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TS 84: Das Gestirn der Ahnen

TS 84: Das Gestirn der Ahnen

Titel: TS 84: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Augenblick lang sah Fairlie eine Flotte von riesigen Raumschiffen, dunkle Kolosse, die sich zu den Sternen aufschwangen …
    „Bis wohin?“ fragte er leise.
    „Sie müssen doch auch schon einmal auf den Gedanken gekommen sein, daß die Urmenschen aus einem anderen Sonnensystem hierhergekommen sein können“, antwortete DeWitt.
    „Oh, nein“, antwortete Fairlie. Er lachte. „Das ist natürlich unmöglich. Vielleicht sind sie tatsächlich von außen gekommen, aber wir werden ihnen nicht so bald folgen können. Nicht jetzt. Noch lange nicht!“
    DeWitt sah ihn an und lächelte. „Das hängt ganz von Ihnen ab.“ Dann drehte er sich um und steckte eine neue Kugel auf die Nadel.
    „Ich habe Ihnen doch bereits gesagt, daß ich heute nichts mehr hören möchte!“ protestierte Fairlie.
    DeWitt sagte beiläufig: „Ich dachte, daß Sie sich vielleicht für das hier interessieren würden. Es ist ein reines Unterhaltungsstück. Wir haben eine Menge davon, denn die wichtigeren Sachen scheinen sie doch alle mitgenommen zu haben. Hören Sie es sich ruhig einmal an, damit Sie die Urmenschen auch einmal von ihrer ästhetischen Seite kennenlernen …“
    Die Kugel begann sich zu drehen.
    Das Laboratorium war plötzlich von einem wunderschönen Ton erfüllt, der zuerst aus weiter Ferne zu kommen und sich dann immer mehr zu nähern schien.
    Was für ein Instrument war das nur – eine Orgelpfeife, eine Flöte, eine Harfe? Nein, ein völlig fremdes Instrument erzeugte diesen Ton, der Fairlie zu Tränen rührte.
    Aber noch bevor der Ton langsam verklang, hatte das Mädchen zu singen begonnen.

 
5.
     
    Sie rief den Wind, und er antwortete ihr aus weiter Ferne. Sie rief nochmals, und er kam zu ihr.
    Fairlie erschien es ganz natürlich, daß alles dem Ruf dieser Stimme folgte – sogar der Wind.
    Die Stimme war voll und klar, aber zur gleichen Zeit durchsichtig wie Glas, völlig mühelos und niemals angestrengt oder gar schrill. Die Stimme und der Wind hielten nun Zwiesprache miteinander – ohne Worte, aber Worte waren auch überflüssig. Die Melodie war unkompliziert und schlicht, aber trotzdem unbeschreiblich schön.
    Er lauschte, und vor seinem inneren Auge erschien das Mädchen – nicht sehr klar, aber er wußte, daß sie schön war – wie sie auf einem hohen Felsvorsprung stand, das Gesicht zu den Sternen erhoben, und mit dem Wind sprach.
    Dann war alles vorüber, und die Stille wirkte wie ein Schock auf Fairlie.
    „Ganz nett, was?“ meinte DeWitt. „Eigentlich beachtlich, daß ihre Stimme auch so menschenähnlich ist.“
    Er legte die Kugel in das Regal zurück. „Denken Sie darüber nach, worüber wir gesprochen haben, Fairlie. Rufen Sie mich an, wenn Sie mehr hören wollen – und kommen Sie sofort zu mir, wenn Sie etwas entdeckt haben sollten!“
    Er war gegangen, bevor Fairlie sich zu einer Antwort aufraffen konnte.
     
    *
     
    Die folgenden Tage und Wochen bestanden nur noch aus Essen, Schlafen und Arbeiten. Fairlie arbeitete auf dem gleichen Gebiet, das auch Speer bearbeitete und hielt sich ständig vor Augen, daß alles umsonstwar,wennsienichtbaldzuErgebnissenkommen sollten …
    Die Raumschiffe werden die Erde verlassen. Raumschiffe, ihre oder unsere. Die Sterne warten. Alles hängt von Ihnen ab.
    Fairlie hörte sich immer wieder die Stimme des Mädchens an und jedesmal war er wieder unfähig, zu begreifen, daß sie schon vor dreißigtausend Jahren gestorben sein sollte. Die Stimme war noch so lebendig – und sie rief ihn!
    Er ordnete seine Notizen, schrieb sie nieder und verglich sie mit denen von Speer. Sie waren zu denselben Ergebnissen gekommen.
    Dann rief sie Bogan zu einer Konferenz zusammen. DeWitt nahm ebenfalls daran teil. Er saß ruhig in seinem Sessel und rauchte, aber durch seine Anwesenheit schien der Raum von einer merkwürdigen Spannung erfüllt zu sein.
    Bogan sprach selbstverständlich als erster. „Dr. Lisetti und ich haben beinahe identische Ergebnisse erzielt.“ Das Wort ,beinahe’ war auf Lisettis unglückselige Unkenntnis und Dummheit gemünzt. „Auf Grund dieser Ergebnisse können wir ziemlich sicher sagen, daß die Symbole auf den Maschinen mit EIN und AUS, beziehungsweise ARBEITSSTELLUNG und RUHESTELLUNG übersetzt werden müssen.
    Einige andere Zeichen scheinen Zahlen zu sein, und wir haben uns über ihre Bedeutung geeinigt. Außerdem haben wir noch einige andere Buchstabenkombinationen mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit richtig definiert.“
    „Dann haben Sie es ja

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