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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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ihn seine weit ausholenden, kraftvollen Schwimmbewegungen schließlich in den Schutz des anderen Ufers brachten.
    Er lag dort eine Zeitlang, während sein Geist die Gedanken der beiden Maschinengewehrschützen erforschte, die zwischen den Bäumen versteckt lagen. Vorsichtig schob er sich hinter einen schützenden Busch und zog seine Kleider wieder an. Dann lag er unbeweglich, geduldig wie ein Tiger, der seinem Opfer auflauerte. Es galt eine Lichtung zu überqueren, und die Entfernung war zu groß für hypnotische Beeinflussung. Plötzlich sprang er und legte die fünfzig Meter in knapp vier Sekunden zurück.
    Der eine von ihnen erfuhr niemals, was ihn getroffen hatte. Der andere wirbelte herum, sein Gesicht verzerrt und gespenstisch in dem fahlen Lichtschimmer, der durch das Laubwerk sickerte. Aber es gab keine Abwehr mehr, kein Ausweichen, als ihn der Schlag am Kinn traf und zu Boden schmetterte. Nach fünfzehn Minuten hypnotischer Beeinflussung ohne Kristalle standen sie unter seiner Kontrolle. Fünfzehn Minuten! Acht pro Stunde! Er lächelte entsagend. Das schloß von vornherein jeden Plan aus, den Palast mit seinen zehntausend oder mehr Soldaten zu überwältigen. Er mußte an die Schlüsselpersonen herankommen.
    Er rief die beiden Gefangenen ins Bewußtsein zurück und erteilte ihnen seine Befehle. Schweigend nahmen sie ihre tragbaren Maschinengewehre und schlossen sich ihm an. Es gab keine besseren Soldaten in der menschlichen Armee als diese Palastwachen. Nach zwei Stunden hatte er ein Dutzend geübter Kämpfer, die wie Schatten durch die Nacht huschten und in rascher, schweigender Übereinstimmung zusammenarbeiteten.
    Nach drei weiteren Stunden verfügte er über siebzehn Mann, einen Oberst, einen Hauptmann und drei Leutnante.
    Die schwache Andeutung der kommenden Morgendämmerung färbte den östlichen Horizont, als Cross mit seiner kleinen Armee in dem Schatten der Büsche lag und über die weite Strecke des von Scheinwerfern strahlend erleuchteten Gebiets hinwegblickte. Er konnte auf der anderenSeite die dunkle Linie des Waldes sehen, in dem sich die Befestigungsanlagen verbargen.
    „Unglücklicherweise“, flüsterte der Oberst, „besteht keine Chance, sie zu täuschen. Mein Gebiet endet genau hier. Es ist streng verboten, ohne einen Paß die Linien zwischen den zwölf Befestigungsringen zu überschreiten, und selbst der Paß kann nur tagsüber benutzt werden.“
    Cross runzelte die Stirn. Die Sicherheitsvorkehrungen hier übertrafen seine Erwartungen, und der Slanangriff auf sein Tal mußte die Kampfbereitschaft und Wachsamkeit der Leute bis zum Äußersten gesteigert haben, obwohl niemand den erregten Bauern glaubte, die von der Größe der angreifenden Schiffe berichtet hatten. Auch vermutete niemand, daß es sich um Raumschiffe gehandelt hatte.
    „Captain!“
    „Ja?“ Der Offizier huschte zu ihm.
    „Captain, Sie sehen mir am ähnlichsten. Sie werden deshalb Ihre Uniform gegen meine Kleider austauschen und dann mit den anderen auf ihre regulären Stationen zurückkehren.“
    Er sah ihnen nach, als sie davonschlüpften und in der Dunkelheit verschwanden. Dann richtete er sich zu der steifen Haltung des Hauptmanns auf und schritt ins Licht hinaus. Zehn Schritte, zwanzig, dreißig … Er konnte bereits den Springbrunnen sehen, der sein Ziel darstellte, ein glitzerndes Gebilde mit funkelnden Wasserfontänen.
    Vierzig Schritte, fünfzig, sechzig … und dann drang ein Flüstern in sein angespanntes Gehirn.
    „An jeden Slan, der bis hierher vorgedrungen ist – es gibt einen geheimen Eingang in den Palast. Das fünfblättrige Blumenornament an dem Springbrunnen in nördlicher Richtung ist ein Kombinationsschloß, das mittels eines Radiosignals eine geheime Tür betätigt. Die Kombination ist …“
    Er hatte von der Statistikmaschine erfahren, daß sich das Geheimnis in dem Brunnen befand, aber nichts mehr als das. Jetzt …
    Eine rauhe Lautsprecherstimme scholl ihm aus dem fernen Waldgürtel entgegen: „Wer zum Teufel sind Sie? Was wollen Sie? Gehen Sie sofort zu Ihrem Vorgesetzten zurück, lassen Sie sich einen Paß geben und kommen Sie morgen früh wieder. Schnell!“
    Er war an dem Brunnen, und seine raschen Finger griffen nach dem Blumenornament. Der Brunnen verbarg seinen Körper und seine Handlung vor den scharfen Augen der Beobachter. Das Kombinationsschloß drehte sich unter seiner Hand und schnappte ein. Im gleichen Augenblick kam ein zweiter Gedanke aus einem zweiten

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