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TS 98: Friedhof der Roboter

TS 98: Friedhof der Roboter

Titel: TS 98: Friedhof der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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arbeiten beginnen. Es bereitet mir keine Mühe, mich dicht neben dem Schiffskörper zu halten.
    Jetzt wird ein weiterer Teil abgestoßen! War sein Treibstoffvorrat etwa schon erschöpft? Dabei befinden wir uns noch dicht über der Lufthülle des Planeten und haben das Schwerefeld längst noch nicht verlassen. Der verbliebene Schiffsteil ist im Vergleich zum ganzen Schiff sehr klein und scheint fast nur aus Triebwerk und Treibstoffbehältern zu bestehen. Es können sich nicht viele Riesen darin aufhalten.
    Nun erlischt das Feuer des Triebwerkes. Wird etwa noch ein Teil abgestoßen? Nein, das Restschiff neigt sich, fliegt in einer ballistischen Kurve über den Ozean. Meine Ballistikkenntnisse sind sehr gering. Trotzdem möchte ich sagen, daß das Schiff zu wenig Beschleunigung besitzt, um auf ballistischem Wege den Ozean zu überqueren. Tatsächlich, die Spitze neigt sich bereits. Es stößt wieder in die Luftschichten ein, ohne vorher zu bremsen. Jetzt befindet es sich im freien Fall. Wenn die Verzögerung nicht rechtzeitig beginnt, wird es in der Atmosphäre verglühen.
    Ich bin enttäuscht. Die Verzögerung begann rechtzeitig, aber auf so primitive Art und Weise, wie es aus der Geschichte der Spezies Antes nicht bekannt ist. An einer Gewebehalbkugel stürzt das Schiff dem Wassermeer entgegen, schlägt auf und versinkt. Nein, es versinkt nicht! Obwohl offenbar aus Metall, scheint es genügend Auftrieb zu besitzen, um sich auf dem Wasser zu halten. Jetzt erst entdecke ich die Wasserfahrzeuge, die mit breiten Schaumspuren auf die Landestelle zuschwimmen. Jedes von ihnen ist so groß, daß sich zwei unserer größten Kuppelareale darin unterbringen ließen. Sie fischen das Raumschiff auf. Soviel ich erkennen kann, ist es unbemannt.
    Ich bin davon überzeugt, daß eine einzige antusianische Säuberungsflotte genügt, die Oberfläche von Mollam-drei von den Riesen zu reinigen. Wenn sie nicht so groß wären, könnten wir sie vielleicht nach Mollam-zwei deportieren, aber so bleibt uns nur die Vernichtung. Ich kehre jetzt zum Landeplatz des Schiffes zurück.“
    Der elliptische Gleiter blinkte blutrot in der Sonne, als er schräg nach unten stieß und Kurs auf die nahe Küste Floridas nahm. Er überflog das Raumfahrtzentrum John F. Kennedy, ließ das Städtchen Melbourne zur Linken liegen und landete kurz darauf neben seinem Raumschiff, das unberührt in dem feuchtwarmen Waldversteck lag.
    Unberührt …?
    „Sechste Meldung. Nach der Rückkehr vom ersten Erkundungsflug machte ich die erregendste Entdeckung meiner Kundschafterlaufhahn. Unter dem Grasdschungel rings um das Schiff lief ein Pfad, wie er nur von Exemplaren der Spezies Antes getreten worden sein kann.
    Rassegefährten auf diesem Planeten?
    Eine ungeheuerliche, aber unumgängliche Schlußfolgerung.
    Doch weshalb haben sie sich nicht schon längst bemerkbar gemacht? Warum leben sie so im Verborgenen und lassen die Riesen auf ihrer Welt treiben, was sie wollen? Gleich morgen früh werde ich aufbrechen und den Spuren nachgehen. Wenn sie mir wenigstens ein Zeichen hinterlassen hätten, oder wenn sie versucht hätten, Funkkontakt zu bekommen. Ich glaube, es gibt noch eine Menge Rätsel zu lösen. Eines davon ist, daß ich aus dem Raum keine Kuppelareale entdecken konnte.“
    „Siebente Meldung. Es ist etwas Unglaubliches eingetreten. Mein Verstand weigert sich, die Tatsachen anzuerkennen. Aber es sind Tatsachen. Glücklicherweise hatte ich den Lähmstrahler mitgenommen. Kaum war ich aus der Bodenschleuse getreten, als ich von mehreren Gruppen unbekleideter Antes umringt und angegriffen wurde. Ich konnte mich nur retten, indem ich Hunderte von ihnen lähmte und mich sofort wieder ins Schiff zurückzog.
    Daraufhin versuchte ich es mit telepathischem Kontakt. Obwohl diese Fähigkeit bei den verwilderten Antes nur sehr schwach ausgebildet ist, gelang nach einigen vergeblichen Versuchen eine Verständigung. Ich glaube, sie halten mich für einen Gott. Sie begriffen nicht, daß ich ein Rassegefährte aus dem großen galaktischen Reich der Antes bin. Offenbar kennen sie die Raumfahrt überhaupt nicht. Auch meine Frage nach dem Stande ihrer Wissenschaft stieß auf völliges Unverständnis. Wie ich später erfuhr, existiert bei ihnen noch das von der Geburt abhängige Kastensystem. Als einzigen Erfolg konnte ich freies Geleit zu ihrer Königin erlangen.
    Im Gespräch mit der telepathisch begabteren Königin erfuhr ich einiges über die Verhältnisse auf diesem Planeten. Meine

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