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TS 84: Das Gestirn der Ahnen

TS 84: Das Gestirn der Ahnen

Titel: TS 84: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Wahrscheinlich würden sie auch ihn vernichten, aber vorher wollte er sich noch verteidigen.
    „Jetzt höre ich zu“, sagte er fest. „Ich verstehe auch.“
    „Die Vanryn haben schon immer nicht zuhören wollen“, sagte die Stimme.
    „Wir sind keine Vanryn“, widersprach Fairlie. „Wir kommen von der Erde, einem entfernten Planeten.“
    „Das wissen wir, aber ihr seid die Kinder der Vanryn, die jetzt nach den Sternen greifen. Ihr gleicht ihnen.“
    Winstedt zupfte Fairlie am Ärmel. „Fragen Sie sie, ob sie sich nicht zeigen wollen. Ich möchte sie gern einmal sehen. Vom biologischen Standpunkt, meine ich.“
    Fairlie bewunderte in diesem Augenblick den Wissenschaftler, der sich hinter Winstedts weichlichem Äußeren verbarg, aber dann schüttelte er den Kopf und zischte auf englisch: „Seien Sie ruhig, hier geht es um wichtigere Dinge!“
    Die Stimme – Fairlie glaubte, daß der zweite Llorn mit ihm sprach – fuhr fort.
    „Wir haben seit langer Zeit das All bewacht, damit die Vanryn nicht wieder zu den Sternen flogen. Als wir sahen, daß ihr es tun würdet, haben wir in euren Herzen gelesen – und eure Gedanken.
    Wir sahen, daß ihr von unserem Verbot wußtet, aber trotzdem habt ihr es übertreten!“ jetzt müßte ich uns eigentlich entschuldigen, dachte Fairlie verzweifelt. Ich müßte ihnen sagen, daß wir nicht an die Existenz der Llorn glauben konnten, weil wir nicht wußten, daß es sie wirklich gab …
    Das hätte er sagen sollen, aber er konnte es nicht. Er fühlte, daß er sich nicht mehr beherrschen konnte, selbst wenn, er damit alles aufs Spiel setzte …
    „Dann darf also niemand zu den Sternen fliegen, weil die Llorn sie für sich haben wollen?“ fragte er wütend.
    Einer der Llorn seufzte.
    „Die Gedankengänge der Vanryn haben sich immer noch nicht geändert“, sagte die Stimme. „Sie schließen immer noch von sich auf andere.“ Das Flüstern wurde lauter. „Du sagst, daß die Llorn die Sterne für sich beanspruchen. Gibt es denn Llorn auf deinem Planeten?“
    „Nein“, antwortete Fairlie.
    „Habt ihr auf Ryn Llorn gesehen, als ihr ankamt?“
    „Nein.“
    „Wir wollen kein Reich, das die Sterne umschließt. Wir haben unsere Welt und begehren keine andere.“
    „Warum habt ihr dann die Vanryn bekämpft und ihr Reich vernichtet?“ fragte Fairlie skeptisch.
    „Weil die Vanryn das Universum beherrschen wollten. Sie hätten die Welten besiedelt und nicht zugelassen, daß sich andere Rassen entwickelten. Wir konnten nicht zusehen, wie sie die natürliche Entwicklung auf zahlreichen Welten behinderten.“
    „Nur deswegen habt ihr diesen Krieg geführt?“ fragte Fairlie ungläubig.
    „Du glaubst es nicht. Die Vanryn konnten es auch nicht … Wir haben uns nicht in ihre Angelegenheiten eingemischt, solange sie auf ihrem Planeten blieben. Aber wir konnten es nicht zulassen, daß sie die Entwicklung anderer Rassen beeinträchtigten oder zu verhindern versuchten.“
    Als Fairlie immer noch ungläubig staunte, sagte die Stimme: „Sieh uns an, dann wirst du alles verstehen.“
    Die Schatten hoben sich.
    Er sah die Llorn.
    Raab holte tief Luft und schwieg.
    Winstedt flüsterte begeistert: „Seht euch das an! Menschenähnlich, aber trotzdem völlig verschieden von uns oder den Vanryn.“
    Zweifüßler mit kurzen dicken Beinen, auf denen ein massiger Rumpf ruhte. Kurze Arme, dunkle Haut, keine Behaarung, unbekleidet. Der Kopf und die Gesichter menschenähnlich, weite Nasenöffnungen, Augen ohne Lider und Pupillen …
    Die flüsternde Stimme kam aus dem Mund des mittleren Llorn.
    „Du siehst, daß wir eine völlig andere Rasse sind. Auf jeder Welt, in der es Leben gibt, werden sich ähnliche Formen entwickeln, wenn diese Entwicklung ungestört vor sich gehen kann. Im All gibt es viele Arten von Menschen – aber wenn die Vanryn ihren Willen durchgesetzt hätten, dann gäbe es heute nur noch eine Art, die über die anderen herrschen würde.
    Das konnten wir nicht zulassen. Wir sagten ihnen, daß sie die Entwicklung auf den anderen Welten nicht behindern dürften. Hier, in dieser Halle, warnten unsere Abgesandten sie, daß wir sie vernichten würden, wenn sie sich nicht änderten.“
    Wieder hörte Fairlie einen Seufzer.
    „Sie wollten sich nicht belehren lassen, sondern lachten über unsere Warnung. Deshalb mußten wir Gewalt anwenden, obwohl wir den Frieden lieben. Wir trieben sie auf ihren Planeten zurück, zerstörten ihre Raumschiffe und verboten ihnen, jemals wieder zu den

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