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Sexy Wings - Himmlische Verlockung

Sexy Wings - Himmlische Verlockung

Titel: Sexy Wings - Himmlische Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Horn
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1. Langeweile
     
    Himmel, Abteilung „Engelsgesänge“
     
    „Mir ist so tierisch langweilig!“
    Gabriela raschelte lustlos mit ihren strahlend weißen Flügeln herum und zog die Stirn in Falten. Sie saß zusammen mit ein paar anderen Engeln auf flauschigen Sofas und wartete auf den Beginn der nächsten Chorprobe.
    „Pst“, raunte Raphaela ihr zu, „wenn dich der Chef hört, kriegst du Ärger!“
    „Wäre nicht zum ersten Mal“, erwiderte Gabriela und warf ihre blonden Locken rebellisch über die Schulter. „Der Michael kann doch nicht erwarten, dass wir bis in alle Ewigkeit tatenlos herumsitzen.“
    Die Erzengel hatten ja alle ihre höchst wichtigen Beschäftigungen, aber als normaler Chorengel war man nur ein paar Stunden am Tag mit Lobpreisungen beschäftigt, die restliche Zeit hatte man frei. Und hier im Himmel war längst nicht soviel los wie drunten auf der Erde. Gabriela seufzte leise, als sie an ihre Zeit dort zurückdachte. Sie hatte wirklich nichts anbrennen lassen damals! Ein genießerisches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
    „Du heckst doch irgendwas aus“, stellte Raphaela fest und musterte sie streng.
    „Komm mit“, flüsterte Gaby ihr zu und zog sie am Ärmel ihres schimmernden weißen Kleides ein Stück zur Seite.
    „Wir sind gleich wieder da!“, flötete Gabriela den anderen Engeln zu, die einen Notenstapel sortierten.
    Sie flog zusammen mit Raphaela an den äußersten Rand, dorthin, wo man mit ein wenig Engelsmagie durch die Wolken nach unten schauen konnte.
    „Was hast du vor?“, fragte Raphaela und klang ziemlich ängstlich. Raphi war im Gegensatz zu Gabriela zu ihrer irdischen Zeit recht brav gewesen. Klosterschule, Kirchenchor, regelmäßige Besuche bei der Uroma.
    Gaby war wegen unzüchtigen Verhaltens von der Klosterschule geflogen, hatte in einer Rock-Band gesungen und ihre regelmäßigen Besuche hatten eher männliche Erdenbürger betroffen, die nicht mit ihr verwandt waren.
    Hier herauf gekommen war sie eigentlich nur, weil sie – im angetrunkenen Zustand – miterlebt hatte, wie so ein junger Kerl auf die Bahngleise fiel. Sie hatte ihm die Hand hingestreckt, ihn zurück auf den Bahnsteig gezogen, aber dann hatten die drei Gin Tonics zugeschlagen und sie war selbst auf die Gleise gefallen. Das Quietschen einer Zugbremse und Hallelujah!, schon war sie hier gelandet. Als Lebensretterin war sie per himmlischem Gesetz direkt heraufbefördert worden. Quasi per wild card auf die Wolke.
    Und nun saß sie auf flauschigen Sofas und ebensolchen Wolken herum und konnte die Langeweile manchmal nicht länger ertragen. In diesen Momenten kamen ihr dann hin und wieder äußerst fragwürdige Einfälle. So wie jetzt.
    „Komm, wir erhören ein Gebet!“, schlug Gaby vor.
    Raphaela wich zurück. „Spinnst du? Wenn das der Michael rauskriegt!“
    „Ach was“, sagte Gabriela. „Dann wirbelt er ein bisschen mit seinem Feuerschwert herum, aber er beruhigt sich schon wieder. Erzengel müssen doch gnädig sein und vergeben, das steht bestimmt in ihrer Arbeitsplatzbeschreibung.“
    Sie blies ein Loch in die Wolke und deutete nach unten.
    „Da ist eine Stadt. Mit einer Menge Leute. Ich zähle jetzt rückwärts und wenn ich bei null angekommen bin, erfülle ich den nächstbesten Wunsch, den ich höre.“
    „Das kannst du nicht machen!“, protestierte Raphi und flatterte aufgeregt mit ihren Flügeln herum. „Sie werfen dich raus oder schicken dich nach unten oder nehmen dir die Flügel weg oder sonst was!“
    Doch Gabriela begann schon mit dem countdown.
    „Zehn
    neun
    acht
    sieben
    ...“

Erde, eine kleine Wohnung in der Goethestraße
     
    Armin war total erledigt. Er hatte nach der Arbeit noch seinem Kumpel Benni beim Umzug geholfen. Dabei schleppte er den ganzen Tag sowieso schon genug Kisten bei seinem Job im Lager! Aber einem Freund half man natürlich gern. Seine Knochen waren nicht unbedingt der gleichen Meinung, sie gaben ihm im Moment das Gefühl, steinalt zu sein.
    War er ja vielleicht auch.
    Siebenunddreißig. Und single. Ohne große Aussichten, dass sich daran bald etwas ändern würde.
    Er schleppte sich ins Bad und drehte den Wasserhahn an der Wanne auf. Normalerweise duschte er nur, aber heute würde er sich gemütlich ins heiße Wasser legen, so wie es die Ladies in den Movies immer taten. Allerdings sahen die sicher schärfer aus als er , denn er würde sich weder die Nägel lackieren noch ein Champagnerglas elegant in der Hand hin und herschwenken. Allenfalls eine

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