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TS 44: Die Milliardenstadt

TS 44: Die Milliardenstadt

Titel: TS 44: Die Milliardenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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brauchte, schien das eine unüberwindliche Schwierigkeit; denn erstens würden Martikos Diener es merken, wenn zwei Fremde sich tagelang dicht vor ihren Augen zu schaffen machten, und zweitens gab es in der Nähe des Palastes nichts, woraus man ein Gehäuse für die Maschine hätte anfertigen können, es sei denn, man grub ein genügend großes Loch in den Boden.
    An dieser Stelle kam Ballas’ Idee ins Bild. Er erinnerte sich, daß es bis vor etwa acht Jahren unweit der Westmauer des Palastes ein altes, baufälliges Gebäude gegeben hatte, ein Vorwerk oder etwas Ähnliches. Martiko hatte es, kurz bevor es von selber umfallen wollte, von einer Gruppe seiner Diener einreißen lassen.
    Das beseitigte alle Schwierigkeiten. Sie konnten in aller Ruhe, nachdem sie selbst ihre eigene Zeitmaschine für einen Sprung in die Vergangenheit benutzt hatten, den Hochleistungsteleporter in dem baufälligen Haus installieren, und es würde sie niemand stören, weil im Palast jedermann Angst hatte, das Gebäude zu betreten. Sie konnten weiterhin die Zeitmaschine im Verbindungsgang vom Palast zur Tagungshalle so einstellen, daß Martiko einen Zeit- und Raumsprung gleichzeitig machte und bis zu dem Hochleistungsteleporter in dem alten Haus befördert wurde. Der Teleporter schleuderte ihn über den Sund hinüber in das unterirdische Labor, und dort war eine zweite Zeitmaschine vonnöten, die ihn wieder in die Gegenwart zurückbrachte, so daß er Start und Landung des Fernlenkgeschosses mit dem nötigen Nutzen beobachten konnte.
    Die Aspekte waren verwirrend, und Egan-Egan hatte sich mehr als einmal den Kopf darüber zerbrochen, wo in diesem Plan noch eine Spur von Kausalität zu finden sei. Das Zitat des Wissenschaftlers, das besagte, daß die Schneidersche Mathematik keine Anschaulichkeit und damit auch keine Kausalität mehr besitze, war ihm nur ein schwacher Trost.
    Gewisses Unbehagen bereitete ihm bei alledem lediglich der Gedanke, daß bei aller Wunderbarkeit der Technik, über die sie Herr waren, der umständliche Weg an der Stadt der ersten Kaste vorbei und die beschwerliche Bootsfahrt notwendig waren. Denn ohne das Gelände vermessen zu haben – wenigstens oberflächlich vermessen – würden sie mit Hilfe eines Teleporters, den sie ja hätten verwenden können, unter Umständen an einer Stelle herausgekommen sein, an der Martikos Diener sie sofort erwischten. Selbst Ballas kannte die Insel nicht so gut, als daß er den Platz, den sie suchten, auf den Meter genau hätte angeben können, wie es für die Verwendung des Teleporters notwendig war.
    Jetzt, während er mit plätscherndem Ruderschlag das Boot durch die Dunkelheit schob, dachte er über Ballas nach.
    Ballas hatte, wie er sagte, den größten Teil seines Lebens auf L-iland verbracht. Aber was hatte er dort getan?
    Egan-Egan fand auf diese Frage keine befriedigende Antwort.
     
    *
     
    Ein Zeitsprung hatte für Egan-Egan nichts von seiner Unheimlichkeit verloren, so oft er ihn bis jetzt zu Versuchszwecken gemacht hatte. Er wußte, daß die Zeitmaschine – das heißt: nur der eigentliche Zeit-Transport-Mechanismus – zweizeitig war. Er konnte eine Zeitmaschine in der Gegenwart aufbauen, hindurchgehen und in der Vergangenheit herauskommen. Dadurch verschwand die Maschine nicht. Obwohl er sie in der Gegenwart aufgebaut hatte, existierte sie ihrem Charakter entsprechend auch in der Vergangenheit. So brauchte er für Vorwärts- und Rückwärtssprung nur eine einzige Maschine.
    Sie waren kurz vor Mitternacht an der Küste der Insel L-iland gelandet, hatten sich ihre Körbe auf die Rücken gepackt und waren landeinwärts marschiert. Ballas kannte sich vorzüglich aus und verfehlte auch in der Nacht nicht den kürzesten Weg zu der Stelle, an der bis vor acht Jahren das alte Vorwerk gestanden hatte. Der Platz war auch jetzt noch deutlich zu erkennen. Das nahezu unzerstörte Plastikfundament des Hauses verhinderte Graswuchs und Trümmer der Hauswände lagen noch überall herum.
    Ballas schickte sich an, die Einzelteile des Zeit-Transport-Mechanismus herauszusuchen und zu einem Ring von etwas mehr als Mannesgröße zusammenzubauen. Währenddessen suchte Egan-Egan das Fundament des alten Hauses ab, um die günstigste Stelle zu finden, an der sie die Maschine aufstellen konnten.
    Dabei hatte er darauf zu achten, daß er die Deckung eines nicht sonderlich breiten, aber hohen Gebüsches nicht verließ, das zwischen dem Trümmerstück und dem königlichen Palast sich aus dem Boden

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