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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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–“ und dann sah er Anthor. „Wer sind Sie, mein Herr?“
    Pelleas sprang auf. „Dr. Toran Darell? Mein Name ist Pelleas Anthor. Ich bin Ihnen angekündigt worden, wenigstens sagt das Ihre Tochter.“
    „Meine Tochter sagt das?“ Sein Blick prallte an ihrer Unschuldsmiene wirkungslos ab.
    „Ja, ich habe Sie erwartet. Würden Sie bitte mit mir kommen.“ Und dann sah er eine Bewegung, die auch Arcadia zusammenzucken ließ.
    Sie sprang auf den Sprechschreiber zu, aber das nützte nichts, denn ihr Vater stand unmittelbar neben der Maschine und las schon. Dann sagte er mit honigsüßer Stimme: „Du hast ihn die ganze Zeit laufen lassen, mein Kind.“
    „Vater“, kreischte sie ängstlich, „es ziemt sich nicht, die Korrespondenz eines anderen Menschen zu lesen, um so mehr, wenn es gesprochene Korrespondenz ist.“
    „Ah“, sagte ihr Vater. „Aber gesprochene Korrespondenz mit einem fremden Mann in deinem Schlafzimmer. Als dein Vater muß ich dich vor schlechtem Einfluß bewahren.“
    „Aber nein, so war es doch nicht.“
    Plötzlich lachte Pelleas. „O doch, Dr. Darell. Die junge Dame wollte alle möglichen Beschuldigungen gegen mich vorbringen, und ich muß darauf bestehen, daß Sie das lesen, schon um meinen guten Namen wieder reinzuwaschen.“
    „Oh –“ Arcadia kämpfte mit den Tränen. Dieser verdammte Sprechschreiber! Und nicht einmal ihr eigener Vater traute ihr.
    „Arcadia“, sagte ihr Vater sanft. „Ich finde, daß eine junge Dame –“
    Sie wußte, was jetzt kam. Sie wußte es.
    „– nicht so frech mit Männern sein sollte, die älter sind als sie.“
    „Nun, und was muß er an meinem Fenster lauern? Jetzt darf ich den ganzen verflixten Aufsatz noch einmal machen.“
    „Du hättest ihn nicht hereinlassen dürfen. Du hättest mich sofort rufen sollen, noch dazu wo du wußtest, daß ich ihn erwarte.“
    „Ach, es ist doch schade um deine Zeit, wenn du dich mit ihm abgibst. Er wird alles verraten, wenn er weiterhin durch das Fenster einsteigt, anstatt durch die Tür zu kommen.“
    „Arcadia, deine Meinung in Sachen, von denen du nichts verstehst, interessiert niemand.“
    „Du weißt ja nicht, ob ich nicht doch etwas davon verstehe. Es geht um die Zweite Stiftung.“
    Alles schwieg. Selbst Arcadia schien plötzlich ein wenig von ihrem Selbstvertrauen eingebüßt zu haben.
    Schließlich sagte Dr. Darell leise: „Wo hast du das gehört?“
    „Nirgends. Aber was gibt es denn sonst, worüber man ein solches Getue machen müßte? Und du brauchst keine Angst zu haben, ich sage es nicht weiter.“
    „Herr Anthor“, sagte Dr. Darell. „Ich muß mich für all das bei Ihnen entschuldigen.“
    „Ach, schon gut“, kam Anthors wenig überzeugende Antwort. „Es ist nicht Ihre Schuld, wenn sie sich den Mächten der Finsternis verschrieben hat. Aber erlauben Sie, daß ich ihr eine Frage stelle, bevor wir gehen? Fräulein Arcadia …“
    „Ja, was wollen Sie?“
    „Warum halten Sie es für dumm, durch ein Fenster einzusteigen?“
    „Weil Sie damit allen Leuten zeigen, daß Sie etwas zu verbergen haben, Sie Dummer. Haben Sie nie die Epigramme Salvor Hardins gelesen? Sie wissen ja, das war unser erster Bürgermeister.“
    „Ja, ich weiß.“
    „Nun, er hat gesagt, daß eine Lüge nur dann Aussicht hat, geglaubt zu werden, wenn sie sich nicht ihrer selbst schämt. Er bat auch gesagt, daß nichts wahr sein muß, daß aber alles wahr klingen muß. Nun, wenn Sie durch ein Fenster einsteigen, dann ist das eine Lüge, die sich ihrer selbst schämt, und es klingt außerdem nicht wahr.“
    Dann ging Anthor mit Dr. Darell die Treppe hinunter. Unten fragte er: „Darf ich Sie etwas fragen, Dr. Darell? Wie alt ist sie?“
    „Vierzehn. Sie ist es vorgestern geworden –“
    „Vierzehn? Ewige Galaxis! Sagen Sie, hat sie jemals den Wunsch geäußert, eines Tages zu heiraten?“
    „Nein, bisher nicht. Wenigstens nicht mir gegenüber.“
    „Nun, wenn sie das jemals tun sollte, dann erschießen Sie ihn. Den Mann, den sie heiraten will, meine ich.“ Er sah den anderen an. „Das ist mein Ernst, ich könnte mir nichts Schlimmeres vorstellen, als mit einer Frau, wie sie es ist, zusammenzuleben. Ich will Sie natürlich nicht beleidigen, Dr. Darell.“
    „Sie beleidigen mich nicht. Ich verstehe, was Sie meinen.“
    Oben saß der Gegenstand ihrer Unterhaltung vor dem Sprechschreiber und murmelte: „Diezukunftdesseldonplanesvonapunktdarell“, aber der Sprechschreiber übersetzte das brav in saubere

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