Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
hinaus. Sam kroch eben aus dem Kabinensitz.
    „Mistkarren!“ fluchte er und leckte sich über die trockenen Lippen. „Nicht einmal fliegen kann das Biest!“
    Lenson sprang auf den Boden.
    „Könnt ihr mir helfen?“ fragte er. „Erfolgreicher Tag heute. Eine Menge zu finden drüben in den Bergen. Ich werde noch Goldgräber.“
    Er lachte. Cap lachte auch.
    „Gut, ich helfe dir, die Kisten abzuladen. Sam, du kannst dich inzwischen waschen gehen. Wir essen, sobald die anderen zurück sind.“
    Sie ordneten die Behälter nach Inhalt und Größe, bereiteten das Nachtessen vor und warteten. Die Sonne hatte sich bereits den Baumwipfeln vor dem Gebirge genähert, und bald würde es dunkel werden.
    Der Captain sah auf die Uhr.
    „Daß Shep und McGarrity sich soviel Zeit lassen müssen!“ knurrte Sam. „Ich verhungere bald.“
    „Fangt schon an“, rief Cap und stand auf. Er ging langsam zur offenen Schleuse. „Ich schaue nach, ob sie noch nicht kommen …“
    Seine Worte wurden von taumelnden Fußschritten übertönt. McGarrity stürzte in die Messe. Seine Kleidung war zerrissen und staubbedeckt. Blut tropfte von den Wangen.
    „Shep!“ keuchte der Ingenieur. „Die verdammten Spinnen – sie haben ihn …“
    Er sackte zusammen.
    Sam hatte in wenigen Minuten den Wagen startfertig. Der Captain und Doc kletterten auf die Hintersitze. Sie hielten die Expreß-Gewehre starr in ihren Händen.
    „Shep …“, dachte Cap. Aber er hörte sofort wieder auf zu denken.
    McGarrity hatte ihnen noch gesagt:
    „Ihr könnt ihn nicht verfehlen. Ich habe den Baum halb weggebrannt.“
    Der Wagen kam schnell voran. Sie näherten sich dem Waldrand.
    Es wurde schnell dunkel. Die schwarzen Äste des Waldes reckten sich ihnen entgegen. Die Scheinwerfer drangen nur wenig in das Dickicht ein.
    Cap schwenkte das Suchlicht. Baumstämme kamen in Sicht und rutschten seitwärts wieder in die Finsternis. Bunte Blumen leuchteten, verschwanden …
    „Dort!“
    Sam zeigte mit der freien Hand.
    Ein Baumstumpf zeigte sich im Licht. Die Rinde war angekohlt. Wie zähflüssiger Gummi tropfte eine Flüssigkeit aus dem Baum. Silbern blitzte es überall, wie tausend Augen, die ihnen aus der Dunkelheit entgegensahen.
    Sie sprangen aus dem Wagen und liefen auf den Wald zu. Ihre Lampen glitten über Büsche und Zweige, bis hinauf zu den Gipfeln.
    Cap nahm das Gewehr unter den Arm.
    „Seht ihr ihn?“
    „Nein!“
    „Kein Zeichen von ihm!“
    „Auseinander!“
    Der Captain schwang seinen linken Arm. Sie stolperten über verdorrte Äste. Das Schweigen war unirdisch und voller Grauen. Die Urwälder der Erde sind stets voller Laute, besonders in der Nacht. Hier aber …
    Die Minuten vergingen.
    Sie untersuchten die Bäume und fanden einen zweiten, der angesengt war. Über ihren Köpfen schlossen sich die Äste zu einer dichten Decke. Das Licht der Sterne drang nicht mehr bis zu ihnen. Für einen Raumfahrer aber kam das Fehlen des Sternenlichtes gleich hinter dem lebendig begraben werden.
    Panik bemächtigte sich der Männer. Sie drängten sich zusammen und schienen plötzlich ratlos. In ihrem Rücken fühlten sie die Stämme der Bäume.
    „Ich klettere hoch“, entschied der Captain und begann, an einem Stamm emporzuhangeln. Das Gewehr hing um seine Schulter. Der Kolben stieß bei jeder Bewegung schmerzhaft in die Nierengegend. Von unten leuchtete die Lampe Docs. Die Rinde war hart und rissig.
    In fünf Meter Höhe pausierte Cap. Er sah sich um. Über ihm war nichts als Dunkelheit. Von unten kam das fast blendende Licht der beiden Scheinwerfer. Nach allen Seiten erstreckte sich der Dschungel, voller Stämme, Äste, Blätter und Blumen.
    Und dann sah er das erste Netz.
    „Mein Gott!“ stöhnte er auf.
    Die Lichtfinger der Lampen zitterten plötzlich, konzentrierten sich aber dann auf das Netz. Das Netz, schimmernd, vibrierend und riesig groß, war wie eine unheimliche Drohung.
    Er hielt sich nur mit Mühe fest und fühlte, wie ihm übel wurde. Aber er zwang sich, seine Umgebung genau zu studieren. Von Shepkin noch keine Spur. McGarrity hatte den Stamm drüben verbrannt. Hier mußte es sein.
    Cap ließ den Schein seiner Lampe umherwandern. Der verbrannte Stamm war zehn Meter weit entfernt. Dazwischen war nichts als das Netz.
    „Geht nicht zu nahe heran!“ rief er nach unten und warnte die anderen.
    „Die Fäden sind fingerdick!“ stöhnte Doc als Antwort.
    „Darum kümmern wir uns später. Wo ist Shep?“
    Allmählich überwand er den Schock, den

Weitere Kostenlose Bücher