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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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die Ratten und Mäuse vertilgten, wenn sie das konnten.
    Wie gesagt, ich ahnte nichts, bis ich Glorias zerschmetterten Körper in einer Blutlache liegen sah. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ich brauchte sie nicht zu untersuchen. Niemand, der so aussah wie sie, lebte noch.
    Ich weiß auch nicht mehr, was ich dachte oder fühlte. Nur eins wußte ich mit Bestimmtheit: mein Leben mit Gloria war ein für alle Mal zu Ende gelebt.
    Lange stand ich an einem Fleck und starrte auf den verunstalteten Körper der geliebten Frau.
    Dann, als ich wieder zu denken begann, fühlte ich Zorn in mir. Ich mußte töten, grausam und viel töten. Der Hund allein befriedigte mich nicht. Das war ja gewesen, bevor ich wußte, daß Gloria tot war.
    Ich hob den Kopf und erblickte die schwarze Katze.
    Ich ließ Gewehr und Kaninchen einfach fallen und stürzte auf die schwarze Katze zu. Willenskraft vermag oft wahre Wunder zu vollbringen. Unter normalen Verhältnissen hätte ich sie niemals erwischt, aber so gelang es mir. Mit meinen bloßen Händen erdrosselte ich sie über dem Leichnam meiner Frau.
    Das Gewehr und die Kaninchen lagen immer noch da, wo ich sie hatte fallen lassen. Das allein war verwunderlich. Aber jetzt im Augenblick verspürte ich keine Lust, über das Ungewöhnliche nachzudenken. Ich beugte mich zu Gloria hinab und untersuchte ihre Wunden. Sie erzählten mir die ganze Geschichte, und den Rest erfuhr ich, als ich ins Haus kam.
    Gloria ließ ich liegen, wo sie gestorben war, aus den gleichen Gründen, warum ich den Hund hatte liegen lassen. War es nicht gleichgültig, was mit ihrem Körper geschah, jetzt, da sie tot war? In der augenblicklichen Situation blieb keine Zeit für Sentimentalitäten, wollte ich den nächsten Tag noch erleben.
    Ich machte ein Feuer an, nachdem ich die eiserne Tür zu den Schlafräumen erbrochen hatte. Dann ging ich, das Gewehr und die Beute zu holen, zog die Tiere ab und briet sie.
    Natürlich würde ich jetzt nicht mehr hier bleiben. Ich brauchte es nicht mehr, denn Gloria war tot. Allein hielte ich es keinen Tag hier aus. Ich wollte nach Amerika gehen, vielleicht auch nach Deutschland öder Italien.
    Aber noch während ich darüber nachdachte, wußte ich, daß mein endgültiges Ziel England sein würde. War das nicht das Natürlichste? Amerika würde nicht sicher sein, viel zu gefährlich für mich. Obwohl mich mein gefälschter Paß vor jeder Entdeckung schützte, war und blieb es zu riskant, nach Amerika zurückzukehren.
    Noch vor einer Stunde war kein Gedanke daran gewesen, den Bauernhof zu verlassen. Doch jetzt, woGloria nicht mehr unter den Lebenden weilte, zögerte ich nicht mehr.
    Die Kaninchen sollten meine Wegzehrung werden, gut durchgebraten und verpackt. Noch die Nachrichten aus London um ein Uhr, dann konnte es losgehen.
    Richtung Boulogne oder Calais.
     
    *
     
    Die Paggets störten mich viel weniger, als sie Gloria gestört hatten. Ich fürchtete mich nicht vor ihnen und versuchte, sie zu töten, wenn ich einen sah. Aber ich überanstrengte mich nicht dabei. Die einzelnen Paggets waren verhältnismäßig harmlos, ihre kollektive Drohung war es, die unsere Zivilisation an den Rand des Ruins brachte.
    Die eigentliche Natur des Existenzkampfes zwischen den Menschen und den Paggets wird selbst heute noch nicht immer richtig verstanden. Denn dazu gehört ein gewisses Verständnis für das, was die Paggets anstellen, und das kann man nur erlangen, wenn man sich in ihre Lage versetzt, ohne Vorurteil, ohne Pessimismus, ohne Optimismus.
    Die Paggets sind keine Tiere mit menschlicher Intelligenz schlechthin; wer das annimmt, wird sie nie verstellen. Sie sind nichts anderes als Tiere, deren Denkfähigkeit im Verlauf einer einzigen Generation einen Entwicklungssprung von einer Million Jahren getan hat. Dabei sind jedoch die Körper die gleichen geblieben, vielleicht nur unbedeutend vergrößert.
    Aber die Paggets sind Tiere, mit tierischen Beweggründen und Traditionen. Und als solche stehen sie allen anderen Kreaturen feindlich gegenüber, in denen sie einen Feind vermuten, somit auch dem Menschen. Sie kämpfen nicht um die Weltherrschaft, sondern um ihre Existenz, die sie bedroht glauben. Zwischen den Paggets und den Menschen gibt es keine Verständigung. Selbst der treueste Haushund, der durch eine Injektion zum Pagget wird, zerfleischt seinen früheren Herrn, weil dieser ein Mensch ist.
    Und im Grunde genommen haben sie recht. Denn wenn auch Idealisten glauben, es könne jemals einen

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