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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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kann. Und wir bekommen eine weitere Beschwerde wegen Mißbrauchs einer denkenden Maschine. Damit ändert sich praktisch nichts.“
    „Glauben Sie, daß Gewalt wirklich die einzige logische und richtige Antwort ist?“
    „Zumindest die einfachste. Thor hat es nicht nötig, legale Wege zu suchen, denn er weiß, daß er unzerstörbar ist. Wenn das Gericht entscheiden sollte, daß Thor eine öffentliche Gefahr bedeutet, begraben wir ihn in Zement und damit hat sich der Fall. Thor ist es gleich, denn er besitzt keine Persönlichkeit. Und Roboter wie ihn können wir in en masse herstellen.“
    „Ich bin nicht so sicher.“
    „Gewiß, Thor bildet bisher eine Ausnahme. Alle anderen schnappten über, Thor nicht. Er ist in der Lage, mit jedem Problem fertig zu werden.“
    „Stimmt“, gab Harnahan zu. „Er sagte sogar die Wahl Snowmanys voraus, was unsere Gesellschaft vor dem Ruin bewahrte. Er denkt logisch, und wenn Sie mich fragen, so sage ich Ihnen: es gibt überhaupt kein Problem, das ihm Schwierigkeiten bereiten könnte.“
    „Lediglich fehlt ihm noch die schöpferische Ader, aber wir wollen zufrieden sein. Wir besitzen das Monopol für die denkenden Roboter, und es liegt an Ihnen, die Serienherstellung des Typs Thor zu befehlen.“
    „Warten wir lieber, bis sich seine Unfehlbarkeit herausgestellt hat“, bremste Harnahan ab. „Ich bin doch nicht Chefingenieur einer Fabrik für mechanische Idioten …“
    Das Visifon auf dem Schreibtisch summte. Ein Gesicht erschien auf dem Bildschirm, und eine wütende Stimme schrillte:
    „Harnahan, Sie schäbiger gemeiner Mörder! Sie …“
    „Ich habe das Tonbandgerät laufen“, verwarnte Harnahan den Anrufer sanft. „Vielleicht mäßigen Sie doch Ihren Ton ein wenig, Blake. Eine Beleidigungsklage …“
    „Der Teufel soll Sie holen!“ fluchte Blake von der Luxingham-Corporation. „Wenn ich Sie zwischen meine Fäuste bekomme, breche ich Ihnen das Genick.“
    „Das ist glatte Mordandrohung“, sagte Harnahan laut zu Van Damm. „Bin ich froh, daß wir das aufnehmen.“
    Blakes Gesicht auf dem Bildschirm schwoll an und schien platzen zu wollen, wie ein überfüllter Luftballon. Doch bevor das geschah, drängte ein neues Gesicht das von Blake beiseite. Es war Yale, der Bezirkskommissar der Polizei. Er sah recht besorgt aus.
    „Hören Sie, Mister Harnahan, so geht das nicht weiter“, verkündete er vorwurfsvoll. „Sie müssen die Sache einmal vom Standpunkt des Rechts aus betrachten. Vielleicht ist Ihr Roboter verrückt geworden …“
    „Roboter?“ machte Harnahan mit der Miene eines soeben geborenen Kindes. „Ich verstehe nicht. Welchen Roboter meinen Sie denn?“
    Yale atmete sichtbar auf.
    „Thor, wen denn sonst? Aber ich stelle fest, daß Sie keine Ahnung haben von den Dingen, die hier geschahen. Thor marschierte in die Luxingham-Werke und spielte verrückt.“
    „Nein!“ stieß Harnahan hervor. Es fiel ihm nicht einmal schwer.
    „Doch! Er kam einfach herein und wischte sämtliche Wachen beiseite. Einen Flammenwerfer ignorierte er, ebenso sämtliche anderen Waffen, die ihn aufzuhalten versuchten. Er drang bis zu Blakes Büro vor und zwang diesen, den Safe zu öffnen, wo er eine Formel stahl, die einem der Techniker hier gehört.“
    „Das ist ja nicht zu fassen!“ empörte sich Harnahan und fragte dann beiläufig: „Wie hieß der Techniker? Doch nicht etwa Sadler?“
    „Sekunde … ja, er hieß Sadler. Warum?“
    „Sadler arbeitet doch für uns“, erklärte der Chefingenieur mit leichter Verblüffung. „Wir haben einen Exklusivvertrag mit ihm. Alle von ihm entwickelten Formeln gehören automatisch uns.“
    Yale wischte den Schweiß von seiner Stirn.
    „Mister Harnahan, Sie müssen verstehen – ich befinde mich in einer unerfreulichen Situation. Ich kann nicht einfach die Hände in den Schoß legen und abwarten. Dieser Übergriff sieht zu …“
    „… zu offensichtlich nach einem Anschlag aus, meinen Sie?“ half ihm Harnahan. „Aber ich bitte Sie, ich wußte wirklich nichts davon. Es tut mir natürlich leid, aber Luxingham hat die größte Waffenfabrik desKontinents. Man sollte meinen, sie können sich gegen einen wild gewordenen Roboter wehren.“
    „Sie versuchten es ja …“
    „Na ja. Yale. Ich werde den Fall untersuchen und mich bei Ihnen melden. Inzwischen teile ich Ihnen mit daß ich gegen Blake Klage wegen Beleidigung und Mordanschlags erhebe.“
    „Lieber Himmel, auch das noch!“ stöhnte der geplagte Polizeigewaltige und unterbrach

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