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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Anzeige mußte sich das unbekannte Objekt in einem Winkel von hundertsiebenundsechzig Grad und einer Entfernung von achtzig Meilen in einer Höhe von ungefähr sechstausend Metern befinden.
    Soames las die Meßwerte ab und schüttelte fassungslos den Kopf. Das konnte nur bedeuten, daß da etwas aus dem Nichts entstanden war. Die Instrumente hatten keine Annäherung angedeutet, das war ganz sicher. Soames dachte fieberhaft nach. Das konnte doch nicht möglich sein! Wie sollte etwas aus dem Nichts entstehen und dabei ein Radiosignal erzeugen, das alle Gewitter der Erde zusammen nicht erzeugen können?
    Aber das aus dem Nichts herausgesprungene Objekt existierte tatsächlich. Wenn die Meßwerte stimmten, bewegte es sich mit dreifacher Schallgeschwindigkeit in östlicher Richtung.
    Die mit allen anderen Stützpunkten verbundene Gegensprechanlage wurde wieder lebendig. Aufgeregte Stimmen schrien in Dänisch, Englisch und Russisch durcheinander. Alle hatten das gleiche Phänomen erlebt und fragten nun nach der Ursache.
    Inzwischen verfolgte das Meteorsuchgerät ein großes Objekt, das weder wie ein Meteor aus dem Weltenraum, noch wie ein Flugzeug oder ein Fernlenkgeschoß über den Horizont gekommen war. Es war ganz einfach mit viel Getöse aus dem Nichts aufgetaucht. Der Radarstrahl konnte das geheimnisvolle Objekt ohne Schwierigkeiten auf seinem Weg nach Osten verfolgen. Die Geschwindigkeit lag bei Mach drei, also bei neununddreißig Meilen in der Minute.
    Plötzlich bremste das Flugobjekt seinen rasenden Flug so schnell, daß die Geschwindigkeit in unwahrscheinlich kurzer Zeit auf den Nullwert absank. Es verhielt einige Minuten lang auf der Stelle und raste plötzlich mit rasch zunehmender Geschwindigkeit auf dem gleichen Kurs zurück. Plötzlich schien es sich zu überschlagen und auf die Erdoberfläche hinabzustürzen. Mitten im Sturz fing es sich aber wieder, blieb fast eine Sekunde lang still in der Luft hängen, um dann in einer korkenzieherartigen Spirale abwärts zu taumeln. Der Sturz dauerte einige Sekunden. Es schien sich noch einmal fangen zu wollen, stürzte dann aber mit kaum verminderter Geschwindigkeit hinter der Kimm auf die Erdoberfläche.
    Einige Sekunden später bebte der Boden. Geistesgegenwärtig hatte Soames gegen die Hülle des Registriergerätes geschlagen und somit die Schreiber wieder in Bewegung gesetzt. Nun konnte er ablesen, wieviel Zeit zwischen der statischen Entladung und der Erdbebenwelle verstrichen war.
    Oberflächenwellen von Erdbeben haben eine ziemlich konstante Ausbreitungsgeschwindigkeit von etwa vier Meilen in der Sekunde. Nach der Radarmessung war das geheimnisvolle Objekt in einer Entfernung von achtzig Meilen aufgetaucht. Die Gleichzeitigkeit des Auftauchens und der statischen Entladung konnte also als ursächlicher Zusammenhang gewertet werden. Die Zeitspanne zwischen Statik und Erdbebenwelle betrug genau zwanzig Sekunden, was wiederum auf die gleiche Ursache hinwies. Während Soames all diese Werte überschlug, traf die zweite, durch den eigentlichen Sturz des Objektes hervorgerufene Erdbebenwelle ein.
    Soames suchte fieberhaft nach einer vernünftigen Erklärung. Gleichzeitig hörte er das aufgeregte Stimmengewirr aus dem Lautsprecher. Irgend jemand hatte herausgefunden, daß die statische Entladung gleichzeitig auf allen Wellenlängen hörbar gewesen war. Die Stärke der Störung war jedoch nicht meßbar gewesen. Tausende von Blitzentladungen wären nicht in der Lage gewesen, auf sämtlichen Frequenzbereichen ein Geräusch von derartiger Stärke und Dauer hervorzurufen. Selbst für den engeren Bereich der Antarktis wären viele hunderttausend Kilowatt nötig gewesen, um einen derartigen Effekt zu erzielen.
    Die Diskussion zwischen den Stützpunkten wurde allmählich schärfer. Der wachhabende Offizier des amerikanischen Stützpunktes erklärte gerade zum x-ten Male, daß die Amerikaner den Lärm zwar gehört hätten, aber selber keine Erklärung dafür wüßten. Ein russischer Sprecher verkündete daraufhin, daß die Amerikaner ihre Forschungsstation mißbrauchten, um in aller Stille geheime Waffen zu testen.
    Captain Moggs war nicht gewillt, diese Anschuldigung hinzunehmen. Als Presseoffizier kannte sie die verheerende Wirkung von Falschmeldungen zur Genüge. „Das muß sofort nach Washington gemeldet werden! Sie müssen mir sofort einen genauen Bericht geben, Mr. Soames! Was hat die statische Entladung verursacht, was ist das für ein Flugobjekt? Ich brauche genaue

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