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TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

Titel: TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Kuttner
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tastete nach dem Metallbrocken, den er neben die Tür gelegt hatte. Er war verschwunden. Nein – seine Finger berührten ihn, umklammerten den kalten, harten Klumpen. Er fuhr hoch, als sich die Rauchschwaden zu lichten begannen. Vor ihm tauchte Pollard mit dem Strahler in der Hand auf.
    „Wo ist Reed?“ keuchte Sam.
    Pollards Finger zögerte einen Sekundenbruchteil zu lange auf dem Abzug. Er bemühte sich noch, die verschwommene Gestalt zu erkennen, als Sam ihm den Metallklumpen ins Gesicht schmetterte. Mit einem würgenden Aufschrei brach er zusammen.
    Sam sprang über ihn weg, rannte fünf Meter und bog um die Ecke. Im Laufen riß er Bart und Mantel ab und stopfte sie in die Tasche. Ein Griff, ein Ruck, und ein Hut von anderer Form und Farbe saß auf seinem Kopf. Er drehte sich um, warf sich aufs Pflaster und blieb liegen, das Gesicht der Richtung zugekehrt, aus der er gekommen war. Zwei hastige Bewegungen öffneten die Schnallen an seinen Schuhen. Die hellen Schnabelspitzen schnellten heraus.
    Auf die rote Farbe konnte er verzichten. Das Blut Pollards bedeckte noch seine Hand. Er schmierte es über Lippen und Kinn. Dann hob er den Kopf und horchte, bis er eilige Schritte vernahm.
    Mallard und einer seiner Kumpane hasteten heran. Sie blieben stehen, hielten Ausschau und stürzten auf Sam zu, als sie ihn sahen. Ein dritter Kerl rannte hinter ihnen her. Er hielt seinen Nadelstrahler in der Faust.
    Sam betupfte sein Kinn, blickte verständnislos auf seine feuchten Finger und machte eine schwache Bewegung.
    „Wa – was …“, stotterte er. Seine Stimme klang nicht mehr greisenhaft.
    Der vierte Kerl tauchte in der Gasse auf.
    „Pollard ist tot“, rief er.
    „Halt’s Maul!“ zischte Mallard. Er stierte Sam an.
    „Haben Sie gesehen, wohin der alte Mann gerannt ist?“
    „In den Durchgang dahinten“, stammelte Sam. „Er hat mich umgerissen. Meine – meine Nase blutet ja.“ Er schluckte und fuhr sich mit dem Ärmel übers Gesicht. „Doch, in den Durchgang ist er gelaufen …“
    Mallard hielt sich nicht länger auf. Er trieb seine Leute weiter und bog in den Weg ein, den Sam ihm gewiesen hatte. Sam blickte sich flüchtig um. Auf dem Gleitband herrschte kaum Verkehr. Nur ein einzelner Mann näherte sich ihm in hilfreicher Absicht.
    Er stand auf und wischte sich das Blut ab.
    „Schon gut“, rief er abwehrend. „Ich bin nicht verletzt.“
    Er entfernte sich und bog in die Gasse ein, aus der er gekommen war. Besonders eilig hatte er es nicht. Mallard glaubte, einen Greis zu jagen. Er würde ihm eine Weile nachsetzen, ehe er aufgab und in den Keller zurückkehrte.
    Rauch quoll immer noch aus dem Kellerloch. Sam stolperte über Pollards Leiche und fand dadurch die Tür. Er tastete sich an der Wand entlang und brach den lockeren Ziegel heraus. Den Koriumbehälter nahm er an sich und schob den Ziegel wieder an seinen Platz. Mit dem schweren Behälter verließ er den Keller. Eine halbe Minute später stand er auf einem schnellaufenden Gleitband und ließ Mallard und Konsorten hinter sich zurück.

 
21.
     
    Korium war heiße Ware. Der schwarze Markt bot die einzige Absatzmöglichkeit. Aber Mallard würde seine Spitzel auf alle Hehler ansetzen und dafür sorgen, daß ihm jeder Koriumverkauf sofort gemeldet wurde.
    Keiner der Zwischenhändler, mit denen Sam zusammengearbeitet hatte, spielte mehr eine Rolle. Auf die Verschwiegenheit von Leuten, die er nicht kannte, konnte er nicht zählen. Die unsterblichen Familien, an ihrer Spitze die Harkers, saßen als einzige nach vierzig Jahren noch in ihren Machtstellungen.
    Sam leckte sich über die Lippen und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als er daran dachte. Sein brennender Durst plagte ihn wieder.
    An wen sollte er sich wenden?
    Drei Stunden lang fuhr er auf den Gleitbändern kreuz und quer durch die Stadt, von hilfloser Wut darüber erfüllt, daß er an dieser lächerlichen Schwierigkeit zu scheitern drohte. Er hatte Mallard um mehrere tausend Kredite betrogen. Das Korium trug er jetzt bei sich. Aber seine sämtlichen Beziehungen hatte er verloren.
    Hunger und Durst wuchsen. Sein letztes Geld war am Spieltisch draufgegangen. Er hätte toben können, weil er auf keine Lösung verfiel. Alle Unsterblichkeit nutzte ihm nichts. Der Körper verlangte gebieterisch sein Recht.
    Dabei harrten soviel Möglichkeiten seiner. Eine endlose Straße erstreckte sich vor ihm; aber sie blieb ihm verschlossen, solange ihn die Staubsucht peinigte.
    Zuletzt erinnerte er sich an den

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