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TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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Wissenschaftler des zwanzigsten Jahrhunderts auf dieses Gebiet, mit dem Ziel vor Augen, die Prinzipien der Einheitlichen Feldtheorie zu einer praktisch anwendbaren Antigravitation auszuarbeiten.
    Die Forschungen nahmen weitaus mehr Zeit in Anspruch, als ursprünglich angenommen worden war. Erst im 26. Jahrhundert gelang es den Feldtheoretikern, die träge Masse eines Körpers fast völlig zu neutralisieren und auszuschalten.
    Und dann dauerte es nicht mehr lange, bis der erste Null-Inertia-Antrieb auf den Reißbrettern der Konstrukteure entstand. Ein Körper, der keine Trägheitsmasse mehr besaß, konnte innerhalb einer millionstel Sekunde vom Ruhezustand auf eine Geschwindigkeit beschleunigt werden, die unendlich höher war als die des Lichts. Der Mensch hatte endlich den Antriebsmotor gefunden, der den unermeßlichen Weiten des Universums gewachsen war.
    So raste das Expeditionsschiff TELLUS nun mit einer Geschwindigkeit, die bereits tausendmal die des Lichts übertraf und noch stetig wuchs, wie Matchett an den großen Instrumenten erkennen konnte, durch den Raum. Da die gigantischen Sichtplatten nur „Abbilder“ des Weltraums zeigten und die lichtverzerrenden Effekte der hohen Geschwindigkeit automatisch kompensierten, blieb die Navigation auf Sicht in diesen Größenordnungen noch unbehindert. Obwohl eine unendlich hohe Beschleunigung theoretisch natürlich möglich war, hätten die Navigatoren jedoch bei ihrer Anwendung zwangshalber jegliche Verbindung zur Außenwelt verloren, da die automatischen Kompensatoren der Bildschirme nur eine bestimmte Geschwindigkeitsspanne umfaßten. Dies war einer der Gründe dafür, daß ein winziger Bruchteil der Massenträgheit beibehalten wurde. Matchett war sich jedoch bewußt, daß die erzielte Beschleunigung alles übertraf, was im bisherigen physikalischen Weltbild jemals Platz gehabt hatte.
    Er fühlte, daß ihm jemand von hinten auf die Schulter klopfte. Als er sich umwandte, erkannte er Ronald Sears, einen Wissenschaftler aus der Unterabteilung Zoologie, die der Abteilung Biologie unterstand. Er saß zwei Reihen weiter hinten und hatte sich weit vorgeneigt, um Matchetts Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Hallo, Doug!“ grinste er und blinzelte vertraulich. „Stimmt es, daß Sie einige Mädchen in der abgeriegelten Sektion im Kielraum gefangenhalten? Der alte Parkinson behauptet es steif und fest. Er ist der Meinung, Sie wären allerdings nicht nur auf Ihr leibliches Wohl aus, sondern auch auf den Versuch, wie sich eine intergalaktische Forschungsreise auf die Psyche einer Frau auswirkt.“
    Matchett, der sofort erkannte, daß die Worte nur als Scherz gedacht waren, bemühte sich, ein ernstes Gesicht zur Schau zu tragen. Ringsum lachten Männer, denen die Heimlichtuerei um die verschlossene Sektion ebenfalls schon aufgefallen sein mußte.
    „Tja, Ron, so ganz im Unrecht ist Parkinson nicht“, meinte Matchett geheimnisvoll.
    Eine plötzliche Bewegungswelle, die über die Köpfe der sitzendenMänner glitt, veranlaßte Matchett, wieder nach vorne zu blicken. Tiefes Schweigen breitete sich über dem Auditorium aus.
    Direktor Carlson betrat die Kommandobrücke.
    Während er die langen, breiten Stufen emporschritt, stellte Matchett wieder einmal verwundert fest, mit welcher Geschmeidigkeit und Leichtigkeit der Direktor seinen massigen, breitschultrigen Körper bewegte. Seine fließenden Bewegungen sprachen von außerordentlicher Muskelkraft und ungemeiner Nervenkoordination. Hier war ein Mann, überlegte Matchett, der gelernt hatte, seinen Körper zu beherrschen.
    Auch wenn es von Anbeginn der Reise an unter den Wissenschaftlern der Expedition ein ungeschriebenes Gesetz gewesen war, als Direktor das wissenschaftlichen Kontingents einen Mann zu wählen, der gleichzeitig die „Königin aller Wissenschaften“, die Mathematik, vertrat, so konnte jedoch nicht daran gezweifelt werden, daß bis zu einem gewissen Grad auch seine imposante Erscheinung dazu beigetragen hatte, ihm den Posten des Direktors zu verschaffen.
    Erst jetzt bemerkte Matchett, daß der Direktor von Oberstleutnant Henderson begleitet wurde. Der Kommandant, der seine volle Uniform mit Rangabzeichen und Orden trug, befand sich unzweifelhaft in Vertretung des Schiffsführers hier, der damit symbolisieren wollte, daß Carlson mit seinem Einverständnis und seiner Unterstützung handelte. Demnach hatte Oberst Tchekhov tatsächlich inzwischen die versiegelten Order geöffnet.
    Als Carlson die oberste Stufe

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