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TS 94: Sehnsucht nach der grünen Erde

TS 94: Sehnsucht nach der grünen Erde

Titel: TS 94: Sehnsucht nach der grünen Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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gleich hier in der Nähe ist ein wirkliches Raumschiff? Wo?“
    Elmo fielen beinahe die Augen aus den Höhlen, als er den Hund danach fragte.
    „Das geht dich nichts an, Erdmensch. Würdet ihr Geschöpfe es finden und untersuchen, hättet ihr wahrscheinlich kurze Zeit später das Geheimnis der Raumfahrt ergründet – ehe ihr überhaupt dafür reif seid. Das kosmische Gefüge käme unweigerlich ins Wanken.“ Er knurrte. „Es gibt schon genug kosmische Kriege. Als wir in euren Raum eintauchten, waren wir gerade auf der Flucht vor einer Andromeda-Flotte.“
    „Elmo“, sagte Dorothy, „was hat ein Dromedar damit zu tun? War das nicht schon verrückt genug, ehe er anfing, von einer Dromedar-Flotte zu erzählen?“
    „Nein“, kommentierte Elmo resigniert. „Nein, das war es leider nicht.“
    Er sagte dies, denn just in diesem Augenblick hatte sich ein Eichhörnchen durch ein Loch im Maschendraht gezwängt.
    Es piepste: „Na, wie jeht’s euch Süßen? Ham jerade dene Verständigung bekomme, Ens.“
    „Begreifst du jetzt?“ fragte Elmo, zu Dorothy gewandt.
    „Alles in Ordnung, Vier“, sagte der Dobermann. „Diese Leute hier sind für unseren Zweck bestens geeignet. Darf ich vorstellen – Elmo Scott und Dorothy Scott; übrigens, nenne sie nicht ,Hopps’!“
    „Jawoll. Jeht klar. Freut mir, se kennezulernen.“
    Der Dobermann öffnete wieder sein Maul. Diesmal gab es keinen Zweifel: er „lachte“.
    „Vielleicht sollte ich lieber den Grund für Viers Akzent erläutern“, sagte er. „Wir verstreuten uns nach der Landung; jeder übernahm irgendein Geschöpf von niedriger Mentalität und stellte mit einem Mitglied der herrschenden Rasse Verbindung her, dessen Geist er Sprache, Intelligenz und Vorstellungskraft entnahm. Ich ersehe aus eurer Reaktion, daß Vier beim Erlernen der Sprache aus einem Geist schöpfte, der es gewohnt ist, etwas anders als ihr zu sprechen.“
    „Janz recht“, sagte das Eichhörnchen.
    Elmo schüttelte sich leicht.
    Er sagte:
    „Nicht, daß ich es vorschlagen möchte – aber ich frage mich, weshalb ihr nicht gleich darangegangen seid, die höheren Lebensformen unter eure Kontrolle zu bringen …“
    Der Hund sah schockiert drein. Noch nie hatte Elmo einen Hund schockiert gesehen, aber der Dobermann schaffte es.
    „Es wäre nicht auszudenken“, meinte er. „Die kosmische Ethik verbietet es, irgendein Geschöpf, dessen Intelligenzstufe höher als vier ist, unter geistige Kontrolle zu bringen. Wir Aldebaraner stehen auf einer Intelligenzstufe von dreiundzwanzig, und soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, seid ihr Erdlinge …“
    „Halt!“ unterbrach ihn Elmo. „Nicht weitersprechen! Schließlich könnte ich einen Minderwertigkeitskomplex davontragen … Stimmt doch, oder nicht?“
    „Ich fürchte ja, dat es stimmt“, sagte das Eichhörnchen.
    Der Dobermann nickte.
    „Wie du siehst“, sagte er, „war es nicht bloßer Zufall, daß wir Bems uns dir offenbarten – dir, einem Schriftsteller, der sogenannte Science Fiction schreibt. Wir studierten den Geist vieler, und deiner war der erste, der sich aufnahmebereit genug zeigte, etwaige Besucher von Aldebaran als Premisse anzuerkennen. Hätte Vier beispielsweise versucht, jener Frau die Lage zu erklären, deren Geist er studierte, wäre sie wahrscheinlich verrückt geworden.“
    „Dat jlobe ick bestimmt“, sagte das Eichhörnchen.
     
    *
     
    Ein Huhn steckte den Kopf durch das Loch im Maschendraht, gackerte kurz und zog den Kopf wieder zurück.
    „Seid so freundlich und laßt Drei zur Tür herein“, sagte der Dobermann. „Es tut mir leid, aber es wird euch nicht möglich sein, mit Drei eine direkte Verständigung zu erzielen. Er hat nämlich festgestellt, daß es äußerst kompliziert wäre, den Kehlkopf dieses Geschöpfes zweckdienlich umzuändern – und zwar so, daß er menschliche Laute erzeugen kann. Doch das spielt keine allzu große Rolle. Er ist imstande, sich mit einem von uns telepathisch zu verständigen, und wir können seine Bemerkungen an euch weiterleiten. Im Augenblick jedenfalls läßt er euch schön grüßen, mit der Bitte, ihm die Tür zu öffnen.“
    Das Gackern des Huhns (es war eine große, schwarze Henne, wie Elmo feststellte) hörte sich bösartig an, und Elmo sagte:
    „Mach ihm lieber auf, Hopps.“
    Dorothy Scott erhob sich von seinem Schoß und öffnete die mit Maschendraht bespannte Tür. Dann wandte sie sich um; das Gesicht, das sie Elmo und dem Dobermann zeigte, war einigermaßen

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