Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 84: Das Gestirn der Ahnen

TS 84: Das Gestirn der Ahnen

Titel: TS 84: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
wortlos den Raum. Christensen stand noch einen Augenblick in der Tür und sagte schließlich: „Ich erwarte, daß Sie mich sofort von sämtlichen neuen Entdeckungen unterrichten. Gute Nacht, meine Herren.“
    Als sie hinausgingen, wandte sich Speer an Fairlie. „Weiß Gott, ich wünschte, ich hätte nie etwas von der ganzen Sache gehört!“
    Er drehte sich um und ging fort.
    „Amen“, sagte Lisetti, der hinter ihnen gegangen war und jetzt neben Bogan stand.
    „Leider haben wir aber etwas davon gehört“, meinte Bogan. „Jetzt müssen wir eben sehen, wie wir damit fertig werden.“
    Lisetti sah zum Himmel auf und schüttelte sich.
    „Ach, zum Teufel“, bemerkte er dann. „Ich werde jetzt ins Bett gehen und mich betrinken. In dieser Reihenfolge.“
     
    *
     
    Die Arbeit hatte wieder begonnen. Die endlosen Analysen, die Vergleiche, die hoffnungsvollen Versuche, die erwarteten Niederlagen. Manchmal dachte Fairlie auch an DeWitt und wie es ihm wohl im Verteidigungsministerium gehen mochte.
    Er schwankte immer noch zwischen dem Wunsch, daß der Minister Christensens Rat befolgen und die Tests verbieten würde, und der Hoffnung, daß er DeWitt erlauben würde, mit ihnen zu beginnen.
    Etwa eine Woche später kam DeWitt in sein Büro. Fairlie brauchte ihn gar nicht erst zu fragen, wie die Antwort in Washington gelautet hatte. DeWitts Gesicht zeigte nur zu deutlich, daß sein Vorschlag abgelehnt worden war.
    „Wir werden nie weiterkommen, wenn ihr Kerle uns nicht bald etwas mehr liefert! Besteht eigentlich Grund zu der Hoffnung, daß euch in den nächsten Wochen etwas Neues einfällt?“ fragte er bissig.
    Fairlie, der durch diesen Ton verletzt war, berichtete mit schadenfroher Miene, daß die Aussichten dafür in der Tat äußerst schlecht seien.
    „Übrigens“, fügte er noch hinzu, „bin ich völlig einer Meinung mit Mr. Christensen, daß es geradezu absurd ist, eine Maschine bedienen zu wollen, wenn man nur die beiden Wörter EIN und AUS kennt.“
    „Ich finde, daß man nicht sehr viel mehr braucht“, warf DeWitt ein. „Ich bin überrascht, Fairlie. Ich dachte, Sie seien ein junger Mann, aber Sie scheinen doch so alt zu sein wie Christensen … Ich sehe ein, daß es für Christensen schwer sein muß, sich daran zu gewöhnen, nach vorwärts, anstatt zurück zu schauen. Aber Sie …“
    Er schüttelte den Kopf und verließ den Raum. Fairlie saß an seinem Schreibtisch und glühte vor Zorn, obwohl er nicht einmal genau wußte, auf wen er wütend war. Er begann den Verteidigungsminister und Christensen zu hassen.
    Dann begann er wieder mit neu erwachter Energie zu arbeiten. In den nächsten Wochen verschwendete er immer weniger Zeit auf Schlafen und Essen und lebte beinahe nur noch von schwarzem Kaffee und Benzedrintabletten. Die Welt um ihn herum schien immer kleiner zu werden, bis sie schließlich nur noch Platz genug für ihn selbst, seine Tonbänder, seine Tonkurven und seine Notizen hatte.
    Nach einigen Wochen schien er einen Weg gefunden zu haben. Er wußte, daß die Ergebnisse falsch sein konnten, weil sie auf einer geradezu unmöglichen Annahme beruhten, aber andererseits hatte ihm diese Theorie zum erstenmal wieder eine neue Möglichkeit gezeigt …
    Er erzählte niemand etwas davon, nicht einmal Speer. Er fürchtete ausgelacht zu werden.
    Dann erloschen eines Abends die Lichter.
    Er stand regungslos vor seinem Schreibtisch. Aus dem Tonbandgerät erklang die Stimme des Mädchens, das vor dreißigtausend Jahren gestorben war. Die Stimme war so leise, daß er hören konnte, wie der Wind den Sand gegen die Fensterscheiben trieb. Dann hörte er nichts mehr, nur noch das Pfeifen und Heulen des Windes.
    Er dachte, daß der Strom ausgefallen sein müsse und ging zurTür, um hinauszusehen, ob die anderen Gebäude auch finster waren.
    In einiger Entfernung sah er das strahlend erleuchtete Verwaltungsgebäude. Dann wurde es plötzlich dunkel vor seinen Augen …

 
6.
     
    Das Verhör dauerte jetzt schon Stunden.
    „Wieso wußten Sie, daß die Leitungen durchgeschnitten worden waren?“
    „Ich habe nichts davon gewußt, verdammt noch mal! Sie haben es mir doch selber gesagt.“
    Hills Gesicht, kalt, wütend, erregt. Hill, der sich hatte überraschen lassen; der Geheimdienst, der versagt hatte. Hinter ihm standen Christensen und DeWitt, die beide aussahen, als ob der Himmel über ihnen zusammengestürzt sei.
    „Schön“, sagte Hill, „dann haben Sie es eben nicht gewußt.“ Sein Ton verriet, daß er

Weitere Kostenlose Bücher