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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sie offen zu
zeigen. Es ist etwas ganz anderes, ein paar leichtbewaffnete
Handelsschiffe zu überfallen oder eine akkreditierte
Abordnung der Stiftung zu verärgern, deren Anwesenheit zudem
allein schon bedeutet, daß man in der Stiftung Verdacht
geschöpft hat.
    Wenn man das alles zusammen betrachtet …“
    „Halt, Mallow, halt.“ Tinter hob abwehrend die
Hand. „Sie wollen mich mit Worten besänftigen. Aber
worauf wollen Sie hinaus? Lassen Sie die weitschweifigen
Erklärungen ruhig aus dem Spiel.“
    „Ich muß weitschweifig erklären, oder Sie
verstehen mich nicht, Tinter. Beide Seiten warten. Die Korellier
wissen nicht, was ich vorhabe, und ich weiß nicht, was sie
im Schilde führen. Ich bin der Schwächere, weil ich
allein bin und die Korellier eine ganze Welt haben, vielleicht
sogar Atomwaffen. Aber ich kann es mir nicht erlauben,
nachzugeben. Natürlich ist das gefährlich, es kann
leicht sein, daß über uns Schiffe mit scharfen
Atombomben kreisen, aber das haben wir doch von Anfang an
gewußt. Was sollen wir denn sonst machen?“
    „Ich weiß nicht, – was ist da
los?“
    Mallow blickte auf und schaltete den Sichtsprecher ein. Auf
dem Bildschirm erschien das Gesicht des Feldwebels von der
Wache.
    „Verzeihung, Sir. Die Männer haben einen Missionar
von der Stiftung ins Schiff gelassen.“
    „Einen was?“
    „Einen Missionar, Sir. Er braucht ärztliche Pflege,
Sir …“
    „Ein schöner Mist, den da jemand angerichtet hat.
Lassen Sie die Leute bei den Gefechtsstationen
antreten.“
     
    *
     
    Die Mannschaftsmesse war fast leer. Fünf Minuten nachdem
die Schiffslautsprecher den Befehl durch das Schiff gebrüllt
hatten, standen sogar die Männer von der Freiwache an den
Kanonen und Strahlern. Geschwindigkeit war es, die den Menschen
in den anarchischen Weiten der Peripherie mehr als einmal das
Leben rettete, und Geschwindigkeit war die erste Tugend der
Mannschaft eines Handelsmeisters der Stiftung.
    Mallow trat ein und musterte den Missionar von oben bis unten.
Seine Augen wanderten von Leutnant Tinter zum Wachfeldwebel
Demen, der mit ausdruckslosem Gesicht neben dem Geistlichen
stand.
    Der Handelsmeister wandte sich zu Tinter und dachte einen
Augenblick nach. „Nun, Tinter, lassen Sie die Offiziere
ohne viel Aufsehen herkommen, alle mit Ausnahme der
Flugkoordinatoren und des Bahnrechners. Die Leute sollen bis auf
weiteres noch an ihren Gefechtsstationen bleiben.“
    Es dauerte fünf Minuten, bis Tinter mit den Offizieren
zurückkam. Während dieser Zeit öffnete Mallow die
Türen zu den Waschräumen und zog die Vorhänge vor
die dicken Quarzfeinster. Für eine halbe Minute
verließ er den Raum ganz, und als er zurückkam, pfiff
er leise vor sich hin. Darm setzte er sich und sah den Mann in
der purpurnen Robe an.
    „Wie heißen Sie, Hochwürden?“
    Der Missionar schien aus seinen Träumen zu erwachen. Er
hatte während der vergangenen fünf Minuten kein Wort
gesprochen und sich nicht von der Stelle bewegt. Jetzt breitete
er die Arme aus. „Mein Sohn – meine Kinder.
Mögen die schützenden Arme des Galaktischen Geistes
euch immer umgeben.“
    Tinter unterbrach ihn. „Der Mann ist krank. Bringt ihn
zu Bett. Mallow, sorgen Sie dafür, daß man sich um ihn
kümmert. Er ist krank.“
    Mallow schob ihn zur Seite. „Mischen Sie sich nicht ein,
Tinter, oder ich lasse Sie hinauswerfen. Euer Name,
Hochwürden?“
    Die Hände des Geistlichen erhoben sich flehend.
„Rettet mich vor den Heiden. Rettet mich vor den Barbaren,
die ihre Hände mit dem Blut eines Gesandten das Galaktischen
Geistes beflecken wollten. Ich bin Jord Parma von Anacreon. Ich
wurde auf der Stiftung erzogen, meine Kinder. Ich bin ein
Priester des Geistes, eingeweiht in alle Mysterien. Eine innere
Stimme hat mich hierhergetrieben.“ Er keuchte. „Ich
habe vieles erlitten, darum rettet mich. Ihr seid Kinder dies
Galaktischen Geistes. In seinem Namen, schützt
mich!“
    Er wurde unterbrochen, als der Lautsprecher plötzlich
loskreischte:
    „Feindeinheiten in Sicht! Ich bitte um
Anweisung!“
    Jedes Auge im Raum richtete sich auf Mallow. Der Händler
fluchte und schaltete seine Sprechanlage ein: „Bleiben Sie
auf Ihrem Posten! Ende.“ Dann schaltete er wieder ab.
    Er zog einen der dichten Vorhänge zur Seite und blickte
hinaus.
    Feindliche Einheiten! Ein paar tausend Korellier. Der Mob
hatte den ganzen Raumhafen überflutet und die Vordersten
rückten mit drohend

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