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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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dringen konnte.
    „Es ist denkbar, daß der Mond sein pockennarbiges Aussehen den Trümmern des fünften Planeten zu verdanken hat“, räumte Soames ein. „Viele Wissenschaftler halten diese Theorie für sehr wahrscheinlich.“
    Aus dem Lautsprecher klang unverständliches Gemurmel in den Raum. Gail sah Soames erwartungsvoll an. „Ich muß meine Leser interessieren; sie müssen sich persönlich angesprochen fühlen. Wenn der Mond ein solches Bombardement durchgemacht hat, warum nicht auch die Erde?“
    „Die Erde hat auch etwas abbekommen, aber wir haben hier eine Atmosphäre, in der die kleineren Brocken schon vor dem Aufschlag völlig verglühen. Die größeren Brocken sind schon zu einer Zeit aufgeschlagen, als es hier noch dreizehige Pferde und Panzerfische gab. Sicher ist die Erdoberfläche damals ziemlich verwüstet worden, doch Verwitterungserscheinungen, Faltungsvorgänge und Sedimentation haben das Aussehen der Erde inzwischen verändert. Es ist kaum noch möglich, die Spuren der vor undenklichen Zeiten stattgefundenen Katastrophe zu finden. Auf dem Mond gibt es keine Witterungseinflüsse, und deshalb sind die Aufschlagstellen der Asteroiden und Meteore noch deutlich zu sehen. Die Wunden des Mondes sind nie verheilt.“
    Gail runzelte nachdenklich die Stirn. „Ein derartiges Bombardement muß schauderhaft sein. Ein Atomkrieg wäre vergleichsweise harmlos. Leider ist das alles schon vor Jahrmillionen geschehen. Die Leser interessieren sich aber mehr für die Ereignisse der Gegenwart.“
    Soames wollte antworten, doch er brachte kein Wort hervor. Die Richtwellenröhre hatte ihre ruhelose Jagd auf Meteore plötzlich eingestellt und zeigte unverrückbar auf einen Punkt dicht oberhalb des südsüdöstlichen Horizontes.
    „Da stimmt etwas nicht!“ murmelte Soames. Mit einem Blick stellte er fest, daß die beiden Bildschirme des Radargerätes nichts anzeigten. Auf jeder Scheibe hätte eigentlich ein wandernder Punkt erscheinen müssen. Der eine würde die Höhe, der andere Richtung und Entfernung des angepeilten Objektes anzeigen. Beide Bildschirme leuchteten schwach grünlich; die Richtröhre zeigte offenbar auf einen Punkt, an dem sich nichts befand. Auch die Registriergeräte verhielten sich merkwürdig; sie kritzelten sinnlose, nicht deutbare Linien auf den Papierstreifen.
    Soames konnte das nicht begreifen. Sein Radarsucher war ein Präzisionsgerät und hatte noch nie versagt. Entweder faßte es einen Gegenstand, oder es zeigte überhaupt nichts an und suchte unruhig weiter. Diesmal war es aber auf einen bestimmten Punkt gerichtet, ohne etwas anzuzeigen. Ein festes Objekt kann aber nur die Strahlen reflektieren, nicht aber absorbieren.
    Soames schüttelte den Kopf. Das Gerät benahm sich entschieden merkwürdig. Es hatte den Anschein, daß das Gerät nur einen Teil der ausgesandten Impulse empfing – und das nur sehr schwach. Das konnte nur bedeuten, daß dort draußen etwas existierte, das eigentlich nicht gegenständlich, also nicht wirklich war. Irgend etwas mühte sich ab, den Sprung in die Realität, in die materielle Existenz zu schaffen.
    All diese Gedanken zuckten blitzartig durch Soames’ Gehirn.
    Aus dem Lautsprecher tönte plötzlich ein ohrenbetäubendes Kreischen und Heulen. Gleichzeitig leuchteten beide Bildschirme des Meteorsuchers auf ihrer ganzen Fläche grell auf. Die Intensität des Lärms steigerte sich bis ins Unerträgliche. Die Registriergeräte konnten die aufgefangenen Impulse nicht mehr bewältigen und blieben an den gelochten Rändern der Papierstreifen hängen. Dieses grauenhafte Höllenkonzert konnte keine gewöhnliche elektrostatische Entladung sein, denn so etwas war noch nie von einem Lautsprecher wiedergegeben worden.
    Das Bemerkenswerteste daran aber war – und das konnte Soames in diesem Augenblick nicht wissen –, daß aus allen in Betrieb befindlichen Fernseh-, Rundfunk– und Funkgeräten überall auf der Erde der gleiche sinnlose und unerklärliche Lärm dröhnte. Sämtliche elektronischen Geräte wurden empfindlich gestört: Elektronenmikroskope, Flugsicherungsanlagen und sämtliche elektrische Uhren auf der ganzen Welt. Bis hinauf in die nördlichen Breiten von Labrador waren die Störungen stark genug, sämtliche elektrisch betriebenen Geräte zu stören.
    Plötzlich setzte der Lärm aus. Die unvermittelt einsetzende Stille wirkte doppelt belastend auf alle Gemüter. Auf jedem der beiden Bildschirme des Meteorsuchers erschien ein heller Punkt. Nach der

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