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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Imperium
in einer Art Starrkrampf, in dem zwar auch der langsame
Auflösungsprozeß eine Zeitlang ruht, aber nur auf
Kosten der Ausbreitung nach außen.“
    Forell knurrte unter riesigen Rauchwolken: „Sie
drücken sich nicht ganz klar aus, Lord Barr.“
    Barr lächelte. „Ja, das mag wohl sein. Das liegt
daran, daß uns beiden die nötige Vorbildung in der
Psychohistorik fehlt. Mathematische Gleichungen lassen sich eben
nicht durch Worte ersetzen und wiedergeben. Aber ich will es
trotzdem versuchen:
    Wahrscheinlich ist Ihnen klar – und Ihnen auch, Devers
– daß, um das Imperium zu schlagen, zuerst der Kaiser
und sein General auseinandergebracht werden mußten. Sie und
Devers und alle anderen hatten recht. Sie hatten aber nicht
recht, wenn Sie glaubten, daß diese Uneinigkeit durch
einzelne Handlungen hervorgebracht werden konnte. Sie versuchten
es mit Bestechung und mit Lügen. Sie rechneten auf
Eitelkeit, Ehrgeiz und Furcht. Aber während diese Versuche
nutzlos verpufften, kam die Lawine Seldons ins Rollen.“
    Ducem Barr wandte sich ab und blickte über das
Geländer auf die Lichter der Stadt hinaus. Dann fuhr er
fort: „Eine tote Hand stand hinter allen, hinter dem
mächtigen General und dam großen Kaiser, hinter meiner
Welt und der Ihren – die tote Hand Hari Seldons. Er
wußte, daß ein Mann wie Riose fallen mußte,
weil sein Erfolg dem Reich Vernichtung brachte.“
    Forell meinte trocken: „Ich finde nicht, daß Sie
sich jetzt klarer ausdrücken.“
    „Einen Augenblick“, fuhr Barr fort, „–
sehen Sie sich die Lage doch an. Ein schwacher General hätte
uns ganz offensichtlich nicht gefährden können. Ein
starker General unter einem schwachen Kaiser genauso wenig; denn
er hätte sich einem viel aussichtsreicheren Ziel, dem Thron,
zugewandt. Die Ereignisse haben gezeigt, daß dreiviertel
der Kaiser der letzten zweihundert Jahre den Thron als
rebellierende Generäle oder Vizekönige errungen
haben.
    Also kann nur die Kombination eines starken Kaisers und eines
starken Generals der Stiftung gefährlich werden, denn ein
starker Kaiser kann nicht so leicht gestürzt werden und ein
starker General wird an die Grenze hinausgeschickt werden, wo er
dem Kaiser am wenigsten Schaden zufügen kann.
    Aber wodurch bleiben Kaiser stark? Wodurch erhält
sich Cleon II seine Stärke? Das ist doch ganz
offensichtlich. Er ist stark, weil er bei seinen Untergebenen
keine Stärke duldet. Ein Höfling, der zu reich wird,
oder ein General, der zuviel Popularität auf sich vereinigt,
ist gefährlich. Die ganze bisherige Geschichte des Imperiums
beweist das einem jeden Kaiser, der intelligent genug ist, um
stark zu sein.
    Riose hatte ein paar Siege errungen; also schöpfte der
Kaiser Verdacht. Riose lehnte ein Bestechungsgeschenk ab. Sehr
verdächtig; also gefährliche Motive. Hatte der
Höfling, dem Cleon am meisten vertraute, sich nicht
plötzlich auf die Seite Rioses geschlagen? Ebenso
verdächtig; also auch gefährliche Motive. Nicht die
Taten einzelner Leute zählten. Nein, unsere ganzen
Bemühungen waren umsonst. Rioses Erfolge machten ihn
verdächtig. Deshalb wurde er abgelöst, angeklagt,
verurteilt und hingerichtet. Die Stiftung hat wieder gesiegt.
    Sie sehen also, es gibt keine vorstellbare Kombination von
Vorgängen, an deren Ende die Stiftung nicht siegen
müßte. Es war unausbleiblich, was immer auch Riose
unternahm und was immer auch wir unternahmen.“
    Der Magnat von der Stiftung nickte bedächtig. „So!
Was aber, wenn der Kaiser und der General eine Person gewesen
wären? Heh? Was dann? Diese Möglichkeit haben Sie noch
nicht in Betracht gezogen. Ihre Beweise sind also nicht
vollständig.“
    Barr zuckte die Achseln. „Beweisen kann ich
überhaupt nichts. Mir fehlen die mathematischen Kenntnisse
dazu. Aber ich appelliere an Ihren gesunden Menschenverstand. In
einem Imperium, in dem jeder Aristokrat, jeder starke Mann und
jeder Pirat sich des Thrones bemächtigen kann – und
die Geschichte lehrt uns, wie oft das mit Erfolg versucht worden
ist – was würde da aus einem starken Kaiser, der sich
um Kriege am Rande der Milchstraße kümmerte? Wie lange
könnte er seiner Hauptstadt fernbleiben, bis einer die
Banner des Bürgerkrieges aufziehen würde und ihn
zwänge, heimzukehren? Ich habe einmal zu Riose gesagt,
daß die ganze Macht des Imperiums die tote Hand Hari
Seldons nicht einen Fingerbreit von ihrem Weg abbringen

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