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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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vergingen. Nichts rührte sich. Fard schien das Spiel Spaß zu machen; er schmunzelte.
    Dann warf er das zweite Stück.
    Kurz danach sah Val eine blitzschnelle, huschende Bewegung dicht über den Grashalmen – viel zu kurz, als daß ein Schuß sich gelohnt hätte.
    „Ein so guter Schütze bin ich allerdings nicht!“ sagte er ein wenig verlegen zu Fard.
    Aber Fard lächelte nur.
    Dann warf er das dritte Aststück.
    Drüben gerieten die Halme rauschend in Bewegung. Val beugte sich vornüber und stützte das lange Blasrohr mit dem ausgestreckten rechten Arm. Den Mund hatte er fest an die Einblasöffnung gedrückt.
    Da …!
    Ein Kopf tauchte über dem Gras auf – so nahe, daß Val um ein Haar vor Schreck das Ziel verloren hätte. Ein struppiger, schwarzhaariger Springerkopf. Die Augen blitzten tückisch, und die Zähne waren gebleckt. Häßliche, gelbe Zähne.
    Val korrigierte um die halbe Breite eines kleinen Fingers. Dann blies er die Backen auf, wartete einen Augenblick und ließ die Luft sich in das Rohr hinein entspannen. Mit kaum wahrnehmbarem Geräusch verließ der dünn gefiederte Pfeil das Rohr, schoß dicht über das Gras dahin und traf den Springer an der Wange.
    Der Mann stieß einen schwachen Schrei aus und versank im Gras. Horp hatte sich zum Sprung geduckt und wollte hinüberstürmen; aber Fard hielt ihn zurück.
    „Warte, junger Mann! Die Springers haben ein zähes Leben.“
    Erst nach einer Weile ließ er Horp gehen. Horp sprang voraus, Val und Fard folgten ihm langsam. Als sie ihn erreichten, stand er über den Gegner gebeugt.
    Der Springer war tot. Das Pfeilgift hatte sein Gesicht blau anlaufen lassen.
    „Er stinkt!“ behauptete Horp.
    „Springers stinken immer!“ gab Fard zu. „Sie waschen sich nicht oft.“
    Sie schleiften den Toten bis unter die ersten Bäume des Dschungels und gaben sich auf dem Rückweg Mühe, das Gras wieder aufzurichten.
    Fard sah zum Himmel hinauf.
    „In einer halben Stunde vergeht das Licht“, sagte er. „Bis dahin wollen wir schon dicht am nördlichen Schluchtrand sein.“
    Val schauderte bei dem Gedanken, in der Nacht jemanden anzugreifen. Aber Fard hatte offenbar nicht die Absicht, auf solche Bedenken Rücksicht zu nehmen.
    Er führte sie in weitem Bogen von Norden her an den nördlichen Schluchtrand heran. Der Dschungel war überall wenigstens fünfzig Schritte von den Rändern der Schlucht zurückgewichen, und aus dem Schutz der Bäume heraus konnten sie sehen, daß die Springers tatsächlich, wie Fard zuvor gesagt hatte, die Schluchtränder besetzt hielten.
    Im Augenblick allerdings schienen sie keine schlechten Absichten zu haben. Sie unterhielten sich geschwätzig miteinander, und manches ihrer glucksenden, schmatzenden Worte konnte man bis zu den drei Lauschern hinüber verstehen.
    „Wo sind die Gefangenen?“ keuchte Horp aufgeregt.
    Fard legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte so ernst, wie man es außer in jenem Augenblick, da er auf dem Stein vor Reigners niedergebranntem Haus den Fluch über die Springers ausgesprochen hatte, nicht an ihm gewöhnt war:
    „Denk nicht an die Gefangenen, junger Mann! Ich weiß, deine Frau und deine Kinder sind darunter. Aber hier könnten wir sie den Springers nicht abnehmen. Sie würden uns verfolgen, einholen und töten. Wir sind zu wenig. Wir können ein paar von denen, die wir hier vor uns haben, in die ewige Finsternis schicken; aber dem Rest müssen wir weiter folgen, bis wir eine günstigere Gelegenheit finden, ihnen die Gefangenen abzunehmen.“
    Horp drehte sich um und sah Fard ins Gesicht.
    „Weißt du, was du da von mir verlangst, alter Mann?“
    Fard nute.
    „Ja. Aber ich weiß auch, daß du im Grunde genommen ein kluger Mann bist und längst eingesehen hast, daß erstens ich nur euer Bestes will – meines natürlich auch – und daß zweitens die Gelegenheit hier alles andere als günstig ist.“
    Horp starrte ihn weiter an; aber schließlich drehte er sich wieder zurück und murmelte:
    „Na schön …!“
     
     
    Ein paar Weilen später verging das Licht.
    Die Springers zündeten an Stellen, wo es nicht gefährlich war, Feuer an. Val hatte gefürchtet, er würde sich mitten in der Finsternis anschleichen müssen; aber jetzt sah er, daß die Springers an ihren Feuern großartige Ziele boten, so daß er nur aus der Deckung der vordersten Bäume heraus zu schießen brauchte, um einige von ihnen zu töten.
    Er dachte darüber nach, was folgen würde. Die Springers hatten gezeigt, daß sie auch in

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