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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Fremden wahrscheinlich auf eine kriegerische Auseinandersetzung vorbereitet und mußten sich erst der veränderten Lage anpassen.
    Counce atmete erleichtert auf. Dieses Problem war zufriedenstellend gelöst. Es blieb aber noch ein ungelöstes Problem.
    Wu drängte sich an ihn heran und flüsterte: „Said, wir haben gerade eine Nachricht von der Erde. Bassett muß etwas wissen. Er ist mit seinem Raumschiff unterwegs. Wahrscheinlich wird er auf Regis landen. Was nun?“
    „Das wirst du bald erfahren“, antwortete Counce müde lächelnd. „Wir können nur hoffen, daß alles wunschgemäß verläuft“

 
20.
     
    Der Erfolg hatte Counce alle Kraft genommen. Vorher hatte die Spannung ihn angetrieben und zu immer größeren Leistungen angespornt, aber nun fühlte er sich erschöpft und verbraucht. Seine tiefe Müdigkeit war aber nicht nur auf die körperlichen Anstrengungen zurückzuführen. Counce war alt. Nach jedem Tode hatte er einen jungen Körper erhalten, denn das war durch Veränderungen der elektronischen Aufzeichnungen möglich, aber der Geist, die Seele, die Persönlichkeit ließen sich nicht umformen und erneuern. All die vielen Erinnerungen seines langen Lebens belasteten ihn und machten ihn innerlich zu einem uralten Mann. Er hatte eine besondere Reife und ein großes Wissen, vielleicht zuviel Wissen, um noch wirklich glücklich sein zu können. Counce wußte längst, daß das ewige Leben zwar möglich war, aber nicht unbedingt ein Glück bedeutete.
    Er war allein auf Regis, denn alle anderen waren natürlich auf Ymir. Roboter registrierten alles und zeichneten alle Ereignisse auf. Counce wußte, daß diese Roboter ihn beobachteten, aber es störte ihn nicht, denn diese Maschinen konnten sich nicht in seine Pläne einmischen und konnten keine Fragen stellen.
    Er schämte sich ein wenig, denn was er plante, war eigentlich feige. Er wußte aber, daß es keinen besseren Weg gab und daß nur er allein diesen Plan verwirklichen konnte.
    Das Transfax-System war seine Erfindung. Er kannte die Möglichkeiten dieses Gerätes besser als jeder andere. Und doch spürte er eine gewisse Unsicherheit, als er sich an die Arbeit machte und ganz bestimmte Einstellungen vornahm. Dabei mußte er sich beeilen, denn er wollte sich von keinem seiner Freunde überraschen lassen. Das Gerät selbst würde aber seine Aktionen verraten. Counce machte sich deshalb die Mühe, die automatische Aufzeichnung zu verwirren, um so jede Spur zu verwischen.
    Endlich war er mit den Vorbereitungen fertig. Er zweifelte selbst am Gelingen seines Planes, denn was er vorhatte, war selbst mit den vorhandenen Möglichkeiten ein Unding.
    Dann sah er sich noch einmal um. lächelte müde und trat in das leuchtende Kraftfeld der Transfax-Plattform.
    Im ersten Augenblick konnte er kaum glauben, daß seine Berechnungen wirklich fehlerlos waren. Er hatte sich in ein Raumschiff versetzt, das schneller als das Licht durch das All jagte. Ein Fehler von wenigen Zentimetern hätte seinen Tod und die Vernichtung des Schiffes zur Folge gehabt.
    Er stand fassungslos in der großen Doppelkabine und blickte auf den Tisch mit den eingelassenen Schachfiguren. Er war allein in der Kabine. Früher oder später würde Bassett hereinkommen, denn das Schiff bot keinen anderen bequemen Aufenthaltsraum. Counce setzte sich in Bassetts Sessel und nahm sich einen seiner Zigarillos.
    Ein paar Minuten später kam Bassett herein. Er war schon mitten im Zimmer, als er Counce erblickte. Er war so entsetzt, daß er kein einziges Wort hervorbringen konnte und sich auf den Tisch stützen mußte. Mit kalkweißem Gesicht starrte er Counce an und konnte einfach nicht begreifen, daß da ein Mensch in seinem Sessel saß.
    „Setzen Sie sich. Bassett!“ sagte Counce gelassen. „Ich möchte mit Ihnen reden.“
    Bassett sah sich angstvoll um. Die Tür hatte sich automatisch geschlossen und versperrte ihm den Rückweg. Wahrscheinlich war die Abhöranlage nicht eingeschaltet, denn es bestand ja keine Notwendigkeit dazu. Fast betäubt ließ sich Bassett in einen anderen Sessel fallen, die Fähigkeiten seines Gegenübers mußten ihm einfach unbegrenzt erscheinen.
    Counce wartete ab. bis Bassett sich einigermaßen beruhigt hatte. Dann klopfte er die Asche von seinem Zigarillo und blickte Bassett direkt in die Augen.
    „Ihre Leute haben gute Arbeit geleistet“, sagte er anerkennend. „Ram Singh gehört wirklich zu uns. Daß Sie herausgefunden haben, daß wir auf Regis einen Stützpunkt haben,

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