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TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

Titel: TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Kuttner
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Heller verlor. Er ließ sich neue Spielmarken geben, die er am Schluß nicht mehr einlösen konnte. Wie gewöhnlich hatte Sam Reed sein Kapital mit zweihundert Prozent überbewertet.
     
    Die Kartenhaie schleiften ihn zu einem gewissen Mallard, einem untersetzten, stiernackigen Kerl mit pomadisiertem Haar und braungetöntem Gesicht, das nach einem süßlichen Hautöl roch. Mallard sah ihn kalt an.
    „Was soll das heißen? Ich nehme keine Schuldscheine.“
    Übergangslos ergriff der Gedanke von Sam Besitz, daß die Kniffe, die er damals schon längst im Schlaf beherrschte, vor vierzig Jahren für diesen Mann noch ein Buch mit sieben Siegeln bildeten. Einen Augenblick lang erfüllte ihn ein fast erschreckendes Gefühl, als blickte er von der Höhe seiner Jahre auf Mallard herunter.
    Er war unsterblich –
    Aber verwundbar. Als er sprach, klang seine Stimme nicht mehr lallend, aber immer noch greisenhaft.
    „Ich möchte allein mit Ihnen reden“, sagte er.
    Mallard betrachtete ihn mit einem verschlagenen Ausdruck, der Sam ein Lächeln abnötigte. Als die Kartenhaie das Zimmer verlassen hatten, fragte er:
    „Kennen Sie den Namen Sam Reed?“
    „Reed? Reed? Ach ja, der Bursche, dessentwegen das Siedlungsprojekt aufflog. Klar, der hat sich doch mit Traumstaub ins Jenseits befördert.“
    „Nicht ganz. Ich bin Sam Reed.“
    Einen Augenblick lang starrte Mallard ihn verständnislos an. Offenbar versuchte er krampfhaft, sich die Einzelheiten des weit zurückliegenden Skandals ins Gedächtnis zu rufen. Weil aber die Begebenheiten, die sich damals ereignet hatten, einzig in der Geschichte der Kuppeln dastanden, erinnerte er sich augenscheinlich nach einer Weile an die Vorgänge.
    „Reed ist tot“, knurrte er. „Jeder weiß …“
    „Ich bin Sam Reed und höchst lebendig. Sicher, ich habe Traumstaub genommen. Aber dafür gibt es Heilmittel. Ich war bis jetzt oben an Land und bin erst heute zurückgekommen.“
    „Was hat das mit mir zu tun?“
    „Für Sie springt nichts dabei heraus, Mallard. Ich habe mich vom Geschäft zurückgezogen. Meinen Namen habe ich überhaupt nur erwähnt, um Ihnen zu beweisen, daß ich meine Schuldscheine einlösen kann.“
    „Gar nichts haben Sie bewiesen“, höhnte Mallard. „Aus den Dschungeln ist noch keiner reich zurückgekehrt.“
    „Mein Geld habe ich hier unten verdient und nicht in den Dschungeln“, versetzte Sam mit schlauem Blinzeln.
    „Ich weiß Bescheid. Der Rat hat Ihre sämtlichen Verstecke aufgespürt. Dort werden Sie keinen Heller mehr finden“, wehrte Mallard scheinbar verächtlich ab.
    Sams Stimme schnappte über.
    „Siebzigtausend Kredite nennen Sie keinen Heller?“ kreischte er in greisenhaftem Zorn.
    Mallard grinste über die Leichtigkeit, mit der er den alten Dummkopf ins Garn gelockt hatte.
    „Woher soll ich wissen, ob Sie überhaupt Sam Reed sind? Können Sie das beweisen?“
    „Meine Fingerabdrücke …“
    „Können gefälscht sein. Allerdings, die Netzhautmuster …“ Mallard zögerte. Er wirkte unentschlossen. Dann drehte er sich um und sprach in ein Mikrophon. Die Tür ging auf, und ein Kerl kam mit einer mächtigen Kamera herein. Sam wurde aufgefordert, ins Objektiv zu blicken. Der aufzuckende Blitz blendete ihn. Beide warteten lange und schweigend.
    Dann schnarrte das Tischmikrophon. Eine blecherne Stimme meldete: „Hallo, Chef. Die Muster stimmen mit den Archivunterlagen überein. Es ist Reed.“
    Mallard drückte auf die Sprechtaste und befahl:
    „Kommt rein, Jungens!“
    Die Tür öffnete sich, und vier Männer traten ein. Über die Schulter sagte Mallard:
    „Da habt ihr Sam Reed, Jungens. Er will uns siebzigtausend Kredite schenken. Ihr braucht ihn nur noch zu überreden.“
    Mit unheilverkündender Langsamkeit kamen die vier auf Sam zu.

 
20.
     
    An den Methoden des dritten Grades hatte sich nicht viel geändert. In den Verbrechervierteln wurden die Opfer nach wie vor mit körperlicher Pein gefügig gemacht. Sam hielt die Schmerzen solange aus, wie ein alter Mann sie eben noch ertragen konnte. Dann brach er zusammen und verriet alles, was Mallard wissen wollte.
    Eine böse Sekunde lang hatte er gefürchtet, sein Bart könnte abreißen. Aber der Verwandlungskünstler verstand sein Handwerk. Das Ersatzgewebe würde sich erst abschälen, wenn er den Bart mit dem Inhalt einer kleinen Flasche einrieb, die in seiner Tasche steckte und wie ein Schreibstift geformt war.
    Keuchend gab er auf Mallards Fragen Auskunft.
    „Mit einem

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