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Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Titel: Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Parade.
    „ Schon gut.“ Dietrich hob eine Hand. „Ich möchte, dass du mich umgehend informierst, wenn du etwas herausgefunden hast.“
    „ Sofern das den Interessen meines Auftraggebers nicht zuwiderläuft – ja.“
    „ Ich weiß nicht, weshalb es dessen Interesse zuwiderlaufen sollte, am Leben zu bleiben.“
    „ Ich meine ja nur.“
    Dietrich nickte leicht. „Schön, dass wir uns da so einig sind, Berry.“
    Er griff erneut zur Zigarettenschachtel. Björn Dietrichs Phase der Nikotinabstinenz schien vorbei zu sein. Mit etwas unter zehn Minuten hatte sie ihre maximale zeitliche Länge erreicht.
    Berringer verzog das Gesicht und sagte: „Ich lass dich jetzt rauchen, Björn. Wir haben ja alles besprochen.“
    „ Nichts für ungut, Berry.“
    „ Ich melde mich.“
    „ Wehe, wenn nicht!“
    Bevor seine Hände vor Nikotingier anfangen zu zittern, dachte Berringer, gehe ich besser.
    Er wandte sich in Richtung Tür, hörte das Knipsen des Feuerzeugs und war erleichtert darüber, die Flamme nicht sehen zu müssen.
     
     
    Berringer war froh, wieder frei atmen zu können.
    Am Nordwall, an dem auch das Polizeipräsidium lag, befand sich passender Weise auch eine Haft- und Untersuchungsanstalt, sowie der Sitz des Land- und des Amtsgerichts.
    Verhaftung, Verhör und kurzer Prozess in erster und zweiter Instanz in ein- und derselben Straße, dachte Berringer. Sparte eine Menge Spritgeld …
    Um zu seinem Wagen zu gelangen, musste er durch den Stadtgarten. Der Parkplatz, auf dem er den Wagen abgestellt hatte, befand sich un der Nähe des Arbeits- und Sozialgerichts am Preußenring.
    Seit Roman Dinescus Verurteilung wollte ihn Berringer in der Haft besuchen und zur Rede stellen. Soweit er erfahren hatte, erhielt der Lohnkiller in den Diensten der mysteriösen „Eminenz“ keinerlei Besuch von Angehörigen. Es wären also genug Termine frei gewesen. Gegen Dinescus Willen war das natürlich nicht möglich, aber bislang hatte Berringer noch nicht mal bei ihm anfragen lassen.
    Immer wieder hatte er das vor sich hingeschoben.
    Am Anfang hatte er natürlich viel Arbeit mit dem Aufbau seiner Detektei gehabt. Es erforderte schon ein gehöriges Maß an Energie, sich als Selbstständiger zu etablieren. Berringer hatte das zunächst unterschätzt. Andererseits konnte er im Nachhinein eigentlich von Glück sagen, eine Aufgabe gehabt zu haben, die ihn voll und ganz ausgefüllt und nur wenig Zeit zum Nachdenken gelassen hatte. Denn nichts war verheerender für die innere Stabilität als Grübelei. Der Gedanke daran, dass seine Frau und sein Kind noch hätten leben können, wenn er im Wagen gesessen hätte und nicht sie … Dass dies alles gar nicht passiert wäre, hätte er sich nicht für jene Sonderabteilung freiwillig gemeldet, die der „Eminenz“ hatte zu Leibe rücken sollen …
    Gedanken, Überlegungen, Mutmaßungen, die Berringer konsequent zu unterdrücken versuchte.
    Einmal die Woche ging er zu seinem Psychiater. Dort hatten diese Dinge Platz. Dort konnte er den inneren Dämonen etwas Freigang gewähren, wenn auch in einem eng umgrenzten Gehege.
    Berringer erreichte seinen Wagen, einem unscheinbaren Mitsubishi Carisma in graumetallic. Ein Wagen, an den man sich nicht erinnerte, der aber auch keine lahme Ente war – also wie geschaffen für jemanden, der Observationen durchzuführen hatte.
    Er fuhr los und fädelte sich in den Verkehr auf dem Preußenring ein, der nach kurzer Zeit den Namen wechselte und dann Frankenring hieß, da meldete sich sein Handy.
    Berringer hatte vergessen, es in die Freisprechanlage zu stellen, und während der Fahrt war das schlecht möglich.
    Also nahm er den Apparat ans Ohr.
    Jetzt nur keine Polizeistreife!, dachte er.
    „ Hier Berringer.“
    „ Hallo.“
    „ Wer ist da?“
    „ Vanessa. Erkennst du meine Stimme nicht?“
    „ Was ist los?“
    „ Ich rufe hier vom Rahmeier-Hof an.“
    „ Hast du schon was herausgefunden?“
    „ Und ob. Du glaubst nicht, was sich hier gerade abspielt!“
     
     
    Der Tag ist klar und kalt. Dichtes Unterholz bietet perfekte Tarnung. Das Zielfernrohr wird justiert.
    Dampfende Pferde im Fadenkreuz.
    Der Puls rast.
    Und die Gedanken auch.
    Irgendwann muss jede Rechnung beglichen werden, jede Schuld gesühnt, jedes Verbrechen aufgedeckt und jedes Versäumnis ausgeglichen werden. Auge um Auge, Zahn um Zahn, Herz um Herz. Und dieses Herz kann man an alles Mögliche hängen. An eine Idee, eine Religion, eine Erfindung oder an Menschen.
    Auch an diese

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