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TS 87: Der kleine Fuzzy

TS 87: Der kleine Fuzzy

Titel: TS 87: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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Zarathustragesellschaft.
    „Nein, will er das?“
    „Nun, das weiß ich nicht, Victor. Ich habe gerade mit ihm gesprochen. Er sagt, es hätte Gerede gegeben wegen der Regenfälle im Piedmont, auf dem Beta-Kontinent. Er machte sich Sorgen darüber. Die Regenfälle sind seit letztem Jahr um zehn Prozent zurückgegangen, und gegenüber dem vorletzten Jahr sind es sogar fünfzehn. Jetzt hat er Angst, daß die ganze Geschichte auf Terra irgendeinem Bürohengst in die falsche Kehle kommt und man uns vorwirft, wir hätten das ökonomische Gleichgewicht gestört und dadurch die Trockenheit verursacht.“
    „Woher hat Emmert denn diesen Unsinn?“ wollte Grego wissen. „Von Ihren Leuten?“
    „Nein, absolut nicht, Victor. Dieser Rainsford hat alles aufgebracht.“
    „Rainsford?“
    „Dr. Bennett Rainsford, der Naturforscher vom Institut für Xeno-Wissenschaften. Ich habe diesen Burschen noch nie über den Weg getraut. Sie stecken immer ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen und schreiben dann blöde Berichte an die Kolonialbehörden. Nick Emmert glaubt, daß Rainsford ein Geheimagent der Föderation sei.“
    Darüber mußte Grego lachen. Natürlich gab es Geheimagenten auf Zarathustra. Hunderte sogar. Die Gesellschaft hatte Leute hier, die ihn bespitzelten; das wußte er, und damit fand er sich ab. Auch die großen Aktionäre wie Interstellar Explorations, das Bankenkartell und die Terra-Baldur-Marduk Spacelines hatten ihre Spitzel. Nick Emmert hatte genauso seinen Spionagering, und dann gab es noch die Leute, die die Terra-Föderation auf ihn und Emmert angesetzt hatte. Aber bei der Big Blackwater-Geschichte an Spitzel zu denken, war wirklich lächerlich. Nick Emmert hatte zuviel Dreck am Stecken, und in solchen Dingen kam eben sein schlechtes Gewissen zum Vorschein.
    „Und wenn er schon einer ist, Leonard, was könnte er denn über uns melden? Wir haben eine ausgezeichnete juristische Abteilung, die dafür sorgt, daß wir unsere Satzungen nicht übertreten. Zarathustra ist ein unbewohnter Planet der Klasse III; er gehört mit Haut und Haaren der Gesellschaft. Wir können tun, was uns paßt, solange wir nicht das Kolonialgesetz oder die Verfassung der Föderation verletzen, und solange wir das nicht tun, braucht Nick Emmert sich keine grauen Haare wachsen zu lassen.“
    Kelloggs Gesicht hatte sich aufgehellt, und nach ein paar nichtssagenden Phrasen verabschiedete sich der Mann. Victor schaltete den Bildsprecher ab, lehnte sich in seinen Sessel zurück und fing zu lachen an. Im nächsten Augenblick summte der Bildschirm erneut. Als er einschaltete, meldete seine Sekretärin:
    „Mr. Henry Stenson möchte Sie sprechen, Mr. Grego.“
    „Nur her damit.“ Beinahe hätte er noch hinzugefügt: „Endlich ein Mann mit Verstand.“ Aber er ließ es bleiben.
    Das Gesicht, das auf seinem Bildschirm auftauchte, war faltig und schmal; der Mann hatte zusammengepreßte, schmale Lippen und eine Unzahl winziger Fältchen um die Augen.
    „So, Mr. Stenson. Nett, daß Sie anrufen. Wie geht’s denn immer?“
    „Sehr gut, vielen Dank. Und Ihnen?“ Als Grego höflich gemurmelt hatte, daß er sich ausgezeichneter Gesundheit erfreue, fuhr der Anrufer fort: „Was macht der Globus? Läuft er immer noch synchron?“
    Victor sah auf sein wertvollstes Stück, den großen Globus von Zarathustra, den Henry Stenson für ihn gebaut hatte und der sich frei schwebend in seinem eigenen Kontragravfeld sechs Fuß über dem Boden drehte. Ein orangerotes Licht deutete die KO-Sonne an und die beiden Satelliten, die langsam um den Planeten kreisten.
    „Der Globus selbst stimmt auf die Sekunde, und Darius auch. Xerxes geht ein paar Sekunden vor.“
    Stenson verabschiedete sich. Grego blickte stolz auf seinen Globus. Der Alphakontinent war langsam nach rechts gewandert, und der kleine Flecken, der Mallorys Port darstellte, glitzerte in dem orangeroten Licht der Sonne. Darius, der innere Mond, wo die Terra-Baldur-Marduk Spacelines ihren Raumhafen unterhielten, stand beinahe direkt darüber, und der äußere Mond, Xerxes, tauchte hinter dem Horizont auf. Xerxes war das einzige an Zarathustra, was nicht der Gesellschaft gehörte. Die Terraföderation hatte den Mond als Marinestützpunkt ausgebaut. Das war der einzige Hinweis darauf, daß es noch etwas Größeres und Mächtigeres als die Gesellschaft gab.

 
2.
     
    Jack Holloway landete seinen Manipulator vor der kleinen Ansammlung von Blockhäusern. Er kletterte heraus, schritt langsam auf das

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