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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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antwortete, sprach Counce weiter.
    „Wir sind bereit, euch zu retten. Alle Menschen sind Brüder und müssen sich gegenseitig unterstützen. Unter Menschen darf es keine Feindschaft geben! Wir sind gekommen, um euch unseren guten Willen zu beweisen. Wir haben keine Mühe gescheut, um euch ein menschenwürdiges Dasein zu sichern. Vorerst haben wir nur für zwei oder dreiTage Lebensmittel an Bord. Wir können euch aber eine neue Heimat bieten. Die anderen Planeten sind bereit, euch aufzunehmen. Ihr habt die Wahl! Ihr könnt hier verhungern oder anderswo in einem angenehmen Klima ein neues Leben anfangen.“
    Counce schwieg und blickte abwartend auf die Menge.
    Ein paar Fanatiker hielten es für besser, lieber zu verhungern, aber die meisten Ymiraner waren den Vorschlägen zugänglich. Um den Stimmungsumschwung zu beschleunigen, wurden schnell Lebensmittel ausgeladen und unter die Hungrigen verteilt. Die Fanatiker zeterten und jammerten. Sie wollten die Leute davon abhalten, ihre Seelen gegen Lebensmittel einzutauschen, doch die Reaktion der Masse war ganz erstaunlich. Es zeigte sich, daß sich trotz der strengen Lebensart eine Menge alter Schimpfwörter erhalten hatten und nun auf die verbohrten und fanatischen Anhänger der Entsagung niederprasselten.
    Bald darauf kamen Berichte von den Landeplätzen der anderen Schiffe, überall spielten sich die gleichen Szenen ab.
    Bassett blickte Counce verwundert an. „Ihre Agenten haben hier wirklich ausgezeichnete Vorarbeit geleistet. Ich hätte nie gedacht, daß die Ymiraner so reagieren würden.“
    „Vielleicht liegt es daran, daß Sie sich nicht in die hier herrschenden Verhältnisse hineindenken können. Der Hunger weckt gewisse Instinkte, die Sie niemals kennengelernt haben. Auf der Erde gibt es ja im Augenblick keine Hungernden.“
    Bassett schwieg. Er dachte bereits an die Zukunft. Zweifellos glaubte er noch immer an die Verwirklichung seiner eigenen Pläne. Er war fest dazu entschlossen, den Ruhm, die Menschheit vereinigt zu haben, allein für sich zu beanspruchen. Er wußte allerdings nicht, wie die Zukunft wirklich aussehen würde, denn er ahnte nichts von der Existenz der fremden Rasse.

 
18.
     
    „Das ist mir rätselhaft“, sagte Lecoq grimmig. „Es hat doch keinerlei Schwierigkeiten gegeben. Die Ymiraner sind kurz und schmerzlos von den anderen aufgenommen worden. Sie haben sich widerstandslos in ihr Schicksal gefügt und wie Kälber zum Metzger führen lassen. Allerdings sind sie nicht geschlachtet, sondern überall gut aufgenommen worden.“
    „Wenn ich nur wüßte, wohin dieser Counce verschwunden ist“, sagte Bassett grübelnd.
    Es war ein trüber Tag. Über Rio hingen dunkle Regenwolken und verhüllten die Sonne. Bassetts Stimmung war dementsprechend.
    „Diese Leute haben ihr Versprechen eingehalten. Alles ist so gekommen, wie dieser Counce vorausgesagt hat. Die Ymiraner werden geduldet und langsam assimiliert. Hier und da lacht man über ihre eigenartigen Gewohnheiten, aber das sind natürlich keine echten Probleme. Der Damm ist wirklich gebrochen. Lecoq. Wenn wir die Entwicklung weiter fördern, wird es bald einen regen Verkehr geben. Die seit Jahrhunderte währende Isolierung der Kolonien beginnt aufzuweichen.“
    Lecoq fluchte leise vor sich hin. „Ich kann einfach keine Spur von dem Kerl entdecken. Wir hatten ihn während der ganzen Operation unter Beobachtung, um dadurch vielleicht einen Hinweis auf seine Organisation zu bekommen. Es war nichts zu machen. Zum Schluß verschwand der Kerl spurlos. Der Mann, den ich auf ihn angesetzt hatte, konnte sich das plötzliche Verschwinden überhaupt nicht erklären. Ich habe ihn natürlich rausgeworfen, aber ich bin fest davon überzeugt, daß er keine Schuld hat.“
    „Ich mache dir ja auch keinen Vorwurf“, entgegnete Bassett. „Die Situation ist also folgende: Wir können eine derartig machtvolle Geheimorganisation unmöglich dulden. Außerdem brauchen wir das Geheimnis des Teletransports. Wenn wir es haben, müssen wir die anderen an der Auswertung dieser Erfindung hindern.“
    Lecoq rieb sich verwirrt die Augen. „Ich weiß überhaupt nicht, was diese Leute wollen. Sie haben alles, wovon wir früher geträumt haben.“
    „Aber nicht aus den gleichen Gründen“, gab Bassett zu bedenken. „Gibt es denn gar keinen Hinweis auf die möglichen Verbündeten dieses Burschen?“
    Lecoq schlug einen dicken Ordner auf und blätterte darin herum. „Dieser Jaroslav Dubin gehört ganz ohne Zweifel zu

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