß sie keine Erfahrung mit Gedankenschilden, und da war noch John Petty mit einem ganz ähnlichen Schild gewesen, was nicht wenig zu ihrer Täuschung beigetragen hatte, da John Petty tatsächlich ein Mensch war. Wie geschickt hatte der Diktator die menschliche Methode der Gedankenabschirmung imitiert! Cross erschauerte innerlich und wiederholte:
    „Sie sind also ein Slan!“
    Das Gesicht des Diktators verzog sich spöttisch. „Das ist zwar kaum die richtige Bezeichnung für einen Mann ohne Fühler, der keine Gedanken lesen kann, aber ja, ich bin ein Slan.“
    Er schwieg und fuhr dann ernst fort: „Wir, die wir die Wahrheit kennen, haben für Hunderte von Jahren allein für den Zweck gelebt, die fühlerlosen Slans an einer Eroberung der Welt der Menschen zu hindern. Was war natürlicher, als daß wir uns in die menschliche Regierung einschoben und allmählich die Kontrolle übernahmen? Sind wir nicht die intelligentesten Wesen auf dem Antlitz der Erde?“
    Cross nickte. Es paßte, natürlich. Seine eigenen Entdeckungen hatten es ihm bereits gesagt. Sobald er einmal gewußt hatte, daß die echten Slans tatsächlich nicht die geheime Regierung der fühlerlosen Slans bildeten, war es offensichtlich gewesen, daß sie die menschliche Welt regieren mußten, trotz Kathleens Meinung, und trotz der Röntgenphotographien der fühlerlosen Slans, die bewiesen, daß Kier Gray ein menschliches Herz und andere Organe besaß, die einem Slan nicht zu eigen waren. Irgendwo hier gab es noch ein ungeheures Geheimnis.
    Cross starrte den anderen

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